Grüne fordern Verzicht auf Bauprojekt an der Peißnitzinsel: Kein Parkplatz im Überschwemmungsgebiet!

14. September 2021 | Politik, Umwelt + Verkehr | 51 Kommentare

Heute steht in der Sitzung des Planungsausschusses in Halle (Saale) die Beschlussvorlage mit dem Namen „Antragstellung Städtebaufördermittel – Programmjahr 2022“ auf der Tagesordnung. Dabei soll für das Programmjahr 2022 aus dem Förderprogramm Sozialer Zusammenhalt im Fördergebiet Halle-Neustadt ein Parkplatz für 300 Pkws auf dem Gelände der ehemaligen Eissporthalle entstehen.

Im Stadtrat der Stadt Halle (Saale) hat die Fraktion vom Bündnis 90/die Grünen nun den Verzicht auf dieses Vorhaben gefordert. Als Begründung für ihre Forderung erklärte die Fraktion, der Bau habe eine zusätzliche Versiegelung des Bodens im Überschwemmungsgebiet zur Folge.

Der für Umwelt- und Klimaschutz zuständige Stadtrat Wolfgang Aldag erklärte dazu: „Die Stadt hat vor, für rund 1,1 Mio. EUR – davon rund 370.000 EUR Eigenmittel aus dem städtischen Haushalt – einen Parkplatz mitten in potentielles Überschwemmungsgebiet zu bauen. Für mich ergeben sich da mindestens zwei Probleme: zum einen sollten wir zusätzliche Flächenversiegelung in von Hochwasser bedrohten Gebieten tunlichst unterlassen. Deshalb gehört ein Parkplatz nicht an diesen Ort. Und letztlich sollte man auch das Geld nicht aus dem Blick verlieren, das für diese Maßnahme aufgebracht werden muss.“

Die Fraktionsvorsitzende Dr. Inés Brock ergänzte außerdem, es gäbe genügend Alternativen: „Bald wird mit
Fluthilfegeldern der alte Festplatz wiederhergestellt. Abgesehen davon, dass hier Fluthilfegelder für eine Baumaßnahme in einem Überflutungsgebiet verwendet werden, könnte man diesen als Parkplatz nutzen. Er wird mit Sicherheit nicht ständig belegt sein. Gleiches gilt auch für den neuen Parkplatz, der unweit der neuen Eissporthalle gebaut wurde. Darüber hinaus ist die Peißnitzinsel und auch die Peißnitzbühne sehr gut mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar. Wir warten auch schon lang auf die Wiederherstellung des Fuß- und Radweges, der früher zwischen Gimritzer Damm und Peißnitzinsel an dieser Stelle existierte. Hierfür Fördermittel einzusetzen, halten wir für sinnvoller.“

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