Kultur und Haushalt

29. November 2019 | Kultur, Nachrichten | 6 Kommentare

Auf Antrag der CDU werden erst mal die wichtigsten Vorlagen von der Tagesordnung genommen: Der Haushalt im Kulturbereich und das Freiraumkonzept. Sie wurden von der Verwaltung nicht fristgerecht vorgelegt. Die Themen werden in den Mitteilungsteil verschoben, also nicht wirklich beraten – ist ja auch alles nicht so dringend, will doch das Land erst am 31. Dezember den Haushalt samt Konsolidierung vorgelegt bekommen.
Übrig blieb ein Antrag der AFD über ein Videoprojekt, das dilettantische Filmaufnahmen aus DDR-Zeiten (ein Auto fährt durch Halles Straßen => youtube) mit neuen Aufnahmen kombinieren will um den Optimismus der Bevölkerung zu wecken und der Verklärung jener Zeiten entgegen zu wirken. Das war wieder so ein Aufmerksamkeitsantrag, hinter dem nichts steckte. Zu Recht verwiesen Frau Dr. Marquardt und andere darauf, dass für Kunstprojekte (so es denn überhaupt eins ist) nicht die Verwaltung zuständig sei, sondern Künstler dafür gewonnen werden müssen.

Interessant war der Mitteilungsteil, in dem Jonas Schütte seine erfolgreiche Volksbühne am Kaulenberg vorstellte – „ein Wohnzimmertheater mit professioneller Nahkunst“, wie er es nennt, das Wohnung und Theater gleichzeitig ist und sich dem klassischen Theater verpflichtet fühlt. Ein kleiner Geheimtip in Halles reicher Kulturlandschaft. – Da mußte natürlich vorher abgestimmt werden, ob denn ein solcher „Werbeblock“ mitten in den Haushaltsberatungen überhaupt erlaubt ist. Information wird als Werbung bezeichnet, obwohl Werbung ja das Gegenteil ist von Information.
Dirk Schlesier, Leiter des künftigen Planetariums, informierte über die Fortschritte am Bau und die Aktivitäten im Vorfeld der Eröffnung 2021. Er zeigte beeindruckende 360-Grad-Aufnahmen vom Innenbereich, wo es zügig voran geht.
Zum Schluß stellte dann doch Frau Dr. Marquardt den neuen Haushalt im Kulturbereich vor. Und obwohl eingangs verschoben, wurde fleißig diskutiert. Über die Vergabe der Projektförderung, die im nächsten Jahr voraussichtlich die stolze Summe von 915.000 € vorsieht. Und vor allem über die geplanten Konsolidierungsmaßnamen. Und überhaupt.
Am 10. Dezember wird es nun ernst – dann wird ausgiebig über den neuen Haushalt diskutiert werden.

HalleSpektrum bleibt am Ball.

Print Friendly, PDF & Email
6 Kommentare

Kommentar schreiben