Elfridas Blumentraum

8. April 2024 | Bild der Woche | 16 Kommentare

Elfriede liebt Blumen. Sonst wäre sie ja auch nicht als Sekretärin und technsiche Aushilfe in der Pflanzenredaktion bei Hallespektrum.de gelandet. Und sonst hätte sie auch nicht ihren Heino dort kennengelernt. Weniger bekannt ist, dass Elfriede auch die Kunst liebt, nicht nur, dass sie Seidenmalerei betreibt, die Heino einfach nur fürchterlich findet. Sie verehrt aber auch berühmte Kunst, vor allem die des 20. Jahrhunderts. Und, wie übrigens viele Frauen, bewundert sie diese Malerin, die als eine von ganz weniger Frauen zu einer gewissen Berühmtheit gelangt war. Die Malerin, deren wichtigstes Genre ihre Selbstporträts darstellen, gilt als Ikone der Emanzipation. Sie interessierte sich besonders für die Kultur der indigenen Bevölkerung ihres Heimatlandes, was in ihrer Kunst zum Ausdruck kam. Und, das hatte sie mit Elfriede gemeinsam: sie liebte Blumen. Neulich fiel Elfriede in einem Museumsshop das Poster eines Gemäldes in die Hände, das sie sofort kaufte und fortan im Wohnzimmer einen exponierten Platz einnahm. Heinos Geschmack war es nicht, aber in Sachen Gestaltung hatte er zu Hause nichts zu sagen. Was Elfriede faszinierte: dieser Strauß Blumen, den die Dargestellte (unzweifelhaft wieder ein Selbstporträt der Künstlerin) in der Hand hielt. Die Blumen müssen wohl aus ihrer südamerikanische Heimat stammen. Elfriede war  aber sicher, diese oder ähnliche Blumen schon einmal im Blumenladen in Halle bei Roswitha gesehen zu haben. Sicher war sie sich nicht. Sie googelte nach, was ja nicht ganz einfach ist, denn Google Lens versagte bei dem Gemälde. Dass der deutsche Name der Blume auch mit einem südamerikanischen indigenen Volk zu tun habe, das fand sie heraus.   

Und Ihr, liebe Leser, braucht sicher nicht zu googeln:

Nach welchem indigenen Volk ist im deutschsprachigen Raum die Pflanze benannt?
Wie heißt der wissenschaftliche Gattungsname?
Und aus welchem eher kühlen Land stammt der Gattungsname?
Könnte man sogar die Art bestimmen?
und:
wann ist das Gemälde entstanden?

 

Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Frohe Ostern, Luzi„):Osterluzei, Aristolochia clematitis

Die Gewöhnliche Osterluzei (Aristolochia clematitis) gehört zur Familie der Osterluzeigewächse. Es ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einer Höhe von 30 bis 100 Zentimetern, gekennzeichnet durch eine kriechende Sprossachse und herzförmige, langgestielte Blätter. Sie blüht von Mai bis Juni, wobei die gelben, zwittrigen Blüten in Gruppen von zwei bis acht angeordnet sind. Ihre eigenartige Form dient als Falle für bestäubende Insekten. Die Früchte sind zu Beginn grün und werden später schwarz mit einem Durchmesser von 1 bis 2 Zentimetern. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, ist sie heute in ganz Mitteleuropa an wärmeren Standorten anzutreffen, wie Weinbergen und Böschungen. In Österreich ist sie in verschiedenen Bundesländern anzutreffen, aber auch als gefährdet eingestuft. In Deutschland steht sie in mehreren Bundesländern auf der Roten Liste gefährdeter Arten.

 

Unser User Rati hafte die Fragen im Wesentlichen gut beantwortet.  Mit Ostern hat das rankende, schwach giftige Gewächs tatsächlich nichts zu tun. Es ist eine Verballhornung des antiken griechischen Nmens, wie er schon bei dem Arzt und Pflanzenkenner Dioscurides im 1. Jhdt n. Ch. verwendet wurde: Aristolochia bedeutet „Beste Niederkunft“ (Bestes Wochenbett). Es deutet auf die antike Verwendung der Pflanze als Mittel zur Erleichterung der Geburt hin. Die Inhaltsstoffe der Pflanze, so genannte Aristolochiasäuren, sind allerdings giftig und können Nierenkrebs auslösen.  Die Osterluzei-Arten auch in der Antike auch zur Behandlung von Wunden und Schlangenbissen verwendet.  In der Homöopathie wurden sie für verschiedene Zwecke eingesetzt, darunter Wundheilung und Geschwüre. Aufgrund des Gehaltes an Aristolochiasäure wurden Produkte wie das Tonikum „Frauengold“ 1981 durch das  Bundesgesundheitsministerium verboten.

Alle seit 2016 vergangenen Wochenpflanzen findet Ihr hier im Archiv.

 

 

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