LINKE zur Schulstatistik: „Nirgendwo anders sind die Aussichten auf gute Schulbildung so schlecht wie bei uns.“

30. November 2022 | Soziales | 4 Kommentare

Zu der Untersuchung des Statistischen Landesamtes über die im letzten Schuljahr erreichten Schulabschlüsse erklärt  der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und
bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann:

„“Dass die Rechnung für die Schulkrise kommen wird, war klar, und sie ist bitter! Bitter vor allem für die Jugendlichen, die erneut zu Tausenden die allgemeinbildende Schule ohne einen regulären Abschluss verlassen oder ihr Abschlussziel nicht erreichen konnten. Allein 2.070 Jugendliche müssen nun versuchen, ihren Weg ins Leben und den Beruf ohne Schulabschluss und damit ohne ausreichende, schulische Qualifikation zu suchen.

Wenn fast jeder achte Jugendliche (11,6 Prozent) ohne Abschluss bleibt und zusammen mit dem Anteil an Hauptschulabschlüssen (10,7 Prozent) mehr als jeder fünfte Jugendliche nicht die mittlere Reife schafft, dann verfestigt sich der letzte Platz, den Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich der Schulabschlüsse schon seit Jahren einnimmt. Nirgendwo anders sind die Aussichten auf gute Schulbildung so schlecht wie bei uns. Und die aktuellen Zahlen zur Lehrkräfteversorgung und zur Lehramtsausbildung lassen noch
weitaus Schlimmeres befürchten.

Die Bilanz ist bitter für das Land, denn alle Jugendlichen, die unsere Schulen verlassen, werden händeringend als Fachkräfte gesucht. Doch ohne die erforderlichen Kompetenzen bei den Bewerber:innen werden viele Lehrstellen unbesetzt bleiben und vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie das Handwerk weiterhin das Nachsehen bei der Suche nach dem dringend benötigten Nachwuchs haben. Für Großinvestitionen wie für den Aufbau der Chipfabrik von Intel wird ein deutlich besseres Bildungsangebot in den Schulen gebraucht, als es Sachsen-Anhalt noch für viele Jahre bieten kann.“

 

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