Löffelhund und Pudus locken Bergzoo-Besucher

4. Juni 2019 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Löffelhund

Nicht ohne Stolz präsentierten Zoodirektor Dr. Müller und OB Wiegand am 4.Juni 2019 2 neue Tieranlagen im Bergzoo Halle und nutzten das erreichte Zwischenziel zu einer Bilanz des 2015 erarbeiteten neuen Zookonzepts „Bergzoo 2031“. 3 Mio Euro wurden aus Eigenmitteln des Zoos bislang investiert, ergänzt durch Spenden und Zuwendungen von Sponsoren. Der Zoo ist schuldenfrei. Dazu hat die Verdoppelung der Besucherzahlen seit 2012 wesentlich beigetragen. Dem Bergzoo ist es gelungen, seine Attraktivität weiter zu steigern, was durch zahlreiche Auszeichnungen bestätigt wird.

Zoodirektor Dr.Müller

Umbau und Erweiterungen weiterer Tieranlagen entsprechend dem nach Lebensräumen untergliederten Zookonzepts wird mit einem Finanzvolumen von 650.000 EUR auch diesem Jahr fortgesetzt. Bis zum Herbst kann der Spielplatz auf den Bergeterrassen zu einem Gebirgsthemen-Spielplatz umgestaltet werden. Zusammen mit dem neuen Bergterrassenrestaurant verfügt der Zoo dann über ein attraktives Besucherzentrum.
Eine neue Attraktivität ersten Ranges ist die durch die Besucher begehbare Löffelhund-Anlage. Löffelhunde sehen etwas kurios aus: Größe und buschiger Schwanz erinnern an den Fuchs, das Gesicht an Waschbären. Auffällig sind seine langen Löffel-Ohren, mit denen er nicht nur „Verdacht schöpft“, sondern – da gut durchblutet – auch seine Körpertemperatur regulieren kann. Mit diesem Körperbau ist der Löffelhund perfekt an das Leben in der trockenen Hitze im Süden und Osten Afrikas angepasst. Seine Riesenlöffel setzt der Hund zudem vor allem bei der Futtersuche ein und horcht damit den Untergrund ab. Den Kopf tief gebeugt, die Ohren Richtung Erdboden gedreht, ziehen sie in Rudeln durch die Savanne und erspüren das Rascheln der in unterirdischen Nestern lebenden Ernte-Termiten. Die sind seine Lieblingsspeise. Er legt die Baue frei und schnappt dabei in die aufgewirbelten Termitenscharen. Sein Gebiss mit zahlreichen kleinen Zähnen ist darauf spezialisiert, die kleinen Insekten zu zermalmen. Im Zoo gibt es keine Termiten; Mehlwürmer und Heuschrecken verschmäht er aber auch nicht. Für den Menschen stellen sie keine Gefahr dar. Deshalb konnte man die Hunde durch mehrmonatiges Training an die Gegenwart von Menschen gewöhnen, so dass die Zoobesucher in der begehbaren Anlage sie aus nächster Nähe beobachten können. Die Anlage teilen sich 2 Löffelhund-Brüder – Pinky und Brain -, die sich offensichtlich gut vertragen.

Löffelhunde Brüder

Löffelhund Portrait

Als weiteres Highlight konnte eine neue Pudu-Anlage vorgestellt werden. Pudus sind die kleinsten Hirsche der Welt. Sie sehen aber gar nicht wie stattliche Hirsche aus. Ihr Lebensraum sind die Wälder Patagoniens in Südamerika. Mit ihrem gedrungenem Körperbau und den kurzen Beinen sind sie dem Leben im Wald gut angepasst. Leider sind die natürlichen Bestände stark dezimiert, so dass die Pudus auf der Liste bedrohter Tierarten geführt wird. Die Pudu-Anlage wurde lebensraumnah gestaltet durch geeignete Bepflanzung und Gestaltung mit Gewässern.

Pudu in der neuen Anlage

Neugieriges Pudu

(H.J. Ferenz)

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