Startseite Foren Halle (Saale) Neuer Damm auf der Halle-Saale-Schleife

Ansicht von 25 Beiträgen - 1,051 bis 1,075 (von insgesamt 2,207)
  • Autor
    Beiträge
  • #58956

    Zu dem Link von wolli möchte ich etwas anmerken:
    Ich habe kleine Zweifel, ob der Beitrag wirklich von der echten Frau Moeller geschrieben wurde. Ihr Name am Ende ist nämlich falsch geschrieben. Ich meine, so etwas kann immer mal passieren, aber es ist meines Erachtens sehr selten, daß man sich bei seinem eigenen Namen verschreibt und einen zusätzlichen Buchstaben, der nicht in der Nähe der „benachbarten“ Buchstaben liegt, zusätzlich einfügt…
    Zweitens: Wenn man sich ein Haus am Sophienhafen baut, dann sollte man sich schon im Klaren sein, daß die nur ca. 25 Meter entfernte Saale im Normalfall schon anzusehen ist, aber auch häufig einmal Hochwasser haben kann. Wenn man dort schön wohnen will, dann muß man ggf. auch mit den Risiken leben. Ich meine, die Häuser wurden neu gebaut und sind keine alten Bauten. Wie wäre es, die dortigen Häuser einfach abzureissen und als Überflutungsfläche freizugeben!!??

    #58967

    Elfriede von der Vogelweide hat mir wieder geschrieben:
    Morjen, Meiner,
    jetz weeß’ch Bescheid. Der Deichjraf ( den Naam hat Mardin Schramme in enner Golummne in‘ Sonndaachsnachrichtn dem jejehm) draut sich awwer was, ährlich. Un im Suber Sonndaache vom 21. 7. hat der Mardin Schulz aus dr Ankerschdraße völlich Recht, wenne saacht, dasses Ausbreidungsjebied dr Saale dadurch einjeschränkt werd und iwwerhoobt, dassde nich nur Neischtadt vor Hochwasser jeschizzt wern muss. Awwer die Schtadtverorndten ze iwwerjehn, das jeheert sich nich, wo hatten das jelernt, denn brauch mr je nich mehr wähln jehn. Un dr Deichjraf hat ooch bloß mit een vrhandelt, derde e Schtellvrdreder is. Zweede Jarnidur. Na sowas noch emah. Mr findet geene Worde mehr.
    Aww“er wie je saacht— ich gennde Dr noch mehr erzähln…

    #58973

    Unsere Schamanin hat vollkommen Recht. Hauptärgernis ist die mangelnde Transparenz. Ich glaube sogar, wenn man nicht zuerst die Bagger geschickt hätte, sondern mit drei, vier Tagen Vorlauf eine entsprechende Entscheidung publik gemacht hätte, wäre die Diskussion deutlich entspannter verlaufen. So haftet dem Ganzen einfach der Hauch der Mauschelei und des „Fakten schaffens“ an.

    Was aber unsere Schamanin falsch interpretiert ist die Behauptung, daß es eine Entscheidung zwischen Neustadt und dem Gut geben muß. Daß 30.000 gegen 200 Einwohner zur Debatte stehen. Das ist einfach falsch. Keiner, der einigermaßen bei Verstand ist, sperrt sich gegen einen neuen Damm, der Neustadt schützen soll. Daß der aktuelle Hochwasserschutz für Neustadt nicht ausreichend ist und erheblich verbessert werden muß, steht außer Frage. Also ist keiner gegen 30.000 Neustädter. Die Frage ist lediglich, welche Optionen es für den Dammbau gibt und wie man sicherstellt, daß man andere Stadtteile dadurch nicht schädigt. Denn Halle besteht halt nicht nur aus Neustadt.

    #58974

    Bezüglich „Ein Kommentar zum Deichbau“ welcher leider wieder wie die Petition mit solchen Unterstellungen wie „angeblich“ oder „angetan wird“ u.s.w. arbeitet.

    Was sagt denn der nach wie vor aktive Bauträger der neuen Häuser in der Hafenstraße welcher dort noch viel bauen möchte zu den Thematik ? Wir hatten aus blankem Zufall vor dem Hochwasser ein Gespräch mit einem der Hausbesitzer und ich habe ihn darauf angesprochen. Die Aussage war sinngemaß: Weil der Verkäufer dort auch wohnt haben wir vertrauen.

    Der Einwurf von @udo1 ist natürlich auch absolut berechtigt. Unter Wasser stand im wesentlichen in Halle neben den Bauten im „normalen“ Überflutungsgebiet die Klausvorstadt. Wenn ich das derzeit richtig überblicke gibt es da keinerlei bauliche Bestrebungen oder ?

