Elfriede liebt Blumen. Sonst wäre sie ja auch nicht als Sekretärin und technsiche Aushilfe in der Pflanzenredaktion bei Hallespektrum.de gelandet. Und sonst hätte sie auch nicht ihren Heino dort kennengelernt. Weniger bekannt ist, dass Elfriede auch die Kunst liebt, nicht nur, dass sie Seidenmalerei betreibt, die Heino einfach nur fürchterlich findet. Sie verehrt aber auch berühmte Kunst, vor allem die des 20. Jahrhunderts. Und, wie übrigens viele Frauen, bewundert sie diese Malerin, die als eine von ganz weniger Frauen zu einer gewissen Berühmtheit gelangt war. Die Malerin, deren wichtigstes Genre ihre Selbstporträts darstellen, gilt als Ikone der Emanzipation. Sie interessierte sich besonders für die Kultur der indigenen Bevölkerung ihres Heimatlandes, was in ihrer Kunst zum Ausdruck kam. Und, das hatte sie mit Elfriede gemeinsam: sie liebte Blumen. Neulich fiel Elfriede in einem Museumsshop das Poster eines Gemäldes in die Hände, das sie sofort kaufte und fortan im Wohnzimmer einen exponierten Platz einnahm. Heinos Geschmack war es nicht, aber in Sachen Gestaltung hatte er zu Hause nichts zu sagen. Was Elfriede faszinierte: dieser Strauß Blumen, den die Dargestellte (unzweifelhaft wieder ein Selbstporträt der Künstlerin) in der Hand hielt. Die Blumen müssen wohl aus ihrer südamerikanische Heimat stammen. Elfriede war aber sicher, diese oder ähnliche Blumen schon einmal im Blumenladen in Halle bei Roswitha gesehen zu haben. Sicher war sie sich nicht. Sie googelte nach, was ja nicht ganz einfach ist, denn Google Lens versagte bei dem Gemälde. Dass der deutsche Name der Blume auch mit einem südamerikanischen indigenen Volk zu tun habe, das fand sie heraus.
Und Ihr, liebe Leser, braucht sicher nicht zu googeln:
Nach welchem indigenen Volk ist im deutschsprachigen Raum die Pflanze benannt?
Wie heißt der wissenschaftliche Gattungsname?
Und aus welchem eher kühlen Land stammt der Gattungsname?
Könnte man sogar die Art bestimmen?
und:
wann ist das Gemälde entstanden?
Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Frohe Ostern, Luzi„):Osterluzei, Aristolochia clematitis
Die Gewöhnliche Osterluzei (Aristolochia clematitis) gehört zur Familie der Osterluzeigewächse. Es ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einer Höhe von 30 bis 100 Zentimetern, gekennzeichnet durch eine kriechende Sprossachse und herzförmige, langgestielte Blätter. Sie blüht von Mai bis Juni, wobei die gelben, zwittrigen Blüten in Gruppen von zwei bis acht angeordnet sind. Ihre eigenartige Form dient als Falle für bestäubende Insekten. Die Früchte sind zu Beginn grün und werden später schwarz mit einem Durchmesser von 1 bis 2 Zentimetern. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, ist sie heute in ganz Mitteleuropa an wärmeren Standorten anzutreffen, wie Weinbergen und Böschungen. In Österreich ist sie in verschiedenen Bundesländern anzutreffen, aber auch als gefährdet eingestuft. In Deutschland steht sie in mehreren Bundesländern auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Unser User Rati hafte die Fragen im Wesentlichen gut beantwortet. Mit Ostern hat das rankende, schwach giftige Gewächs tatsächlich nichts zu tun. Es ist eine Verballhornung des antiken griechischen Nmens, wie er schon bei dem Arzt und Pflanzenkenner Dioscurides im 1. Jhdt n. Ch. verwendet wurde: Aristolochia bedeutet „Beste Niederkunft“ (Bestes Wochenbett). Es deutet auf die antike Verwendung der Pflanze als Mittel zur Erleichterung der Geburt hin. Die Inhaltsstoffe der Pflanze, so genannte Aristolochiasäuren, sind allerdings giftig und können Nierenkrebs auslösen. Die Osterluzei-Arten auch in der Antike auch zur Behandlung von Wunden und Schlangenbissen verwendet. In der Homöopathie wurden sie für verschiedene Zwecke eingesetzt, darunter Wundheilung und Geschwüre. Aufgrund des Gehaltes an Aristolochiasäure wurden Produkte wie das Tonikum „Frauengold“ 1981 durch das Bundesgesundheitsministerium verboten.
Alle seit 2016 vergangenen Wochenpflanzen findet Ihr hier im Archiv.
16 comments on “Elfridas Blumentraum”
Amaryllis.
Nach welchem indigenen südamerikanischen Volk ist denn die Amaryllis benannt?
Ich vermute, dass es sich um eine Inkalilie handelt, deren Gattungsname auf den schwedischen Botaniker (benannt durch Linné) Claes Alströmer zurückgeht, Alstroemeria. Die roten Inkalilien stehen für Leidenschaft, möglich, das Gemälde entstand um die 2. Heirat mit Diego Rivera.
Die 2. Heirat war im Jahr 1940, möglich kurz vorher entstand das Gemälde. Ich habe es bis jetzt noch nicht gefunden, aber es gefällt mir sehr gut, während andere manchmal einen verstörenden Eindruck bei mir hinterlassen.
Das Selbstbildnis stellt die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo dar.
In dem Werkverzeichnis (Ausgabe Taschenverlag) kann ich das Bild nicht finden, aber das Verzeichnis ist möglicherweise nicht vollständig. Die Zeit nach 1940 könnte aber passen, vom Stil her, @NhuDheng.
Bevor wir tiefer in die Botanik einsteigen wäre vielleicht auch ein Auffrischungskurs in Geographie ratsam. Jaja, die Amerikas so mit Nord und Süd …
Inkas würde ich schon nach Südamerika verordnen. Mexiko nicht.
Das ist sicher auch rugby klar, ich glaube, seine Zweifel bezogen sich auf das Bild. Möglich wäre ja ein Entstehen des Bildes während des Aufenthalts der Künstlerin in San Francisco und New York. Das wäre dann aber in den 30iger Jahren.
Auch deutlich die Verortung der Pflanzen, die auch „Peruanische Lilien“ genannt werden.
Zitat: „Die Blumen müssen wohl aus ihrer südamerikanische [sic!] Heimat stammen.“ Also selbst Annalena Baerbock weiß, daß México hunderttausende Kilometer von Südamerika entfernt liegt …
Da wird der Autor einen Fehler gemacht haben. Sowas kommt vor. Die Inkas waren auch nie auf dem Gebiet des heutigen Mexiko. Aber auch mit dem Bild dieser Frida Kahlo stimmt was nicht, wenn man sich die Hände besieht…
Da kann ich mich dumm und dämlich suchen, das Bild gibt es vermutlich gar nicht. Hatte KI künstliche Intelligenz die Finger im Spiel? Die zarten Hände haben tatsächlich zu viele Finger. Es wäre aber so schön gewesen.
Was die Hobby-KI-bastler schon so alles mit Frdida Kahlo angestellt haben: https://creator.nightcafe.studio/search/creations?q=frida+kahlo
Hat Analena Mexiko schon den Krieg erklärt?
Mexiko nicht, aber Nicaragua könnte fällig werden 🙂