Investitionen in die Zukunft: Sachsen-Anhalt erhöht EU-Fördermittel für Hochschulen und Forschung

5. September 2023 | Bildung und Wissenschaft | Ein Kommentar

In der neuen EU-Förderperiode von 2023 bis 2028 können Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt erheblich mehr Mittel für verschiedene Projekte, wie Forschung, Qualifizierung und Nachwuchsförderung, beim Land beantragen. Das Wissenschaftsministerium wird in den nächsten fünf Jahren insgesamt 416 Millionen Euro aus drei verschiedenen EU-Fonds zur Verfügung stellen, was einem Anstieg von 146 Millionen Euro im Vergleich zur vorherigen Förderperiode entspricht.

Der Wissenschaftsminister, Prof. Dr. Armin Willingmann, betonte die zentrale Bedeutung einer erstklassigen Wissenschaftslandschaft für die Entwicklung des Landes. Er wies darauf hin, dass Unternehmen, einschließlich Großkonzerne wie Intel, bei Ansiedlungsentscheidungen zunehmend auf die Verfügbarkeit von Fachkräften und Expertise für Forschung und Entwicklung vor Ort achten. Daher beabsichtigt das Land, weiterhin in Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu investieren.

Die Mittel werden hauptsächlich aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von etwa 300 Millionen Euro stammen, während weitere 53 Millionen Euro im Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) bereitgestellt werden. Neu hinzukommen 63 Millionen Euro aus dem Just Transition Fonds (JTF) für Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Strukturwandelregionen. Zusätzlich zu den erhöhten Mitteln werden die Förderbedingungen für Hochschulen attraktiver, da das Land die Projekte verstärkt mitfinanziert und die Kofinanzierung für Hochschulen in der Regel entfällt.

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Förderung in dieser Periode umfassen Bereiche wie Medizin und Medizintechnik, Bioökonomie, Chemie, Erneuerbare Energien, Automotive, Künstliche Intelligenz und IKT-Technologien. Besonders viel Potenzial wird auch dem Halbleiterbereich zugeschrieben, insbesondere in Bezug auf die geplante Ansiedlung von Chip-Fabriken des Intel-Konzerns in Magdeburg.

Der Europäische Sozialfonds Plus (ESF+) wird Projekte zur Gleichstellung, Qualifizierung und Nachwuchsförderung unterstützen, insbesondere um den Anteil von Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen zu erhöhen und bessere Perspektiven für Promotionen und Professuren zu schaffen. Dies wird durch Forschungsstellen, Stipendien und unterstützende Personalmaßnahmen umgesetzt.

Die Antragsformulare werden voraussichtlich ab Anfang Oktober online bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) verfügbar sein, nachdem letzte Abstimmungen zu den Förderprogrammen innerhalb der Landesregierung und mit dem Landesrechnungshof abgeschlossen sind.

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