Protest gegen Zerstörung des Saaleufers: Info-Spaziergang am Samstag
28. Oktober 2021 | Umwelt + Verkehr | 10 Kommentare
Die Ökologische Arbeitsgruppe Halle e.V. lädt alle interessierten Bürger am Sonnabend, 30. Oktober 2021 um 15 Uhr an das Saaleufer im Amselgrund zu einer Vor-Ort-Besichtigung und Meinungsbildung ein.
In den letzten Wochen wurden zwischen der Peißnitzbrücke und der Giebichensteinbrücke rote Porphyrsteine zur Uferbefestigung geschüttet. Es handelt es sich dabei um eine städtische Maßnahme zur Reparatur von Schäden am Ufer, finanziert aus Flutmitteln.
- Das Saaleufer vor der Zerstörung
- Nach der Steinschüttung
Die Initiative ist über diese „unsensible Baumaßnahme im attraktivsten Saaleabschnitt in unserer Stadt“ empört und führt dazu folgende Gründe an:
– Bei den Arbeiten wurde die ufernahe Natur zerstört. Verschüttet wurde u.a. die besonders schützenswerte Sumpf-Schwertlilie. Einige Exemplare
der Sumpf-Schwertlilie sind noch in der Nähe des Kröllwitzer Felsens zu besichtigen. Für diesen Bereich zwischen Kröllwitzer Felsen und Giebichensteinbrücke,
der zunächst auch für die Steinschüttung vorgesehen war, konnte in der letzten Woche ein Baustopp erreicht werden.
Bei der Unterhaltung der Gewässer ist gem. § 28 Wasserhaushaltsgesetz den Belangen des Naturhaushalts Rechnung zu tragen. Bild und Erholungswert
der Gewässerlandschaft müssen berücksichtigt werden. Unterhaltungsmaßnahmen sind möglichst naturnah und naturfreundlich vorzunehmen.
Empfohlen wird für solche Maßnahmen im Rahmen der Uferbefestigung ein sog. „Lebendverbau“ anstatt einer Pflasterung oder Steinschüttung. Ein solche
Herangehensweise bei einer Uferbefestigung hätte besonders in dem genannten Bereich erfolgen müssen, wir vermissen sie aber völlig.
– Uferschäden, gar verursacht durch Hochwasser, gab es im Bereich Amselgrund – dort, wo die Steine aufgebracht wurden – nicht. Dies belegen zahlreiche Fotos. Es ist nicht erkennbar, was hier repariert werden sollte.
– Die großflächige Ausbringung der Steine ist eine ästhetische Katastrophe. Der Amselgrund im romantischen Saaletal mit dem Blick zur Burg Giebichenstein
ist einer der schönsten Orte unserer Stadt und ein beliebtes Fotomotiv. Hier müssen andere Maßstäbe gelten als an wenig besuchten Uferstellen.
– Das Ufer im Amselgrund ist eine viel benutzte Einsetzstelle für Boote von Wasserwanderern, der Zugang zum Wasser ist aber über die Steine künftig nicht mehr möglich.
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jetzt zur Abwechslung mal alles Wasserbauingenieure hier. Vorher Virologen, Nationalmannschaftstrainer…
Manche Traumtänzer können sich nicht vorstellen dass so ein Baum beim nächsten Hochwasser mitgerissen wird, sich an einer Brücke verfängt und so zu einem Stau führt.
„unterspült“, ein „Baum steht schief“.
Könnte damit zusammenhängen, dass es sich hier um Natur handelt. Für Menschen, die schon bei einem kleinen Riss in der Asphaltdecke den drohenden Weltuntergang befürchten, natürlich sehr beunruhigend.
Auf dem Foto sieht man sehr schön, wie die Saale das Ufer unterspült und der eine Baum schon beträchtlich schräg steht.
Aber mit Verstand ist ja heutzutage nichts mehr zu machen. Ein Demo-Event ist angesagt.
Wo nicht prallt brauch auch nicht befestigt werden! Wasserbaupflaster sieht anders aus.
Nachdenk, nachdenk…ist Porphyr nicht auch Natur?
Ja, ’sis manchmal komisch, Natur zerstört Natur. 🙂
Da hat nicht mal bei den letzten Hochwassern irgend etwas nenneswert „geprallt“.
Das ist Deutschland. Riesenaufwand für ein blödsinniges Ergebnis.
Das Prallufer wird nicht zerstört, das Ufer wird befestigt. Die Bildunterschrift ist falsch.
sondergleichen !
Ein Irrsinn!