SPD fordert: Stadtbibliothek und Stadtmuseum stärken
11. Dezember 2019 | Kultur | 7 Kommentare
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Im Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung für das Jahr 2020 werden die Mittel für die Stadtbibliothek und das Stadtmuseum gekürzt, bemängelt die SPD. Ein unglaublicher Vorgang, werden diese Einrichtungen ohnehin schon lange auf Sparflamme geköchelt, eine Entwicklung, die übrigens bereits unter den SPD-Oberbürgermeisterinnen begann.
Die SPD-Fraktion fährt fort: Die von den Stadtratsfraktionen 2018 beschlossene Stelle für eine/n Bibliothekspädagogin/en wird gestrichen und die Stelle für eine/n Bibliotheksangestellte/n wird nicht wiederbesetzt. Zudem wird die Erhöhung der Sachaufwendungen für das Stadtmuseum, auf die sich die Stadtratsfraktionen 2018 verständigt hatten, durch die Verwaltung gestrichen.
Darüber regt sich Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale) auf: „Es ist ein Unding, dass die Verwaltung die Prioritätensetzungen des Stadtrates mit einem Federstrich wegstreicht. Die Stadtbibliothek ist bereits heute unterbesetzt. Die Stelle für eine Bibliothekspädagogin zu streichen, trifft die kulturelle Bildung ins Mark – geht es doch zunehmend darum, die Sprach-, Lese- und Lernprozesse von Kindern und Jugendlichen zu fördern und Informationskompetenzen zu vermitteln. Die Kürzungspolitik der Verwaltungsspitze trifft indirekt diejenigen, die sich am wenigsten wehren können.“
Kay Senius, Vorsitzender des Kulturausschusses ergänzt: „Die SPD-Fraktion setzt bei Bibliothek und Museum eine Priorität in den Haushaltsverhandlungen. Das Stadtmuseum benötigt das Geld als Eigenmittel, um an Fördertöpfe heranzukommen. Im Grunde verdoppelt das Stadtmuseum jeden städtischen Euro mit einem Euro aus einem Förderprogramm. An diesem Punkt zu streichen, tut damit auch doppelt weh. Das Stadtmuseum hat unter seiner aktuellen Leitung einen großen Qualitätssprung geschafft. In den Ausstellungen wird auf beeindruckende und inspirierende Art und Weise die Stadtgeschichte aufgearbeitet und Kindern und Jugendlichen der Bezug zu ihrer Heimatstadt vermittelt. Jede Kürzung trifft die kulturelle Bildung für unsere Kinder und Jugendlichen und macht es unattraktiver für Touristen, sich mit der halleschen Stadtgeschichte auseinanderzusetzen.“
Eine Meldung der SPD-Fraktion im Stadtrat
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Und nicht nur in den zwei benannten Einrichtungen, sondern auch im Konservatorium sind dringend neue Stellen für Instrumental- und Vokallehrer zu schaffen. Die Wartelisten sprechen für sich!
Und mit HFC könnte was dran sein, schließlich ist dieser OB einer seiner stärksten Verfechter (mit Kultur hat er wenig(?) am Hut, das überläßt er gern der Frau Dr. Marquart).
Was macht eigentlich @Elfriede den ganzen Tag? Neuerdings muß ich meine Tippfehler selbst korr.
Empört, Riosal
Langsam könnte man darüber nachdenken, Bibliotheken in Stiftungen zu überführen. Dieses ständige Infragstellen von Strukturen nervt.
Im Übrigen ist der HFC schuld. 🙂
Die Prioritäten setzt das Land, über ihr Werkzeug Landesverwaltungsamt, als Werkzeug dient die Genehmigung/Nichtgenehmigung des Haushalts. Adressat ist daher nicht die Verwaltung der Stadt, sondern des Landes. vielleicht findet ja Kai in der Kiste des Arbeitsamtes eine Finanzierungsquelle für seine außergewöhlichen Forderungen?
Dummheit ist halt geil, auch in der Stadtverwaltung?
Und wer hat sie platt gemacht?
Wer kennt noch die Landschaft der Bibliotheken in Halle plus Halle-Neustadt zum Anfang der neunziger Jahre?