Halle gegen Rechts: Erinnerung und Solidarität am vierten Jahrestag des Anschlags in Halle

6. Oktober 2023 | Veranstaltungen | Keine Kommentare

Am kommenden Montag jährt sich zum vierten Mal der Anschlag vom 9. Oktober 2019. Am kalendarischen Jahrestag des Anschlags werden eine Reihe Gedenkveranstaltungen stattfinden, welche auch nacheinander besucht werden können. 12 Uhr laden die Stadt Halle (Saale) und die Jüdische Gemeinde zu Halle (Saale) zu einem stillen Gedenken an der Synagoge in der Humboldtstraße ein, 15 Uhr beginnt am Steintor ein Gedenkrundgang von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage, 17 Uhr die Kundgebung „erinnern – kämpfen – verändern. selbstbestimmt und solidarisch“ der Soligruppe 9. Oktober vor dem TEKİEZ (ehemals Kiez Döner), um 19 Uhr lädt die Stadt Halle zu einem Gedenken auf dem Marktplatz ein. Dazu kommen Veranstaltungen vor und nach dem 9. Oktober, darunter der Gedächtniscup „NIE WIEDER – Gemeinsam gegen das Vergessen“.

Der Gedenkrundgang unter dem Titel „In Erinnerung und Solidarität“ wird um 15 Uhr am Steintor beginnen, wo auf Aufstellern des BLECH. – Raum für Kunst e.V. in Halle derzeit Zitate von Überlebenden des Anschlags und Angehörigen der Ermordeten zu lesen sind. Diese Zitate finden sich seit einigen Tagen auch auf Plakaten in vielen Geschäften in der Stadt, veröffentlicht werden sie von Halle gegen Rechts in Kooperation mit der Mobilen Opferberatung und der Soligruppe 9. Oktober. Damit sollen die
Perspektiven, Forderungen und Kämpfe von Überlebenden und Angehörigen der Ermordeten in den öffentlichen Raum getragen werden. Gleichzeitig hat Halle gegen Rechts in Kooperation mit der Mobilen Opferberatung und dem Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland (DaMOst) und dem Landesnetzwerk Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt (LAMSA) auch in diesem Jahr an insgesamt 17 Orten in Halle (Saale) und Landsberg-Wiedersdorf mit ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen Großflächenbanner aufgestellt. Diese stehen für zwei Wochen um den 9. Oktober und rufen zum Gedenken auf sowie zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rassismus und der extremen Rechten.

„Im Mittelpunkt des Jahrestags muss die Erinnerung an die Ermordeten stehen und die Solidarität mit ihren Angehörigen und den Überlebenden und Betroffenen des Anschlags“, so Katharina Hindelang, Sprecherin von Halle gegen Rechts. „Gleichzeitig muss der Kampf gegen Antisemitismus zu einem Anliegen der ganzen Stadtgesellschaft werden“, so die Sprecherin weiter. Halle gegen Rechts hatte noch am Abend des Anschlags zu einem ersten, stillen Gedenken auf dem Marktplatz aufgerufen, in den Tagen danach legten hunderte Menschen auf dem Markt Blumen und Kerzen nieder. Das Bündnis organisiert seitdem kontinuierlich Veranstaltungen und Aktionen zum Gedenken.

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