Internationaler Tag der Muttersprache: Sachsen-Anhalts linguistische Vielfalt
21. Februar 2024 | Kultur | 11 KommentareIn Sachsen-Anhalt beherrschen mehr als 69.200 Menschen mindestens eine Fremdsprache in ihren eigenen vier Wänden, so die neuesten Ergebnisse des Mikrozensus 2022, die anlässlich des Internationalen Tages der Muttersprache am heutigen 21. Februar vom Statistischen Landesamt veröffentlicht wurden.
Den Statistiken zufolge entspricht dies einem Anteil von 3 % an der Gesamtbevölkerung des Bundeslandes. Interessanterweise sprechen 103.300 Einwohnerinnen und Einwohner, was 5 % der Bevölkerung ausmacht, zu Hause sowohl Deutsch als auch mindestens eine weitere Sprache.
Die überwiegende Mehrheit, nämlich 92 % (1.962.200 Personen), kommuniziert hingegen ausschließlich auf Deutsch in den eigenen vier Wänden. Unter denjenigen, die zu Hause keine deutsche Sprache verwenden, haben 68.700 Menschen einen Migrationshintergrund. Von diesen gehören 60.200 zur ausländischen Bevölkerung mit eigener Migrationserfahrung, was einem Anteil von 87 % an der gesamten fremdsprachigen Bevölkerung entspricht.
Auffällig ist auch, dass von den Einwohnerinnen und Einwohnern, die zu Hause neben Deutsch auch eine Fremdsprache sprechen, 94.800 einen Migrationshintergrund haben. Davon sind 62.600 Ausländerinnen bzw. Ausländer mit eigener Migrationserfahrung, was einem Anteil von 61 % an der Bevölkerung entspricht, die mehr als eine Fremdsprache nutzt.
Insgesamt lebten 2022 in Sachsen-Anhalt 131.400 Ausländerinnen und Ausländer mit eigener Migrationserfahrung, wobei der Anteil derjenigen, die neben einer Fremdsprache Deutsch zu Hause sprechen, bei 48 % liegt.
Der Mikrozensus, eine jährliche 1 %ige Stichprobenerhebung der Privathaushalte, liefert diese aufschlussreichen Einblicke in die Sprachgewohnheiten der Bevölkerung. Weitere Informationen zum Mikrozensus und detaillierte Daten können im Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt abgerufen werden.
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„Interessanter wäre eine Statistik, wieviel Prozent der deutschen Muttersprachler unsere Sprache tatsächlich in Wort und Schrift beherrschen.‘
Ööh, sicher interessant.50% ?
Dann könnte man das noch mit der „Sonntagsfrage“ statistisch kombinieren . Was für ein Spaß …
„Auffällig ist auch, dass von den Einwohnerinnen und Einwohnern, die zu Hause neben Deutsch auch eine Fremdsprache sprechen, 94.800 einen Migrationshintergrund haben.“
Was ist daran auffällig, es ist einfach normal.
Selten so eine dusselige Statistik gelesen.
Interessanter wäre eine Statistik, wieviel Prozent der deutschen Muttersprachler unsere Sprache tatsächlich in Wort und Schrift beherrschen.
SUPERLATIV! 🙁
@rugby: H e r r l i c h! Du scheint nicht zu kennen, dass man auch Verben steigern kann. Zum Beispiel „schummeln“.
schummeln….schtreechen (hallisch) für lügen…..
Statistik (als Duperlativ).
Bald mehr!
Nein, das muss Hochdeutsch sein. Schließlich ist Luther ist im Mansfeldischen aufgewachsen und soll das Hochdeutsch „erfunden“ haben.
zählt Mansfeldisch als Fremdprache?
frage für einen Freund
Ach @hei-wu, Du verstehst es einfach nicht …
„102.622,95 benutzen also mehrere Fremdsprachen, wobei 40.022,95 davon folglich Deutsche sind. Über deren Migrationshintergrund kann jetzt erstmal keine Aussage getroffen werden, oder?“
Das sind Leute wie Du, die im Bad englische Lieber singen, oder Deutschsprachler, die mit ihrem fremdsprachlichen Lebenspartner ausländisch sprechen. Soll alles vorkommen.
„In Sachsen-Anhalt beherrschen mehr als 69.200 Menschen mindestens eine Fremdsprache in ihren eigenen vier Wänden“
„Den Statistiken zufolge entspricht dies einem Anteil von 3 % an der Gesamtbevölkerung des Bundeslandes. Interessanterweise sprechen 103.300 Einwohnerinnen und Einwohner, was 5 % der Bevölkerung ausmacht, zu Hause sowohl Deutsch als auch mindestens eine weitere Sprache.“
Verstehe, wer will. 3% beherrschen eine Fremdsprache zu Hause, dazu kommen aber weitere 5%, die eine Fremdsprache zu Hause sprechen (offenbar, ohne sie zu beherrschen).
