Ausbildungsunternehmen kommen besser durch die Corona-Krise als anderswo

1. September 2021 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Der regionale Ausbildungsmarkt kommt in diesem Jahr glimpflich durch die Pandemie. Dies belegen aktuelle Zahlen der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK).

Demnach hatten die Ausbildungsunternehmen aus Handel, Dienstleistung und Industrie im südlichen Sachsen-Anhalt zum Stichtag 31. August 2021 genau 3.010 neue Verträge mit Azubis abgeschlossen; 2,1 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Zum Vergleich: Die Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg melden aktuell, dass die registrierten Ausbildungsverträge in diesem Jahr rund 5,5 Prozent unter der Marke von 2020 lägen.

Obwohl im Lockdown kaum Berufsorientierung in den Schulen stattfinden konnte und Betriebspraktika oder Kennenlerntermine nur schwer möglich waren, haben Jugendliche und Firmen zusammengefunden.

Björn Bosse, Leiter Ausbildung bei der IHK, erklärt hierzu: „Vor allem neue Wege im digitalen Ausbildungsmarketing – wie etwa die Nutzung von Social-Media-Kanälen – dürften dazu beigetragen haben.“ Die IHK selbst habe für die Information der Jugendlichen die spezielle Internetseite „überflieger-werden.de“ aufgesetzt und die Ansprache über Instagram intensiviert.

„Dennoch stimmt mich die Statistik nicht froh!“, so Bosse. Ende August läge die Zahl der Neuabschlüsse immer noch rund sechs Prozent hinter jener aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 zurück. „Die gesamte Corona-Delle ist bei uns vielleicht nicht ganz so tief wie anderswo, aber sie ist trotzdem da. Viele Unternehmen suchen weiterhin qualifizierten Nachwuchs.“

Bosse erinnert außerdem daran, dass schon lange vor der Pandemie etwa die Hälfte der Ausbildungsunternehmen nicht so viele Azubis einstellen konnten wie geplant. Auch jetzt biete etwa die IHK-Lehrstellenbörse noch mehr als hundert Angebote, Abschlüsse seien immer noch möglich.

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