Bayern wirbt Lehrern aus Sachsen-Anhalt ab. SPD fordert, Freistaat zu verklagen

24. April 2023 | Politik | Keine Kommentare

Bayern geht trotz Kritik bei der Anwerbung von Lehrkräften aus anderen Bundesländern voran. Der Freistaat bietet eine Umzugskostenpauschale für ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer sowie eine Regionalprämie von 3000 Euro brutto an, um den Lehrermangel in weniger attraktiven Regionen zu bekämpfen. Die Besoldung in Bayern ist oft besser als anderswo. Ministerpräsident Markus Söder hatte kürzlich eine Abwerbe-Initiative angekündigt.

Die SPD in Sachsen-Anhalt verurteilt dieses Verhalten aufs Schärfste: „Die Bayern schmarotzen beim Ökostrom aus dem Norden und hauen dann ihre Nichtinvestitionen in Nachhaltigkeit für Marketing- und Abwerbekampagnen raus. Unsozialer geht’s nicht! Und die nennen sich christlich und sozial“, so die SPD-Landesvorsitzende Juliane Kleemann.

Der Landesvorsitzende, Dr. Andreas Schmidt, ergänzt: „Das Geld, das Bayern jetzt in Abwerbeprämien für ostdeutsche Lehrer stecken will, haben nicht zuletzt Ostdeutsche verdient, die nach der Wende keine andere Wahl hatten, als ihre Heimat zu verlassen, um Arbeit zu suchen. Die Arroganz, mit der die bayerische Staatsregierung versucht, die anderen Bundesländer zu übervorteilen, muss gestoppt werden. Wir fordern die Landesregierung auf, das bayerische Vorgehen im Bundesrat zu thematisieren. Sollte die Abwerbung Realität werden, müsste Sachsen-Anhalt Bayern auf Zahlung der Ausbildungskosten für die abgeworbenen Lehrer verklagen“.

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