Trotha: Schwerlastverkehr wird zur tödlichen Gefahr für Radfahrer

4. Juli 2018 | Umwelt + Verkehr | 6 Kommentare

Die Trothaer Straße ist verkehrsreich und muss alle Wege unterbringen: Fußwege,Radwege, Fahrbahnen und Straßenbahngleise. An mehreren Stellen ist sie zu eng für die
bisherige Aufteilung. Hinter der Ampelkreuzung Pfarrstraße ragt die Bordkante in den Radweg hinein. An derselben Stelle kommen LKW nur durch die Kurve, wenn sie entweder links auf die Überholspur oder rechts auf den Radweg fahren. Man sieht das deutlich, wenn man sich an einem Wochentag früh an die Ampel stellt: die LKW fahren direkt auf den Fahrradstreifen, obwohl der dort sehr schmal ist. Wenn sich Fahrrad und LKW zu nahe kommen, besteht Lebensgefahr für die Radfahrer.


„Zum Glück ist in den letzten Jahren dort kein polizeibekannter Unfall passiert“, meint Marco Gergele, Sprecher der Initiative „Halle Verkehr(t)“ . „Aber immer darauf zu vertrauen, dass erfahrene Radfahrer mit einem LKW auf ihrem schmalen Radweg rechnen, und immer auf geduldig wartende LKW zu hoffen, ist ein Spiel mit dem Feuer. Die Stadtverwaltung brauchte erst einen offiziellen Antrag, um die Stelle zu prüfen und festzustellen, dass sie zu eng ist. Das ist beunruhigend“. In der Tat: die Reifenspuren oder 15 Minuten Beobachtung vor Ort zeigen auch dem Laien, dass an dieser Stelle etwas nicht passt. Seit November 2017 ist aktenkundig bestätigt, dass dort Mindestabstände und Schleppkurven ein deutliches Problem sind. Noch länger aber liegt der Stadt ein Lösungsvorschlag vor, wie Gergele berichtet : Verlängerung der Einspurigkeit, die bis kurz vor der Straßenbahnhaltestelle besteht. Dann sei in dieser Fahrtrichtung ausreichend Platz, was eine sichere Lösung mit vertretbarem Aufwand sei. Natürlich gibt einen Haken daran: es passen weniger Autos über die Kreuzung. Der normale Berufsverkehr passt nach Berechnungen der Verwaltung trotzdem durch, aber bei Überlast würde sich ein Stau auf dem Gleisbett der Straßenbahn bilden und diese blockieren. Das will niemand, aber mit kleinen Änderungen an einer vorhergehenden Ampelkreuzung könne man auch das abwenden (Stichwort Pförtnerampel), findet der Sprecher der Initiative. Trotzdem wurde dieser Vorschlag  mehrfach abgelehnt und großer Arbeitsaufwand in die Suche nach anderen Varianten gesteckt. Gergele: „Eine Reserve für Überlastungssituationen ist ganz nett, aber die Sicherheit des Verkehrs muss auch den Stadtplanern wichtiger sein. Vielleicht spielen die Kämpfe um die Vierspurigkeit der Merseburger Straße eine Rolle, vielleicht eigene Vorlieben der Verwalter. Wichtig ist, dass jetzt endlich eine pragmatische Lösung für das Problem umgesetzt wird!“

Zu hoffen bleibt, dass für die vielen anderen Problemzonen im halleschen Straßenverkehr ein Weg gefunden wird, diese mit geringerem Aufwand zu bearbeiten.

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