Die nächste Panne um die Peißnitzbrücke: Schifffahrtsamt untersagt Ersatzfährbetrieb zu Pfingsten. Keine Abnahme erfolgt.

3. Juni 2022 | Umwelt + Verkehr | 21 Kommentare

 


Die Pannenserie um die Erneuerung der Peißnitzbrücke und den von der Stadt organisierten Ersatzfährbetrieb reißt nicht ab. Zunächst hatte die die Stadt – entgegen anderslautenden Ankündigungen – die Peißnitzbrücke plötzlich gesperrt. Fußgänger und Radfahrer müssen seit dem fast vier Kilometer Umweg zurück legen, um auf die Peißnitzinsel oder zur Arbeit auf die andere Saaleseite zu gelangen. Nach Protesten hatte die Stadt wenigstens für die Wochenenden einen barrierefreien Fährbetrieb organisiert. Nur: aus der angekündigten Barrierefreiheit wurde nichts, der provisorische Anleger hat mehrere Treppenstufen.  Nun, am Freitag vor Pfingsten, müssen die Besucher der Peißnitz wieder auf die Fähre komplett verzichten. Stadt und das Schiffahrtsamt streiten sich: Es „hat dem Betreiber der Fähre den Betrieb an den Pfingsttagen am heutigen Freitag, 3. Juni 2022, kurzfristig untersagt“, erklärte die Stadt heute. Das Amt fordert vom Fährbetrieb aktuell noch die Gewährleistung einer Vor-Ort-Abnahme des eingesetzten Wasserfahrzeuges durch die Berufsgenossenschaft Schifffahrt und Verkehr.

Um den Betrieb auch am Pfingstwochenende zu ermöglichen, hatten sich Stadt und Fährbetrieb um eine kurzfristige Ausnahmegenehmigung beim WSA bemüht. Diese wurde vom WSA jedoch abgelehnt. Die Vor-Ort-Abnahme müsse stattfinden und soll in der kommenden Woche durchgeführt werden. Norbert Schültke, Fachbereichsleiter Mobilität der Stadt Halle (Saale): „Die Stadt hat leider keinen Einfluss auf diese Entscheidung des WSA und bedauert dies angesichts des anstehenden Pfingstwochenendes außerordentlich.“

Die Fähre hatte am 13. Mai den Betrieb aufgenommen. Der Betreiber der Fähre hatte dafür die vorläufige Genehmigung des WSA erhalten.
Die Fähre soll voraussichtlich am kommenden Wochenende wieder im Einsatz sein.
Es handelt sich um ein zusätzliches Angebot der Stadt als Reaktion auf die nicht vorhersehbare, kurzfristig zwingend erforderliche Vollsperrung der Peißnitzbrücke. Sie ist ein Querungsangebot vor allem für Fußgänger; nachgeordnet für Radfahrer.

Ziel sei es, die Arbeiten an der Brücke schnellstmöglich soweit abzuschließen, dass bis zum Beginn der Konzertsaison auf der Peißnitzinsel und für die Veranstaltungen im Rahmen der „Kinderstadt“ wieder eine Erreichbarkeit über die Peißnitzbrücke möglich ist.

Pfingsten ist Ausflugszeit: Stadt empfielt Fußgängern vier Kilometer langen Umweg

Die Stadt habe das Peißnitzhaus über die kurzfristige Absage umgehend informiert. „Beide Partner bitten um Verständnis und empfehlen Besuchern, die am Wochenende das Peißnitzhaus mit seinen Angeboten erreichen wollen, folgende Routen“, heißt es in der Mitteilung der Stadt:

„Zu Fuß oder mit dem Fahrrad von der Alt- oder der Neustadt: über Elisabethbrücke, dann zum Sandanger, am Gut Gimritz vorbei zum Peißnitzhaus; von der Giebichensteinbrücke kommend über die Talstraße (für Radfahrer).

Mit der Straßenbahn: Linien 2, 4, 5, 5E, 9, 10, 16 bis zum Rennbahnkreuz, dann über das Gut Gimritz laufen bis zum Peißnitzhaus; bis zum Weinbergcampus mit den Linien 4, 5 & 94 fahren, dann über die Schwanenbrücke zum Peißnitzhaus laufen“.

Was die Stadt nicht sagt: die empfohlenen Umwege für Fußgänger und Radfahrer haben es in sich: beide sind je 4 Kilometer lang.

Update: in der vorhergegangenen Version des Artikels hatten wir geschrieben, die Umwegstrecke für einen Weg betrage zwei Kilometer. Das ist falsch. In Wahrheit sind es fast vier Kilometer für einen Weg. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. (Red )

 

 

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