???
Du kennst ja den Grundsatz: „Traue nur einer Statistik …“
q. e. d.
ein echter Schenkelklopfer
Wenn 69.200 Leute 3% der sachsen-anhaltischen Bevölkerung ausmachen dann hat das Land also 2.306.666,67 Einwohner. Aha.
Ich beherrsche mindestens eine Fremdsprache nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch außerhalb. Da gehöre ich ja dann zu den 3%. Muß ich annehmen, daß von den restlichen 2.237.466,67 Einwohnern, sofern sie eine Fremdsprache beherrschen, sie diese beim Betreten der eigenen Wohnung abrupt vergessen?
Weiter erfahren wir, daß 103.300 Leute, welche zuhause Deutsch plus mindestens eine Fremdsprache sprechen, 5% der sachsen-anhaltischen Bevölkerung ausmachen und das Land einen plötzlichen Bevölkerungsschwund von 240.666,67 auf nun 2.066.000 zu verkraften hat. Soso.
Nun wird es kompliziert. Ich neige nicht zu Selbstgesprächen, aber man telefoniert ja gelegentlich, vor dem Fernseher rutscht mal eine Mißfallens- oder Jubelbekundung heraus, gelegentlich singe ich ein Musikstück mit (auch in Englisch) und dann gibt es solche Spontanverlautbarungen wie „Schei..“, „Mist“, „Bullshit“ oder „Aua“. Zähle ich jetzt unter diese 103.300, welche zuhause mehrere Sprachen verwenden?
Außschließlich Deutsch sprechen 1.962.200 Leute gleich 92 %. Dies führt wiederum zu einem wundersamen spontanen Bevölkerungszuwachs auf 2.132.826,09 Sachsen-Anhalter. 170.626,09 davon sprechen also auch etwas anderes und da 103.300 Leute davon Deutsch+Fremdsprache sprechen, zuhause versteht sich, bleiben 67.326,09, welche zuhause ausschließlich in Fremdsprachen parlieren. Von diesen 67.326,09 haben 68.700 einen Migrationshintergrund. Uuuuuups.
60.600 davon sind Ausländer mit Migrationserfahrung (was ist das eigentlich genau?), welche 87% der gesamten Fremdsprachigen repräsentieren, welche deshalb mit 69.195,4 … zu beziffern … wären?
Von den 103.300 die Deutsch+Fremdsprache benutzen, haben 94.800 einen Migrationshintergrund. 62.600 sind davon Ausländer mit Migrationserfahrung welche 61% derer repräsentieren die mehr als eine Fremdsprache benutzen. Also 2 oder 3 oder noch mehr Sprachen. 102.622,95 benutzen also mehrere Fremdsprachen, wobei 40.022,95 davon folglich Deutsche sind. Über deren Migrationshintergrund kann jetzt erstmal keine Aussage getroffen werden, oder?
Von den 131.400 in Sachsen-Anhalt lebenden Ausländern mit Migrationserfahrung (gibt es im Land auch Ausländer ohne Migrationserfahrung?) sprechen also 48% gleich 63.072 Deutsch+Fremdsprache, davon immerhin 62.600 Deutsch + mehrere Fremdsprachen (siehe Absatz vorher), und 68.328 nur Deutsch oder nur Fremdsprache, oder 2 oder 3. Nur Fremdsprachen sprechen davon 67.326,09, wie wir ja schon wissen und 68.700 davon haben einen Migrationshintergrund, wissen wir auch schon, das heißt 1001,91 Äusländer mit Migrationserfahrung, welche einen Migrationshintergrund von fast genau 102 Prozent haben, sprechen zuhause nur Deutsch.
Phänomenal! Und das ganze aus einer Stichprobe von 1%, also gerundet entweder 23067, 20660 oder 21328 Befragten. Danke Statististsches Landesamt!
P.S.: Einer meiner Vorfahren ist Anfang des 19. Jahrhunderts aus Norddeutschland ins Herzogtum Sachsen-Hildburghausen gezogen. Seine Einbürgerungsurkunde liegt mir vor. Wenig später hat es den Familienzweig dann in das Fürstentum Schwarzburg-Sonderhausen verschlagen. Habe ich somit einen Migrationshintergrund?