Bildungsnotstand: ist Tullner seinen Aufgaben noch gewachsen?
8. November 2018 | Nachrichten | 6 KommentareTrotz vieler freier Stellen und ausreichend Bewerbern sind die Schulbehörden weiterhin nicht in der Lage, den Mangel an den Schulen im Lande einzudämmen, geschweige denn zu beseitigen. „Das vertraglich gebundene Arbeitsvermögen liege aktuell beständig unter dem Niveau des Vorjahres, obwohl die Schülerzahlen weiter steigen“, erklärte heute die LINKE-Landtagsfraktion.
(Gegenteilige Zahlen veröffentlichte heute das Statistische Landesamt – demnach ging die Schulanfängerzahl um 0,4% zurück, Anm. der Red)
Zuletzt konnten auf den 610 Stellen der Hauptausschreibung im Sommer (153 Stellen wurden noch zusätzlich angeboten), nur 390 Einstellungen realisiert werden. Zum ersten Schultag am 06. August waren sogar erst 329 neue Lehrkräfte verfügbar gewesen. Obwohl letztlich 220 Stellen unbesetzt blieben und dabei auch noch fast jede vierte Stelle mit einem Seiteneinsteiger
besetzt wurde, haben gleichzeitig 227 Bewerber mit einer vollständigen Lehrerausbildung nicht einmal ein Einstellungsangebot erhalten. Das geht aus mehreren Kleinen Anfragen der Fraktion Die LINKE hervor.
Deren bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann, kommengtiert: „Minister Tullner versagt vor der Herausforderung des steigenden Einstellungsbedarfs bei den Lehrkräften. Er weigert sich, die Ausschreibungspraxis wesentlich stärker zu flexibilisieren und setzt weiter ausschließlich auf die Auswahlentscheidung durch eine Bewerbungssoftware. Die Schulen bezahlen den Preis mit massivem Unterrichtsausfall und einem Krankenstand bei den Lehrkräften auf Höchstniveau.
Land in Wettbewerbsnachteil – Bewerber verduften in die Nachbarländer
Sachsen-Anhalt hat viel mehr Chancen, neue Lehrkräfte zu gewinnen, als derzeit genutzt werden. Diese weiterhin zu verpassen und Bewerber*innen in die Nachbarländer ziehen zu lassen, kann sich das Land schon lange nicht mehr leisten. Minister Tullner muss sich bewegen und zeigen, dass er der Aufgabe gewachsen ist. Solange die Klagen über unverständliche Ablehnungen und schlechte Behandlung der Bewerber*innen durch das Landesschulamt nicht abreißen, ist das System krank und bedarf einer schnellen Reform. Dazu sind Minister Tullner und die Leitung des Landesschulamtes aber offenbar weder bereit noch in der Lage. Der
Schaden für das Schulsystem wird immer größer.“
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Wieso noch? War ullner das jemals?
Naja, immerhin hat es Tullner geschafft, gleich drei Ministerien einzubeziehen.
Neben dem Totalversagen des Bildungsministeriums, hat das Justizministerium richterliche Arrestanordnungen gegen Minderjährige angeordnet, die vom Innenministerium nicht vollzogen werden konnten, weil das 15jährige Mädchen Suizid beging.
Zu dieser Regierung gibt es nichts mehr zu sagen.
1. Die Anmerkung der Redaktion ist falsch. Die Schülerzahl ist wirklich gestiegen. Die Schulanfängerzahl ist zwar leicht gesunken, aber solange mehr Schüler neu ins System kommen, als ausscheiden steigt eben die Gesamtzahl.
2. Eure Diskussion entspricht nicht der Realität. Es geht nicht mehr darum die richtigen Lehrer mit den richtigen Fächern in den richtigen Regionen zu finden. Das wäre schön, ist aber jetzt und für die nächsten Jahre völlig unrealistisch. Die Frage lautet ganz platt: Ausgebildeter Lehrer egal mit welchen Fächern, oder lieber Seiteneinsteiger, oder gar kein Lehrer. Wie würdet Ihr entscheiden?
„Lehrer ist aber nicht gleich Lehrer. Die Fächerkombinationen müssen passen, was nützt es wenn man 200 Mathelehrer braucht aber 600 Sportlehrer auf dem Markt sind. Dann hab ich zwar ein Überangebot an Lehrern nur können die nicht das unterichten was benötigt wird.“
Das ist kein Widerspruch. Meine Mathelehrer hat schon immer gesagt, dass man Mathe sportlich sehen soll.
Die meisten Kandidaten wandern ab, weil das Ministerium pennt. Das ist das Problem.
Lehrer ist aber nicht gleich Lehrer. Die Fächerkombinationen müssen passen, was nützt es wenn man 200 Mathelehrer braucht aber 600 Sportlehrer auf dem Markt sind. Dann hab ich zwar ein Überangebot an Lehrern nur können die nicht das unterichten was benötigt wird.