Handelsverband Deutschland fordert bezahlbare Stromkosten für alle Branchen

Inmitten der anhaltenden Diskussion über die mögliche Einführung eines Industriestrompreises in Deutschland hat der Handelsverband Deutschland (HDE) in einem offiziellen Schreiben an Bundeskanzler Olaf Scholz, den SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich und andere Spitzenpolitiker seine Forderung nach bezahlbaren Stromkosten für alle Wirtschaftszweige bekräftigt. Der Verband spricht sich vehement gegen die Einführung eines Industriestrompreises aus und setzt stattdessen auf die Absenkung der Stromsteuer auf das europäisch zulässige Minimum.

Die HDE-Präsident Alexander von Preen betonte, dass die steigenden Energiekosten eine erhebliche Belastung für den ohnehin schon von Krisen gebeutelten Einzelhandel darstellen. Eine einseitige Subventionierung ausschließlich für energieintensive Industrien sei aus seiner Sicht ein ungangbarer Weg. Stattdessen sei es von entscheidender Bedeutung, dass die gesamte Wirtschaft in Deutschland von bezahlbaren Strompreisen profitiere.

Die laufende Debatte über die Einführung eines Industrie- oder Transformationsstrompreises wurde von von Preen als „verfehlte Strategie“ kritisiert. Vielmehr sollte der Fokus darauf liegen, allen Unternehmen in Deutschland wirtschaftlich stabile Rahmenbedingungen zu schaffen. Eine mögliche Maßnahme, die der HDE als sinnvoll erachtet, wäre die Absenkung der Stromsteuer auf das europäisch zulässige Minimum.

„Jeder würde von einer solchen Maßnahme profitieren. Kein Unternehmen sollte allein mit den steigenden Energiekosten gelassen werden“, betonte von Preen. Der Einzelhandel selbst hat bereits in den letzten Jahren beträchtliche Anstrengungen unternommen, um zur Energiewende beizutragen. Dies zeigt sich unter anderem in verstärkten Bemühungen beim Ausbau von Photovoltaikanlagen und Ladeinfrastruktur sowie in einer verstärkten Initiative zur Steigerung der Energieeffizienz.

Die Botschaft des HDE ist klar: Maßnahmen zur Sicherstellung bezahlbarer Stromkosten dürfen nicht am Einzelhandel vorbeigehen. Stattdessen sollte die Politik Lösungen finden, die alle Wirtschaftszweige gleichermaßen entlasten und somit das gesamte Unternehmertum in Deutschland unterstützen.