Halle setzt Zeichen für Integration und Vielfalt: Schulsprachmittlung Ukraine wird fortgesetzt

In einer wegweisenden Entscheidung hat der Stadtrat von Halle in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen, die „Schulsprachmittlung Ukraine“ trotz des angekündigten Wegfalls der Förderung durch das Bildungsministerium fortzuführen und sogar auf weitere Sprachen auszuweiten. Diese Initiative ist eine Reaktion auf die Ankündigung des Bildungsministeriums, den Betrieb einer entsprechenden Fachstelle beim Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V. (LAMSA) ab 2024 nicht mehr zu fördern.

Dem Antrag der Fraktion Bündnis ’90/Die Grünen wurde zugestimmt, und somit wird die Schulsprachmittlung in Halle weiterhin durchgeführt. Das Budget von 500.000 Euro wird verwendet, um die von Slawia e.V., VeMO e.V. und LAMSA e.V. betriebene Initiative aufrechtzuerhalten und bei Bedarf auf weitere Sprachen auszudehnen. Diese Entscheidung kommt nicht nur den bereits seit anderthalb Jahren beteiligten Organisationen zugute, sondern auch den zahlreichen ukrainischen Schülerinnen und Schülern an fast 200 Schulen, die von dem Programm profitieren.

Die Rettung der Schulsprachmittlung in Halle wird von Mamad Mohamad, dem Geschäftsführer des LAMSA e.V., als ein „großartiger Teilerfolg zur Rettung des landesweiten Programms“ betrachtet. Waseem Aleed, der Vorsitzende des Migrationsbeirats der Stadt Halle, betonte zudem die Bedeutung dieser Initiative für die Integration und Vielfalt in der Gemeinschaft. Er sieht die Entscheidung als „leuchtendes Beispiel dafür, wie lokale Maßnahmen entscheidend zur Stärkung der Gemeinschaft beitragen können“.

Die Stadt Halle setzt damit nicht nur ein starkes Zeichen für Integration, sondern zeigt auch, dass durch proaktive Haltung in der Bildungspolitik Barrieren überwunden und eine inklusivere Gesellschaft geschaffen werden können. Waseem Aleed appellierte an andere Städte und Kommunen in Sachsen-Anhalt, sich von Halle inspirieren zu lassen und ähnliche Strategien zur Förderung der sprachlichen Integration zu verfolgen. Er betonte, dass nur durch gemeinsame Anstrengungen eine integrative Zukunft für alle geschaffen werden kann.

Der Beschluss des Stadtrats wird auch als politischer Erfolg der LAMSA-Kampagne zur Rettung der Fachstelle Sprachmittlung Ukraine gewertet. Die Fachstelle, die 2022 vom Bildungsministerium eingerichtet wurde, spielt eine entscheidende Rolle in der Unterstützung von Schulen und Eltern bei sprachlichen und organisatorischen Anliegen. Mit zwölf Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern im Einsatz ist die Schulsprachmittlung ein unverzichtbarer Beitrag zur Unterstützung von 59 halleschen Schulen.