Peißnitzbrücken-Fähre: von wegen „barrierefrei“. Städtische Kommunikationsstörungen

13. Mai 2022 | Umwelt + Verkehr | 2 Kommentare

In Folge des Ärgers und der zahlreichen Bürgerproteste hatte die Stadt versprochen, wenigstens für die kommenden drei Wochenenden eine Fährverbindung als Ersatz für die gesperrte Peißnitzbrücke bereitzustellen. Und die Stadt Halle betonte in ihrer Pressemitteilung, dass diese Fähre barrierefrei sei, also auch behindertengerecht. Das war auch kein Vertipper, denn „barrierefrei“ steht da gleich zwei mal in der von Pressesprecher Drago Bock verbreiteten Ankündigung.  Gestern begann man, mit Gerüstgestellen zwei Anleger am Ufer herzustellen. Und die haben Treppen. Anfrage bei der Stadt bei Pressesprecher  Bock, was es denn mit der Barrierefreiheit auf sich habe. Keine Antwort. Das ist verständlich, denn so schnell kann man nicht reagieren. Besonders dann nicht, wenn es offenbar ein Kommunikationsproblem in der Stadtverwaltung gibt. Besonders betroffen davon scheint zur Zeit der Geschäftsbereich „Stadtentwicklung und Umwelt“ des Beigeordneten Rene Rebenstorf zu sein. In der Angelegenheit rund um die Brückensperrung bereits mehrfach.

Doch andernorts wird gesprochen. Vor Ort schnattern nicht nur Enten.   Nennen wir ihn Charon, den Herrn, der auf die Frage antwortet, ob „das da“ die neue Fährverbindung sei. Ja, das habe er organisiert.

Er ?

„Ja, die Stadt“. Er habe dazu die Dienste des Betreibers der Saale-Floße am Riveufer in Anspruch genommen.  In der Tat, da kommt die „Fähre“ auch schon heran. Es ist eines dieser bekannten „Partyboote“.

„Ein Ersatz für die alte Brücke ist das nicht, was jetzt die Kapazitäten angeht“, erklärt Charon.

„Wird das also endlose Schlangen geben?“

„Das war nie als Ersatz für die Brücke gedacht. Die Leute sollen schließlich die normalen Verbindungen nutzen, also die großen Brücken“

„Wie ist denn jetzt die Barrierefreiheit gewährleistet ?“

„Barrierefreiheit, das hat nur die Presse behauptet. Wir haben das nie versprochen. Das geht auch gar nicht“.

„Herr Bock hat das aber so verbreitet?“

„Herr Bock ist die Pressestelle. Von uns kommt das nicht“

Charon scheint überhaupt sehr verärgert: „Wenn es nach mir gegangen wäre, ich hätte die Brücke gleich von Anfang an richtig gesperrt. Zu und fertig“.

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