    #58977

    Ich glaube auch nicht, dass der „Kommentar zum Deichbau“ von der Frau Moeller persönlich verfasst wurde. Satzbau, Grammatik, Kommata – alles sehr bedenklich. Sollte dieses Pamphlet wirklich von ihr stammen, sollte man vielleicht mal ihre Doktorarbeit begutachten.

    #58978

    Das mag wohl so sein, aber dort wohnt die überwiegende Mehrzahl der möglicherweise katastrophal gegährdeten Personen, nämlich >25000 . Daher ist wohl eine Priorität erstellt worden.

    #58979

    @wolli
    zu dem Link „Kommentar…“
    Ich hatte vor vielen Tagen schon mal mit hier reingeschrieben:
    (es ging um das Gesamtproblem alle Stadtteile vor Hochwasser zu schützen)

    „Will man das verhindern müssen ganz andere Baumaßnahmen eingeleitet werden. Abschotten der Zuläufe von Gerbersale und Mühlgraben ab einem bestimmten Pegelstand, höhere Kaimauern am Hauptstrom zur Stadtseite und zur Salineseite! und dann noch eine Schutzmauer am Sophienhafen, denn von dort aus lief die hintere Hafenstrasse voll.
    Das sollten die Leute bitte von der Stadt fordern. Das kostet viel Geld, wird nicht in 2 oder 3 Jahren erbaut sein aber irgendwann kommen die 8,50m !

    Ich sehe es an der Zeit, dass sich alle Betroffenen (Klausvorstadt, Hafenstr./Saline, Ratswerder, Gut Gimritz, Halle-Neustadt und auch Talstrasse zu einer Bürgerinitiative „Hochwasserschutz-Halle“ vereinigen und von den Verantwortlichen entsprechenden Handlungsbedarf einfordern.

    #58990

    Schreib doch mal Deutsch nach Duden, dann versteht man dich besser… Die Prioritäten auf den Einwand vom Gucki …

    #58992

    @Hei-wu,
    zu deinem Beitrag: #58928:
    Wenn du dich auf 100-jährige Tradition im Flußdeichbau beziehst, dann besagt das noch nichts, denn auch die Erfahrungen der neuesten Zeit haben sich geändert.
    Deine Vorstellungen zu einem neuen Deich auf dem alten Verlauf lassen sich nach den neuesten einschlägigen Merkblättern nicht so realisieren, ja sie sind nicht
    genehmigungsfähig.
    Ohne Deichtore, weil niemand mehr den neuen Deich betreten darf, geht es nun mal heutzutage nicht mehr.

    #58994

    @Schulze Prioritäten muß ich nur dann erstellen, wenn es keine Möglichkeit gibt, alle Belange zu berücksichtigen. Diese Notwendigkeit besteht hier aber nicht. Es geht nicht um Neustädter gegen Altstädter. Das scheint wirklich schwer zu begreifen zu sein. Wichtig ist ein Damm zwischen Saale und Neustadt. Warum kann dieser nicht da verlaufen, wo der aktuelle Damm steht? Das würde den Status Quo bezüglich Altstadt/Saaleaue erhalten und Neustadt wirkungsvoll schützen. Zufahrtwege etc wären durch die danebenliegende Straße perfekt gewährleistet. Die Eissporthalle wird von allen Beteiligten als unhaltbar am aktuellen Standort angesehen. Das ist also unabhängig vom Damm kein Thema mehr. Und der Rummelplatz? Sollte während des Hochwassers wirklich mal ein Rummel stattfinden, könnte der rechtzeitig abgebaut werden. Das Hochwasser kommt ja nicht über Nacht. Und auf dem Rummel geht bei Hochwasser eh keiner. Priorität hat also der Hochwasserschutz der Einwohner Halles. Neustädter, Altstädter, Saaleaue-Bewohner u.s.w.

    Modellrechnungen und Gutachten sind das eine. Der gesunde Menschenverstand das andere. Wenn ich einem Fluß die Ausdehnung in eine Richtung einschränke, sucht sich der Fluß eine andere Richtung, in die er sich ausdehnen kann. Und das ist im Normallfall nicht exakt im Flusslauf. Es bestehen also bei mir erhebliche Zweifel, ob das verwendete Modell auch tatsächlich der Realtität nahe kommt. Wissenschaftlich begründen kann ich das jedoch nicht.

    #58997

    Da man sich bezueglich erwarteter Pegekhoehe im Juni 2013 trotz bekannter Durchflussmenge um 60 cm verrechnet hat, glaube ich die 2 cm nicht.

