Lock me up, lock me down: 7-Tage Corona-Inzidenz in Halle wieder ganz knapp unter 200, Tendenz steigend. Drohen wieder Ausgangssperre und Schulschließungen?
10. April 2021 | Politik | 5 Kommentare109 neue Covid-19-Infektionen wurden am heutigen Samstag durch das Gesundheitsamt der Stadt Halle gezählt. Gestern waren es sogar 125, am vergangene Donnerstag 78. Die Stadt meldet heute (10.4.2021)eine 7-Tage-Inzidenz von 199,41.
Nachdem – offensichtlich infolge Test-und Meldeverzögerungen über die Ostertage – die Inzidenz einige Tage unter die kritischen Marke von 200 gefallen war, tendiert sie nun dazu, deutlich darüber hinaus zu schießen. Das anfängliche Sinken unter diese Grenze kurz nach Ostern hatte die Stadt Halle veranlasst, die Ausgangssperre aufzuheben, Bildungsminister Marco Tullner verkündete daraufhin auch noch die Öffnung der Schulen in Halle für den kommenden Montag. Sollte sich allerdings der Trend in Halle mit ungefähr 100 Neuinfektionen pro Tag fortsetzen, so würde das bald auf eine 7-Tage/100.000- Einwohner-Inzidenz von ca. 286 hinauslaufen (100.000 / 245.000*100*7).
Zur Zeit befindet sich der „Bundeslockdown“ in Abstimmung. Sollte der Gesetzentwurf der Bundesregierung so verabschiedet werden, wie er zur Zeit diskutiert wird, müsste über Halle in kurzer Zeit wohl wieder eine Ausgangssperre verhängt werden (ab einer Inzidenz von 100+). Auch die gerade von Minister Marco Tullner verfügte Öffnung der Schulen müsste demzufolge schnell wieder rückgängig gemacht werden. Denn: nach derzeitigem Stand der Diskussion in der Bundesregierung sind Kita- und Schulschließungen oberhalb einer Inzidenz von 200 zwingend vorgesehen (Aktuelle Berichterstattung beispielsweise hier und hier. ).
Läuft alles so, wie die Bundesregierung es sich vorstellt, könnten die Konsequenzen bereits in wenigen Tagen greifen: Das Bundeskabinett wird schon am kommenden Dienstag einen Entwurf beschließen. Danach soll es in den Bundestag, der im Eilverfahren beschließen könnte: möglicherweise schon in der kommende Woche.
Auch so genannte „Modellprojekte“ sollen bei einer 7-Tages-Inzidenz/100.000 gestrichen werden, folgt man der gegenwärtigen Abstimmung in der Bundesregierung. Welche Konsequenzen dies landesweit haben könnte, ist derzeit noch nicht abzusehen. Aber auch landesweit steigen die Infektionszahlen deutlich und schnell, reißen in einigen Gebieten alle relevanten Marken: im Landesschnitt liegt die Inzidenz schon bei 165, der Landkreis Harz, von Wirtschaftsminister Armin Willingmann als Versuchsgebiet für touristische Lockerungen vorgesehen, kommt beispielsweise stand heute schon auf einen Wert von 172.
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Ein komplett Shuttdown wird nicht billig, denn wenn die Arbeitgeber zb. für 6 Wochen ohne jegliche Einnhamen weil politisch angeordnete Betriebsruhe ist die Löhne komplett vortzahlen sollen wird es schnell dunkel bei eigentlich fast allen Firmen. Und wenn der Staat die kompletten Lohnzahlungen übernimmt haben nicht nur unsere Enkel was davon sondern auch noch die Ur Ur Enkel. Zweifellos sind unsere Lockdownchen die wir bisher hatten ein Witz und größtenteils verpufft egal wie groß die Anstrengungen auch waren. Am Ende muss es darum gehen neue Strategien und Indikatoren zu finden die ein Leben mit dem Virus möglich machen, denn selbst wenn alle durchgeimpft sind so gegen Mitte 2022 wird das Virus noch da sein, dann immer noch nur stur nach Inzidenz zu gucken wird uns nur weiter von Lockdown zu Lockdown bringen. Wir brauchen dann ein Frühwarnsystem für die Kliniken, wenn dort zuviele Kritische Fälle auftauchen dann muss reagiert werden aber nur die Infektionszahl zu nehmen wird auf Dauer nicht funktionieren.
Und immer glauben noch einige, dass ohne Schließen von Verwaltung und Wirtschaft die Ausbreitung des Virus verhindert werden kann.
So beschissen isses.
So isses.
Wenn man die bisherige Notbremse konsequent ab einer Inzidenz von 100 umgesetzt hätte bräuchte Frau Merkel jetzt nicht nachdenken etwas einheitliches auf den Weg zu bringen. Aber unsere 16 Fürsten machen ja was sie wollen und denken sogar noch bei einer Inzidenz von über 200 über Lockerungen nach.