Gastautor in IHK-Mitgliederzeitschrift: „Energiewende könnte zu Versorgungskrisen führen“
7. Januar 2020 | Umwelt + Verkehr | 4 KommentareDer Energieforscher Prof. Dr.-Ing. Harald Schwarz befürchtet, dass die Energiewende – zumal nach dem geplanten Kohleausstieg – die lückenlose Versorgung von Haushalten und Wirtschaft nicht gewährleisten könnte. Schwarz, der an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg Energieverteilung und Hochspannungstechnik lehrt, hatte die Unternehmerschaft der Region in der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) über dieses Risiko informiert. Die IHK hat in der Januarausgabe ihrer Mitgliederzeitschrift „Mitteldeutsche Wirtschaft“ jetzt ein Interview mit dem Wissenschaftler veröffentlicht.
Schwarz mahnt: „Nach wie vor ist die Frage offen, wie eine gesicherte Stromversorgung realisiert werden kann, die einerseits die deutsche Spitzenlast liefert und andererseits einen Anteil von 65 Prozent an stark schwankenden erneuerbaren Quellen aus Wind und Photovoltaik in das Stromnetz integriert.“ Weil Energiespeicher fehlten, drohe in Deutschland bei wenig Wind im Winter eine Lücke von 75 bis 80 Prozent des Bedarfs.
„Somit ist es eine Frage der Zeit, bis es zu kritischen Situationen kommt“, prognostiziert der Energieexperte im Interview.
Schwarz sieht einen Ausweg darin, dass Deutschland in Zukunftstechnologien investiert, die Energie in Wärme, Gas, Flüssigkeit oder Mobilität umwandeln. „Unser Beitrag sollte eher die Entwicklung effizienter, wirtschaftlicher und nachahmenswerter Verfahren für eine nachhaltige und
zuverlässige Energieversorgung sein. Aber davon sind der Stand der technischen Entwicklungen sowie die politische und öffentliche Diskussion in Deutschland derzeit leider weit entfernt.“
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Hier passierte auch gerade das, was nicht passieren sollte:
https://www.nwzonline.de/…/hannover-aurich-windenergie…
im Text der Berichterstattung ist ein Fehler unterlaufen.Der genaue Text muß lauten:
„Nach wie vor ist die Frage offen, wie dabei eine gesicherte Stromversorgung realisiert werden kann, die einerseits die deutsche Spitzenlast liefert – derzeit 80 bis 85 Gigawatt – und andererseits einen Anteil von 65 Prozent an stark schwankenden erneuerbaren Quellen aus Wind und Photovoltaik in das Stromnetz integriert.“
Nein.
Die Lücke ist so groß.
Und liest oder hört man davon etwas in den Qualitätsmedien?
„eine Lücke von 75 bis 80 Prozent des Bedarfs“??
Da heißt, nur 20 bis 25 % des Bedarfs können gedeckt werden? Als entweder Herr Schwarz ist ein ausgesprochener Schwarzmaler (haha) oder es ist eine Lücke von 20 bis 25 % gemeint, was nachvollziehbarer erscheint.