    #58999

    @Roederberg 1848,
    zu deiner Spundwandanfrage aus # 58943:
    Ja, dazu habe ich auch noch einmal das folgende Bild heraus gesucht:
    http://imageshack.us/a/img259/2662/3zo5.jpg
    Ich war dabei, als die Spundwandprofile geschlagen wurden und sie gingen in das Erdreich rein wie Butter ca. 9-11 m.
    Auf dem vorstehenden Bild sind auch die 4 Stück Bohrpfahlgründungen zu sehen, die dort bis 12,5 m reingetrieben worden sind, d.h. bis auf festes wasserundurchlässiges Gestein.
    Bei einer Kombination von Spundwand und Hochwasserdamm, wobei dann die Spundwand mittig unter die Deichkrone eingearbeitet wird , ließe sich eine Brunnengalerie vermeiden.
    Diese Lösung wird aber jetzt wohl beim neuen Gimritzer Damm aus Gesamtkostengründen nicht realisiert, sodass nach wie vor die Modernisierung der Brunnengalerie unter Verantwortung der Stadt Halle zu Diskussion stehen muß.
    Wie schon oft gesagt, wird der neue Gimritzer Damm nur ein Damm werden, der das Hochwasser nur zeitlich begrenzt von Halle-Neustadt fernhalten kann, das durchdrückende Grundwasser aber nicht abschotten kann.

    #59004

    und noch eine für mich neue Erkenntnis zum letzten Hochwasser.
    Es wurde schon viel über „Retensionsflächen am Oberlauf“ geschrieben. Aus privater Quelle eines Geschädigten weiß ich zwei Dinge: 1. An Unstrut/Helme wurden vorhandene Rückhaltebecken nicht genutzt. (warum?) und 2. Es gibt ein Wehr zum Kotgraben, dass bei dem Hochwasser nicht geschlossen wurde (warum?).

    Wenn das der Richtigkeit entspricht und nicht nur „Gerücht“ ist, muss man sofort fragen: Warum wurden denn vorhandene Systeme nicht genutzt?
    Wer hat das zu verantworten? Werden diese Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen?

    #59006

    wenn man sich intensiv mit dem Thema beschäftigt, kommen so manche Erkenntnisse heraus, die man vielleicht ahnte, aber nie genau belegt hatte. und so ist aus der Antwort der Bündis90/Grünen ein interessanter Link enthalten:
    http://buergerinfo.halle.de/vo0050.asp?__kvonr=7742&voselect=12940
    Kosten zum Hochwasserbericht 2011! und wens interessiert – nur mal Aufwandskosten Evakuierung und Betreuung Gut Gimritz ohne Kosten von Sandsackbefüllung und -verbau an diesem Ort 2011: 34.916,50 €

    Nimmt man das jetzt bei jedem Hochwasser hin, dass da Kosten auftreten? Sollte man diese nicht dem Eigentümer aufbraten? Das Land wird in bezug auf diese kleine Ansiedlung wenig Hochwasserschutz betreiben. Wie weiter in den kommenden Jahren? wer bezahlt das alles?

    #59007

    Anonym

    @martinv
    dann muss man aber auch fragen, wer den neuen damm und den unterhalt der brunnengalerie bezahlt – die bewohner von ha-neu???

    #59008

    @gucki

    Prioritäten im Hinblich auf die Schutznotwendigkeiten von >25000 und <200 …

    Allen Menschen Recht getan… also dort wo mit größtmöglichstem Effekt für die Majorität was bewirkt werden kann.

    Und zum Thema alt-neu verweise ich auf die Argumentation vom Koll. Kenno in Beitrag #58992

    Von daher sind die Messen wohl gesungen.

    #59009

    @psychofred

    Muß man nicht, denn das eine ist Daseinsvorsorge des Landes, das andere Daseinsvorsorge der Stadt. Da sind die rechtlichen Lagen eindeutig.

    #59012

    @heiwu
    Die Pegelhöhe musste ohne genaue Werte und in kürzester Zeit für die Zukunft geschätzt werden (dem lag sicherlich auch kein Hydrologisches Modell oder ähnliches Zugrunde), dem Gutachten, oder wie auch immer man es nennen mag, liegen aber genauere Parameter zugrunde. Sicher wurde nur für einen Fall, wie eben dem diesjährigen Hochwasser, gerechnet aber viel mehr würde ka auch der neue Damm nicht vertragen.

    #59019

    @martinv es sind der Allgemeinheit keine Kosten entstanden, und evakuiert wurde nur das Heim. Das bleibt Problem des Betreibers. Boote haben wir selber.

