Tag des Artenschutzes: Klimawandel gefährdet bedrohte Käferarten im Land

4. März 2024 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Der Heldbock und der Eremit, zwei streng geschützte Käferarten, sehen düsteren Zeiten entgegen, da sich ihr Lebensraum in Sachsen-Anhalt rapide verkleinert. Die anhaltende Hitze und Trockenheit der vergangenen Jahre haben den Laubwäldern im Land erheblich zugesetzt, insbesondere den bei diesen Käfern beliebten Stiel- und Traubeneichen. Zum Anlass des Tag des Artenschutzes am gestrigen 3. März warnte daher auch Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann vor den drastischen Auswirkungen des Klimawandels auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt.

„Fortschreitender Klimawandel bedeutet nicht nur eine Erhöhung der Sommerhitze und heftigere Gewitter. Er bedroht auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten hier in Sachsen-Anhalt.“, so der Minister. „Klimaschutz bedeutet daher auch Artenschutz: Wir müssen den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen drastisch reduzieren und erneuerbare Energien weiter konsequent ausbauen. Nur so lässt sich der Klimawandel abbremsen und ein Totalschaden für unsere Natur vermeiden. Zugleich müssen wir mehr für den Schutz der Lebensräume bedrohter Tier- und Pflanzenarten tun.“

Willingmann machte auch auf das Sofortförderprogramm NaturWasserMensch aufmerksam, das zu Beginn dieses Jahres vom Umweltministerium neu aufgelegt wurde. Mit einer Bereitstellung von vier Millionen Euro im Jahr 2024, insbesondere für Projekte zum Natur-, Arten- und Gewässerschutz, die einen unmittelbaren Bezug zum Menschen haben und kurzfristig umgesetzt werden können, sollen dringende Maßnahmen ergriffen werden. Anträge für die erste Auswahlrunde sind bis zum 15. März 2024 einzureichen. Die Förderung erstreckt sich über eine breite Palette von Projekten, darunter Gewässerökologie, Artenschutz, Schaffung von Ökogärten und praktische Umweltbildung für Kinder und Jugendliche. Auch der Insektenschutz und die Förderung der Artenvielfalt im städtischen Raum und öffentlichen Parks werden unterstützt.

Aktuell sind in Sachsen-Anhalt 1.560 Tier- und Pflanzenarten akut vom Aussterben bedroht, was 7,3 Prozent der im Land nachgewiesenen Arten entspricht. Besonders betroffen von den klimatischen Veränderungen in den kommenden Jahren sind Arten mit einem engen ökologischen Toleranzbereich sowie kälte- und feuchtigkeitsliebende Arten, darunter Amphibien wie die Rot- und Gelbbauchunke oder Vogelarten wie der Fitis und die Tannenmeise. Sogar Reliktarten der Eiszeit wie die Brocken-Anemone oder das Brocken-Habichtskraut, die weltweit nur auf dem Brockenplateau zu finden sind, sehen sich durch steigende Temperaturen bedroht.

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