Schloßhotel Schkopau gerät wegen rechter Veranstaltung in Verruf
28. Oktober 2016 | Wirtschaft | 13 KommentareAm vergangenen Dienstag fand auf Einladung des Umzugsunternehmers Sven Ebert aus Halle eine Lesung des Autors Akif Pirinçci in den Räumen des Schlosshotels Schkopau statt. In Halle gab es Proteste gegen die Veranstaltung. Das Bündnis Halle gegen Rechts kritisiert nun den Betreiber des Hotels dafür, seine Räume für die Lesung zur Verfügung gestellt zu haben. „Damit unterstützt das Schlosshotel Schkopau die extreme Rechte und macht sich mit dieser gemein“, so Clemens Wagner, Sprecher von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage. Ursprünglich sollte die Lesung in Halle stattfinden, nachdem dort dem Hotel Dormero die Inhalte der geplanten Veranstaltung bekannt wurden, kündigte es die Räume. Die Teilnehmenden wurden vom ursprünglich geplanten Veranstaltungsort in Halle nach Schkopau gefahren. In Halle fand eine durch das Bündnis organisierte Protestkundgebung gegen die Lesung statt, der neue Veranstaltungsort war erst am Dienstagnachmittag bekannt geworden. An der Veranstaltung nahmen diverse Personen aus dem rechten Spektrum teil, unter ihnen Köpfe der rechten „Montagsdemo“ Halle, der Identitären Bewegung, Alexander Raue, MdL (AfD) und Götz Kubitschek vom neu-rechten Institut für Staatspolitik (IfS).
Der Veranstalter Sven Ebert hatte zuletzt für Aufregung in Halle gesorgt, als er öffentlich Bücher von Pirinçci bewarb; kommunale Wohnungsunternehmen distanzierten sich daraufhin von seinem Umzugsunternehmen. Zudem läuft ein Parteiausschlussverfahren von Bündnis90/Grüne gegen ihn, er hatte u.a. zu Treffen mit vom Verfassungsschutz beobachteten Rechtsextremen aufgerufen. Pirinçci positioniert sich seit längerem als Autor der extremen Rechten, etwa mit Titeln wie „Umvolkung“ oder „Die große Verschwulung“. Für bundesweites Entsetzen sorgte seine PEGIDA-Rede, in der er Politiker*innen und Geflüchtete in derbstem Ton beleidigte, die Staatsanwaltschaft Dresden nahm daraufhin Ermittlungen wegen Volksverhetzung auf. „Dermaßen menschenverachtenden Äußerungen wie denen von Pirinçci eine Bühne zu bieten, trägt zu weiterer Gewalt gegen Geflüchtete, Migrant*innen und politische Andersdenkende bei“, betonte Clemens Wagner, Sprecher von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage. „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ ist ein überparteiliches Bündnis aus über 100 Einzelpersonen und mehr als 30 Organisationen aus Halle, das sich entschieden gegen die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sowie gegen jede Diskriminierung und für Zivilcourage einsetzt.
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Bezüglich Schmuddelsprache gebe ich Riosal recht, ich habe versucht, das Buch „Deutschland von Sinnen“ aus der Stadtbibliothek zu lesen, die Sprache hat mich abgestossen.
Bei „schmuddelig“ da fällt mir euer Schlapphut spontan ein. Für jemand, der noch weiß, was „Anstand“ bedeutet, bedarf das keiner näheren Erläuterung. Wer es erläutert haben möchte, gern demnächst in diesem Theater.
Pirinçci bedient sich einer schmuddeligen Sprache, davon sind selbst knallharte Konservative abgestoßen „So ein Buch mit einer solchen Sprache fasse ich nicht an“ , daher ist der Begriff „Schmuddelveranstaltung“ nicht ganz aus der Luft gegriffen.
Schmuddelveranstaltung? Ich glaube der Hotelbetreiber verfügt über ein besseres Beurteilungsvermögen als du. Es muss ja nicht jeder der verblödeten Hetze gegen Pirinçci folgen.
Völlig richtig. Und jeder Hotelgast hat das Recht zu entscheiden, ob er diesem Betreiber sein Geld überläßt, oder nicht doch besser ins Dormero nach Halle geht. Dies ist ein freies Land.
Clemens Wagner, Sprecher von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage meint:
„Damit unterstützt das Schlosshotel Schkopau die extreme Rechte und macht sich mit dieser gemein“,
Ein Hotel ist kein Parteigebäude, sondern für alle da, gemein macht sich der Hotelbesitzer mit niemandem, der da einkehrt, Versammlungen abhält oder übernachtet.
Du meinst, der Hotelbetreiber sei auch noch stolz auf die Schmuddelveranstaltung?
Wenigstens gibt es noch Unternehmen, die sich widerstandsfähig genug zeigen, sich den Vereinnahmungen von linken Pseudodemokraten zu widersetzen.
Im Bündnis gegen rechts sammeln sich die Wächter des linken Mainstreams, dieses Bündnis bezeicnet sich nur selbst als überparteilich.
“ die Staatsanwaltschaft Dresden nahm daraufhin Ermittlungen wegen Volksverhetzung auf. “
Wie ist denn der Stand? Ist ja nun schon eine ganze Weile her.
Nein, der/die/das entlarvt sich aber, da Ausdrücke wie „die Teilnehmenden“ – und erst recht diese Sternchen-Schreibweise mit expliziter Erwähnung Menschen weiblichen Geschlechts – keine natürliche Sprachentwicklung ist, sondern gestelzte Verschwurbelung aus politischen Motiven.
Jetzt gilt schon als verdächtig, der/die/das das generische Maskulin vermeidet.
Das ist ja ein lächerlich einseitiger Artikel, der schon anhand der arg gezwungen wirkenden Vermeidung des generischen Maskulinums die Intention und politische Orientierung des Autors (m/w) verrät. In Verruf bringt sich eher das HalleSpektrum, wenn es sich als einseitiges Sprachrohr linker Bündnisse etabliert.