Aldag fordert verlässliche Bildungspolitik

2. August 2017 | Politik | Keine Kommentare

Angesichts der Pressemeldungen der letzten Tage wird zu Beginn des neuen Schuljahres die Unterrichtsversorgung von knapp 102 Prozent, wie von Minister Tullner angekündigt, vermutlich nicht gewährleistet sein. Dazu äußert sich der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Wolfgang Aldag:

„Beim Thema Bildung ist Verlässlichkeit unausweichlich. Dazu gehören die Kommunikation verlässlicher Zahlen und Statistiken sowie das Einlösen von gemachten Versprechen. Wir appellieren an den Bildungsminister seines einzuhalten, nämlich alle offenen Stellen für das kommende Schuljahr zu besetzen. Seinen Worten müssen nun Taten folgen. Die Einstellung von Seiten- und Quereinsteigerinnen und -einsteigern ist weiterhin ein vernünftiges Mittel und gangbarer Weg, um verlässliche und qualitative Unterrichtsversorgung zu gewährleisten.“

„Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern und auch die Koalitionspartner müssen sich darauf verlassen können, dass der Minister sein Wort hält. 103 Prozent Unterrichtsversorgung aktiv bis zum Ende der Legislatur ist das gesteckte Ziel der Koalition. Wege, wie dies zu erreichen ist, haben wir in vergangenen Monaten zu Genüge vorgeschlagen und auf allen Ebenen diskutiert. Es liegt nun voll und ganz in der Hand des Ministers diese Wege zu gehen, damit der Start ins neue Schuljahr und darüber hinaus nicht zur Bruchlandung wird.“

„Hinsichtlich eines verlässlichen Umgangs mit Zahlen und Statistiken fühlen wir uns in die Ära Dorgerloh zurückversetzt. In den vorgelegten Berechnungen fehlen zum Beispiel die aktuellen und zukünftigen Bedarfe für berufsbildende und freie Schulen. In den öffentlichen Debatten wurde von uns oft genug die verfassungsgemäße Gleichbehandlung von freien Schulen angesprochen. Dies wird offensichtlich wiederholt vernachlässigt. Dies führt zu fehlerhaften Berechnungen am tatsächlichen Bedarf vorbei.“

Anstatt wie im Papier des Bildungsministeriums für die Einstellungsbedarfe an allgemeinbildenden öffentlichen Schulen die Gesamtentwicklung bis zum Schuljahr 2030/2031 als Berechnungsgrundlage zu nehmen, ist unserer Ansicht nach ein Zwei-Etappen-Modell sinnvoll:

Erste Etappe: Bis zum Schuljahr 2024/2025 steigt die Zahl von Schülerinnen und Schülern sukzessive. Gerade in diesen Jahren müssen dem jährlichen Bedarf entsprechend mehr Lehrkräfte eingestellt werden. Für die Schuljahre 2018/2019 bis 2024/2025 heißt es einen durchschnittlichen jährlichen Einstellungsbedarf von 680 VZÄ.

Zweite Etappe: Ab dem Schuljahr 2025/2026 geht die Zahl der Schülerinnen und Schüler sukzessive zurück. Für die Schuljahre 2025/2026 bis 2030/2031 bedeutet es einen durchschnittlichen jährlichen Einstellungsbedarf von 570 VZÄ.

Der Ministerpräsident springt bei der Unterrichtsversorgung ein
Quelle: Twitter-Ac Marco Tullner

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