Rückgang der Zuwanderung aus der Ukraine

Die starke Zuwanderungswelle aus der Ukraine, die im Frühjahr 2022 in Deutschland verzeichnet wurde, hat sich in der ersten Jahreshälfte 2023 deutlich abgeschwächt. Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt gab bekannt, dass die Nettozuwanderung aus der Ukraine bis Ende Juni 2023 auf rund 991 Personen zurückgegangen ist.

Die vorläufigen Ergebnisse der Wanderungsstatistik zeigen, dass etwa 96 % dieses Wanderungsgewinns auf ukrainische Staatsangehörige zurückzuführen sind. Die zweitgrößte Gruppe setzt sich aus Personen ungeklärter Staatsangehörigkeit zusammen. Von Januar bis Mai 2023 sank der monatliche Wanderungsgewinn von +358 Personen auf +94 Personen und kehrte im Juni 2023 sogar in einen Wanderungsverlust in Richtung Ukraine um (-52 Personen).

Im ersten Halbjahr 2023 war die Nettozuwanderung aus der Ukraine besonders von Gewinnen bei Männern im Alter von 30 bis unter 50 Jahren geprägt. Der Wanderungsgewinn dieser Altersgruppe, der etwa ein Drittel der Gesamtzuwanderung ausmacht, betrug 361 Personen. Auffällig sind hingegen die Wanderungsverluste bei der Altersgruppe der 0- bis unter 18-Jährigen, vor allem bei Mädchen und jungen Frauen.

Im Rahmen der Binnenwanderung zwischen den deutschen Bundesländern verlor Sachsen-Anhalt im ersten Halbjahr 47 Ukrainerinnen und Ukrainer. Die stärksten Wanderungsverluste verzeichneten dabei Hessen (-17 Personen), Nordrhein-Westfalen (-14) und Bayern (-13). Niedersachsen (+13) und Hamburg (+11) hingegen erzielten die höchsten Binnenwanderungsgewinne von ukrainischen Staatsangehörigen.

Die vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal 2023 deuten darauf hin, dass sich das Wanderungsgeschehen mit der Ukraine wieder leicht verstärkt. Der Wanderungsverlust im Juni 2023 wurde bereits im Juli 2023 in einen leichten Gewinn von +47 Personen umgewandelt und erreichte im September 2023 einen Wert von +270 Personen.

Zum Ende des Berichtszeitraums, im September 2023, lebten insgesamt 30,577 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Sachsen-Anhalt, davon 11,817 Männer und 18,760 Frauen. Dies spiegelt eine weiterhin bedeutende Präsenz der ukrainischen Bevölkerung in der Region wider.