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29. Juli 2021 um 11:12 Uhr #403091
Der hallesche Osteuropa-Historiker und Aufklärungsforscher Günter Mühlpfort wäre jetzt 100 Jahre alt geworden. In der DDR hatte er über 30 Jahre Berufsverbot. Das war nach Ansicht der DDR-Kommunisten rechtens, denn die DDR war nach deren Überzeugung kein Unrechtsstaat.
Die Mitteldeutsche Zeitung hat ihn jetzt gewürdigt:
file:///C:/Users/WOLFGA~1/AppData/Local/Temp/M%C3%BChlpfordt-3.pdf29. Juli 2021 um 12:09 Uhr #403096Ich habe noch keinen MZ-Artikel über Klaus Traube oder Werner Siebler gelesen.
29. Juli 2021 um 13:43 Uhr #403097Ich habe noch keinen MZ-Artikel über Klaus Traube oder Werner Siebler gelesen.
Es gibt über beide unzählige Medienberichte, sogar in den von Dir verhassten „Staatsmedien“.
29. Juli 2021 um 14:03 Uhr #403103Was beantwortest du eine Frage, die gar nicht gestellt wurde?
Du kannst wohl nicht lesen? Ich habe „MZ“ geschrieben, weil ihr tendenziöser Stil auffällig ist.29. Juli 2021 um 16:22 Uhr #403107Dann lies das Blatt einfach nicht. Aber du tust es ja trotzdem und meckerst rum.
29. Juli 2021 um 16:57 Uhr #403111Dann lies das Blatt einfach nicht. Aber du tust es ja trotzdem und meckerst rum.
Ich informiere mich nicht so einseitig wie du.
29. Juli 2021 um 17:17 Uhr #403114Natürlich nicht. Du Universalgenie.
29. Juli 2021 um 18:48 Uhr #403117Ich habe den Artikel über Günter Mühlpfort in der MZ gelesen. Ich kann an dem Artikel keinen tendenziösen Stil erkennen. Leider war es so, wie in dem Artikel beschrieben! Ich kenne einige Fälle aus meinem Umfeld der ehemaligen DDR die ähnlich waren, viele davon sind irgendwann resigniert von dannen gezogen.
29. Juli 2021 um 20:34 Uhr #403118Ich kann an dem Artikel keinen tendenziösen Stil erkennen.
Tendenziös kann man auch durch Auswahl berichten. Man kann über negative Erfahrungen einer kleinen Gruppe in der DDR berichten, so dass sich ein allgemeines negatives Bild ergibt. Über die positiven Erfahrungen einer viel größeren Gruppe berichtet man nur mal am Rande. So dass der Eindruck von Meinungsfreiheit entsteht. Und man kann über negative Erfahrungen einer kleinen Gruppe in Westdeutschland nicht berichten, so dass sich ein allgemeines positives Bild ergibt. Meinungsmanipulation in der DDR war plump, die im Westen ist viel feiner gestrickt.
29. Juli 2021 um 22:05 Uhr #403119Ich habe ihn persönlich kennengelernt, da war er hochbetagt, schrieb bis zu allerletzt an seinen Werken; leider war eine Darstellung seines eigenen Lebens, so viel ich weiß, nicht darunter.
Vielleicht war er dafür zu diskret.30. Juli 2021 um 00:11 Uhr #403120Über die positiven Erfahrungen einer viel größeren Gruppe berichtet man nur mal am Rande.
Das stimmt schon. Dir wurde nicht die Lehrbefugnis entzogen, kann also nicht alles so schlimm gewesen sein.
30. Juli 2021 um 06:42 Uhr #403122Als sich in Zeitz der Pfarrer Brüsewitz 1976 verbrannte, war das ein verzweifelter Systemkritiker. Das wissen alle noch.
„1977 verbrannte sich der Tübinger Lehrer Hartmut Gründler in Hamburg während des SPD-Parteitages aus Protest gegen die „fortgesetzte regierungsamtliche Falschinformation“ in der Energiepolitik bzw. Atompolitik, besonders bezüglich der Endlagerung.“ (wikipedia)
Es gab eine kurze Meldung. Das war natürlich ein geistig Verwirrter, das weiß keiner mehr.30. Juli 2021 um 07:46 Uhr #403123Tendenziös kann man auch durch Auswahl berichten. Man kann über negative Erfahrungen einer kleinen Gruppe in der DDR berichten, so dass sich ein allgemeines negatives Bild ergibt. Über die positiven Erfahrungen einer viel größeren Gruppe berichtet man nur mal am Rande. So dass der Eindruck von Meinungsfreiheit entsteht.
Es gehört zum Wesen der Diktatur, dass eine Mehrheit als positiv empfundene Erfahrungen hat.
