Spontandemo gegen die Sperrung der Peißnitzbrücke. Teilnehmer planen unter anderem Demo auf Giebichensteinbrücke

26. April 2022 | Politik | 3 Kommentare

Spontan hatte die Stadt entschieden, die Peißnitzbrücke – entgegen früherer Behauptungen – wegen der laufenden Renovierungsarbeiten komplett zu sperren. Begründet hatte sie das mit dem – vollkommen unerwarteten – Fund alter Rostschutzfarbe. Die Brücke soll gesandstrahlt werden, die umherfliegenden schwermetallhaltigen Stäube aus den alten Anstrichen könnten Passanten gefährden, ist die Begründung aus dem Stadthaus.
Kalt erwischt hat diese Spontanentscheidung aus dem Hause Rebenstorf nicht nur unzählige Passanten, sondern auch die Betreiber des Peißnitzhauses und Kulturveranstalter. Denn sie sind darauf angewiesen, dass die Menschen auf die Peißnitz gelangen – und mit dem plötzlichen Wegfall der Brücke müssten die kilometerlange Umwege in Kauf nehmen.
Auf die Spontanentscheidung wurde heute morgen, wenige Stunden vor der Sperrung, mit einer Spontandemo reagiert. Aufgerufen dazu hatte unter anderem der Peißnitzhaus-e.V., der ADFC sowie der „Fachverband Fußgänger“.

Neben vielen Rednern hatte auch Peißnitzhaus e.V. -Vorstand Stefan Bünsow das Wort. Er fürchtet um die Einnahmen seines Hauses, sein Verein hatte gerade neue Mitarbeiter für die Gastronomie eingestellt – die er jetzt entlassen müsste. Es kämen eben sehr viele Familien mit Kindern zu seinem Haus, denen man die langen und insbesondere für Kinder gefährlichen Umwege über die Mansfelder Brücke oder die Giebichensteinbrücke nicht zumuten könne. Und es gibt viele „Nur-Fußgänger“. Er selbst zum Beispiel. Seit einem schweren Fahrradunfall geht er nur noch zu Fuß. Sowohl der Vertreter des ADFC als auch der Fußgänger stellten Forderungen: Entweder müsse die Stadt eine Pontonbrücke schaffen, und nicht nur für die Wochenenden, sondern auch Werktags, wo die Brücke mindestens genau so frequentiert wird, oder, falls die Stadt auf ihren Positionen beharre, müsse sie massiv den Autoverkehr Verkehr über die Giebichensteinbrücke einschränken. So mit einem Tempo-20- Schild, provisorischen Zebrastreifen und Bedarfsampeln. „Verkehrsgerechtigkeit für alle“ forderte die Fußfunktionärin.

Teilnehmer tauschten ihre Mailadressen aus, um weitere Aktionen zu planen. Unter Anderem kam der Vorschlag, eine eindrucksvolle Demontration auf der Giebichensteinbrücke zu veranstalten – manche murmelten sogar von Blockade –  um so auf die Verkehrsproblematik aufmerksam zu machen.

Online-Petition gestartet

Mit einer online-Petition kann man nun auch seinen Protest gegen die Sperrung der brücke ausdrücken. Adressat ist egbert Geier, Bürgermeister der Stadt Halle: https://www.openpetition.de/petition/online/keine-vollsperrung-der-peissnitzbruecke-oder-passende-alternative-vor-ort-einrichten

 

 

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