Der Lockdown kommt und Sachsen-Anhalt ist dabei
29. Oktober 2020 | Nachrichten, Politik, Soziales | 2 Kommentare
Die Ministerpräsidenten der Länder und die Bundeskanzlerin haben sich gestern auf gemeinsame Maßnahmen geeinigt, um die täglich stark steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Bereits ab kommenden Montag, den 2. November, gelten somit neue Kontaktbeschränkungen:
Demnach werden sämtliche Veranstaltungen, die der Unterhaltung und der Freizeit dienen, ausnahmslos untersagt. Des Weiteren werden Profisport-Veranstaltungen zwar stattfinden, aber ohne jedes Publikum realisiert. Bars, Restaurants und Hotels müssen schließen. Nur Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause sind erlaubt. Sämtliche Kultureinrichtungen wie Kinos, Theater, Opernhäuser, Freizeitparks und Messen müssen schließen. Amateur- und Freizeitsport in Vereinen und auf öffentlichen Sportanlagen wie Stadien und Schwimmbädern wird untersagt. Nagelstudios, Massagesalons, Tätowierer und Fitnessstudios müssen ebenfalls schließen. Friseure und medizinisch notwendige Behandlungen wie Physiotherapien dagegen dürfen weiterhin geöffnet bleiben. Außerdem wird es ein bundesweit einheitliches Verbot touristischer Übernachtungsangebote geben. Nur Unterkünfte für zwingend notwendige Dienstreisen dürfen angeboten werden.
Für alle Unternehmen, die nach diesen neuen Regelungen schließen müssen, soll es wieder eine Nothilfe geben. Diese soll bis zu 75 Prozent der Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat betragen.
Kanzlerin Merkel erklärte die drastischen Maßnahmen mit der sich zuspitzenden Corona-Situation im Land: „Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Fälle hat sich in den letzten zehn Tagen verdoppelt. Eine solche Dynamik wird unsere Intensivmedizin schon in wenigen Wochen komplett überfordern.“
Und auch Ministerpräsident Reiner Haseloff, der wegen der in Sachsen-Anhalt relativ niedrigen Infektionszahlen lange Zeit auf regional anpassbare Regelungen gepocht hatte, erklärte nun: „Die beschlossenen Schritte könnten nur funktionieren, wenn alle 16 Bundesländer sie geschlossen umsetzten.“
Die Beschlüsse will er heute deshalb mit dem Kabinett in Landesrecht umsetzen, damit sie – wie mit Bund und Ländern vereinbart – am Montag auch hierzulande in Kraft treten können.
Kommentar schreiben
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Leute, einfach mal 12 oder 14 Stunden arbeiten gehen, was ja noch gestattet ist, dann braucht es keine Freizeit- und Unterhaltungsangebote
Es ist schon gut, das die Regularien vereinheitlicht wurden. Darunter leiden, dass andere Bundesländer die Regeln nicht durchsetzen konnten, müssen nun die, die bisher niedrige Infektionszahlen hatten.