30. Juli 2021 um 07:55 Uhr #403124Es gehört zum Wesen der Diktatur, dass eine Mehrheit als positiv empfundene Erfahrungen hat.
Das gehört nicht nur zum Wesen einer Diktatur, das bestimmt auch den Wahlkampf in einer Demokratie.
30. Juli 2021 um 09:22 Uhr #403125Demokratie ist das selbe wie Diktatur und die DDR war gar nicht so schlimm, weil Charaktere wie „farbspektrum“ dort ihre Persönlichkeit in allen Fassetten entfalten konnten.
30. Juli 2021 um 09:59 Uhr #403127Wer sich geistig in der Welt alter Knochen bewegt, begreift halt die Gegenwart nicht.
30. Juli 2021 um 13:19 Uhr #403142
AnonymAls sich in Zeitz der Pfarrer Brüsewitz 1976 verbrannte, war das ein verzweifelter Systemkritiker. Das wissen alle noch.
Es war einer mit normaler Macke der im Trabbi mit Motorradhelm fuhr. Also wenig systemkritisch. Sowas ist tragisch und sollte nicht politisch genutzt werden
30. Juli 2021 um 14:09 Uhr #403143Pfarrer Brüsewwitz hatte ungewöhnliche Ideen, aber er war nicht verrückt, er hat eine glasklare politische Botschaft auf seinem Transparent bei der Selbstverbrennung formuliert. Die SED hat ihn nach seinem Tod genug beleidigt, jede Beleidigung dieses Märtyrers werde ich löschen.
30. Juli 2021 um 21:23 Uhr #403144
AnonymEs gehört zum Wesen der Diktatur, dass eine Mehrheit als positiv empfundene Erfahrungen hat.
Diesen so wunderschön schrägen Satz hätte ich schon ganz gerne erklärt…
30. Juli 2021 um 21:24 Uhr #403145
Anonym, jede Beleidigung dieses Märtyrers werde ich löschen.
Jetzt werdet ihr aber langsam albern.
30. Juli 2021 um 21:32 Uhr #403146Es gehört zum Wesen der Diktatur, dass eine Mehrheit als positiv empfundene Erfahrungen hat.
Diesen so wunderschön schrägen Satz hätte ich schon ganz gerne erklärt…
Ansonsten brauchst du sehr viele bewaffnete, unkritische Kräfte.
30. Juli 2021 um 21:50 Uhr #403147
AnonymIch weiss nicht, was @farbspektrum mit seinen Einwürfen gemeint hat und worauf er hinaus wollte.
Es sei aber darin erinnert, dass es auch in der Bundesrepublik 1990ff. eine sehr umfassende politische Säuberung der Hochschulen, insbesondere in den Geisteswissenschaften gab. Dazu war in der Bundesregierung allerdings keine Stasi nötig. Der mit politischer Unterstützung der Landesregierung rechtsbrecherisch agierende akademische Lynchmob nannte sich in Halle damals „Gruppe Erneuerung“.
Für Nichtphilologen fiel damals selbst die Lehre von Russisch und anderer Osteuropasprachen (wegen des Zusammenhanges zur Sowjetunion) unter das Fallbeil dieses nach 1990 oft geradezu kometenhaft aufgestiegenen, pseudoakademischen Lynchmobs. Geradezu schamhaft musste die Uni mehr als 10Jahre später diesen Beschluss zurücknehmen.
Nach den Säuberungen waren dann auch die Geisteswissenschaften politisch auf Linie gebracht, allerdings zumeist weit unter das in der Bundesrepublik übliche Mittelmaß. Wer darüber hinausdenken will hat angesichts der realen Macht der sich selbst reproduzierenden akademischen Seilschaften keine akademische Berufsperspektive. Dafür gibt es genügend Beispiele.
30. Juli 2021 um 22:05 Uhr #403148
AnonymAnsonsten brauchst du sehr viele bewaffnete, unkritische Kräfte.
So einfach läuft das aber nicht. Vielleicht funktioniert aber die Reduktion der DDR auf eien Gleichsetzung mit einer Diktatur auch nicht, ist die dahinter stehende Totalitarismustheorie einfach nur zu dünn?
30. Juli 2021 um 22:13 Uhr #403149Die DDR war eine Diktatur des Proletariats, sie reduzierte sich auf wenige Proleten und als diese alt und krank waren, brach der Laden zusammen.
30. Juli 2021 um 22:44 Uhr #403150Es war ja klar, dass die Erinnerung an Günther Mühlpfordt von den beiden Freunden farbspektrum und fractus als günstige Gelegenheit begriffen wird, Punkte für den Staat zu sammeln, der Mühlpfordt ein halbes Leben lang in eine Randexistenz gezwungen hat.
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