20. Novermber: ver.di ruft Beschäftigte der Uni Halle und Burg Giebichenstein zum Streik auf

16. November 2023 | Politik | Keine Kommentare

Die Serie von Streiks im Öffentlichen Dienst reißt nicht ab. Nachdem am 15. November alle Landesbediensteten zur Arbeitsniederlegung aufgerufen waren (Hallespektrum berichtete), konzentriert sich die Gewerkschaft nun offenbar auf die Hochschulen. Im Rahmen der Tarifrunde Länder ruft ver.di die Beschäftigten der Hallenser Hochschulen am 20.11.2023 zum Warnstreik auf. Zur zentralen Streikkundgebung ab 12 Uhr auf dem Universitätsplatz rufen im Rahmen des Aufrufs zu einem Hochschulaktionstag auch Initiativen, Studierendenvertretungen und hochschulpolitische Organisationen auf.

ver.di fordert für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst der Länder eine Gehaltserhöhung von 10,5%, mindestens 500 Euro und 200 Euro mehr für Auszubildende und Nachwuchskräfte. Darüber hinaus erwartet ver.di von den Ländern einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte abzuschließen.

Arbeitgeber: „Angestellte im  Öffentlichen Dienst können doch Wohngeld beantragen““

„Auch an den Unis herrscht große Unzufriedenheit über die Reallohnverluste wegen der Inflation. Dass die Arbeitgeber uns lieber raten, Wohngeld zu beantragen, statt ein anständiges Angebot vorzulegen, ist respektlos. Besonders für Beschäftigte in Verwaltung, Technik und den Sekretariaten, aber auch für Beschäftigte im Mittelbau, die oft nur Teilzeitverträge haben, ist ein guter Tarifabschluss in diesen Zeiten wirklich wichtig.“ sagt Yannick Ecker, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Martin-Luther-Universität Halle (MLU). Besonders betroffen von den steigenden Preisen sind studentische Beschäftigte. Sie verdienen lediglich den Landesmindestlohn. „Neben meinem Vollzeitstudium bin ich dazu gezwungen, 20 Stunden im Monat auf Mindestlohnniveau zu arbeiten. Tue ich das nicht, kann ich mir meine Miete nicht mehr leisten. In Zeiten so massiver Preissteigerung wird deutlich, wie dringend wir einen Tarifvertrag brauchen“, so Kalle Bachmann von der Initiative TVStud. Neben der Forderung nach mehr Lohn stehen mit dem Hochschulaktionstag am 20.11. auch die prekären Arbeitsbedingungen an den Hochschulen im Fokus. Personalmangel, Überlastung, unattraktive Vergütung und eine hohe personelle Fluktuation führen vor allem in Verwaltung, Technik und Service zu Unzufriedenheit. Sie führen aber auch zu schlechten Forschungs- und Studienbedingungen. Die Probleme der verschiedenen Berufsgruppen sind also eng verknüpft. B

Beschäftigte folgender Hochschulen und Einrichtungen werden von ver.di zum Streik aufgerufen: Martin-Luther-Universität Halle, Hochschule Anhalt, Hochschule Merseburg, Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Die zentrale Kundgebung auf dem Universitätsplatz in Halle beginnt gegen 12 Uhr. Es sprechen gewerkschaftliche Aktive aus verschiedenen Berufsgruppen der Hochschule, sowie Aktive aus hochschulpolitischen Initiativen.

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