    #59020

    Die Allgemeinheit hat aber auch die Instandsetzung der Infrastruktur (Wasser Elektrik usw.) bezahlt oder habt ihr das wirklich alles selbst bezahlt? Nichts ist was anderes oder? Stimmt es eigentlich, dass das Gut ab Hochwasserwarnstufe 3 selbstständig evakuiert werden sollte? Ich las da was von einer Absprache mit der Stadt oder betrifft das auch nur Kindergarten und Heim?

    #59021

    @hei-wu
    Nun was die Kosten für Einsätze in diesem Jahr betrifft, müssen wir auf den Hochwasserbericht der Stadt im September warten.
    Was die Kosten 2011 betrifft, so habe ich einfach mal den Hochwasserbericht 2011 genommen und die Kosten summieren lassen, wo „Gut Gimritz“ in den durchgeführten Arbeitn stand. Es waren 51.230,00 €

    @Psychofred
    Ja ist bestimmt etwas „übertrieben“ meine Aussage. Generell wäre es gar nicht so verkehrt, das den Grundstückseigentümern aufzulegen. Natürlich bedarf das einer Gesetzesgrundlage in der Stadt. Das hätte schon vor 23 jahren gemacht werden müssen. Damals hatte man schon mal die Pumpen abgestellt (Südpark), um dann zu erkennen, dass das nicht geht und die Keller voll laufen.
    Jetzt ist es in Anbetracht der verwirklichten Stadtkonzeption (mit Erhalt der Wohngebiete in den kritischen Bereichen in Halle-Neustadt) zu spät.
    Jedweder „Rückbau“ ist nicht machbar. Man kann nur den Eigentümern die Vorsorge anraten, selbst einen Hochwasserschutz innerhalb der Grundstücksgrenzen zu bauen. Natürlich mit Baugenehmigungen udgl. Einfach ist das nicht. Sollte aber möglich sein

    Was m.E. gar nicht geht und das kann man von der Stadtverwaltung als zu lösende Aufgabe erwarten ist, dass in Zukunft in Überflutungsgefährdeten Bereichen bestimmte kommerzielle Nutzungsarten (z.B. Alten- und Pflegeheime, Kindergärten u.ä.) nicht weiter aufgebaut werden und bestehende Einrichtungen langfristig in höhergelegene Stadtgebiete verlegt werden.

    #59022

    Nachtrag
    letzetre Aussage mit der kommerziellen Nutzung betrifft auch das MMZ. Hier: Keine gewerbliche Nutzung unterhalb der Hochwasserlinie.

    #59023

    Nun macht mal keine Panik, am Rhein und an der Donau saufen bei jedem Hochwasser Häuser, Kneipen etc. ab und die werden auch nicht abgerissen sondern repariert und dann wird weitergefeiert. Und so bleibt es auch im der Talstraße, Gut Gimritz etc.

    #59025

    @martinv,
    zu den 2 Punkten in deinem Beitrag #59004 folgende Antworten:
    Wenn du das große Rückhaltebecken bei Kelbra meinst, dann brauchte dieses bei dem Juni-Hochwasser nicht in Aktion zu treten. Du weißt auch warum.
    Zum Kotgraben schau dir nachfolgende Links an:
    http://www.saalepfad.de/07saline.html
    da kanst du sehen, dass der Kotgraben um 1800 ein wichtiger Bypass zur Entlastung der Hauptsaale war.
    Heute ist er das durch Rückbau und Verrohrung im Bereich der Mansfelder Straße nicht mehr. Siehe dazu in diesen Link:
    http://www.saalepfad.de/10luisenbad.html

    Hier sollte neben der Wiedergewinnung von erheblichen Retensionsflächen der Wilden Saale, die durch den Bau der B80-Magistrale und des Lührmann-Objektes verloren gegangen sind, auch der Kotgraben wieder reaktiviert werden.

    #59027

    Anonym

    @Wolli Vollkommen richtig ! Und deswegen meinte ich auch, dass die Emotionalität runtergefahren werden sollte.

    @Gucki keineswegs wollte ich die gütigen Gimritzer und die neugierigen Städter gegeneinander ausspielen. Geschützt werden müssen alle. Der OB ist sehr für Bürgerbeteiligung. Das wäre die grosse, grosse Gelegenheit gewesen. Rasche Entscheidungen im Katastrophenfall sind gut, hinterher sollten möglichst viele in einen demokratischen Entscheidungsprozess eingebunden werden. Schade, dass neuerdings ständig die Gerichte entscheiden müssen…

    Schnelljustiz im Britischen Museum, Die Schamanin

Ansicht von 25 Beiträgen - 1,051 bis 1,075 (von insgesamt 2,207)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.