Vierspuriger Ausbau der Merseburger Straße: Stadtratsbeschluß steht wieder zur Disposition
12. April 2016 | Umwelt + Verkehr | 6 KommentareIm April 2014 hatte der Stadtrat nach langer Auseinandersetzung beschlossen, dass die Merseburger Straße beim Umbau im Rahmen des Stadtbahnprogramms vierspurig bleiben soll. Auf dem heutigen Planungsausschuß präsentierte der Beigeordnete Stäglin den bisherigen Stand der Planung für die nächsten beiden Bauabschnitte, die sich bis nach Ammendorf erstrecken. Stäglin machte stellte die Ausschußmitglieder vor ein Problem: würde man sich an den Stadtratsbeschluß halten – und das wolle man eigentlich – ergeben sich mit dem Ausbau mit weiter vier Fahrspuren räumliche Schwierigkeiten. Insbesondere an mehreren Straßenbahnhaltestellen, die mit ihrer Insellösung mehr Platz benötigen, nimmt die vierspurige Straßenlösung derart viel Raum ein, dass entweder Bäume gefällt werden müssen, und / oder Fuß- Fuß- und Radwege würden unzumutbar verkleinert. Der Dezernent machte auf die rechtliche Situation aufmerksam: Das Bundesnaturschutzgesetz erfordert den Nachweis, dass der Eingriff in den Baumbestand aus „überwiegend öffentlichen Interesse“ notwendig sei. Aus der prognostizierbaren Verkehrsentwicklung heraus sei eine vierspurige Straßenführung nicht begründbar. Ein bestehender Stadtratsbeschluß zur Vierspurigkeit reiche hierfür als Begründung keinesfalls aus.
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„Aus der prognostizierbaren Verkehrsentwicklung heraus sei eine vierspurige Straßenführung nicht begründbar. “
Das ist eine Ohrfeige für unbelehrbare Stadträte mit Fetisch für Kettensägen.
@saalegraf
Was hat es mit der Aufräumerei an den Pulverweiden auf sich?
Na welch eine Überraschung. So was konnte ja wirklich niemand voraussehen.
Schade nur um die in der überbreiten Rosengartenbrücke sinnlos versenkten Gelder.
Insellösungen als Straba-haltestelle sind auch nicht nötig. In Dresden (Landeshauptstadt Sachsen) sind an Haltestellen die fahrbahnen auf Bahnniveau angehoben und mit Lichtsignalanlagen vom Verkehr getrennt.
Eine ähnliche Lösung gibt es ja in Halle auch schin an der Haltstelle Lesingstraße/GWZ in der LuWu Richtung Steintor…
Also warum sollte das in der Merseburger nicht gehen??? Und Halle ist auch keine Landeshauptstadt mit vergelchbarer Einwohnerzahl…
Dann soll man doch klipp und klar sagen, dass mit einer weiteren Schrumpfung der Einwohner und des Gewerbes in Halle und Umgebung gerechnet wird. Und das in einem Ausmaß, dass die Aufrechterhaltung der Vierspurigkeit der B91 nicht zu rechtfertigen ist.
„Das Bundesnaturschutzgesetz erfordert den Nachweis, dass der Eingriff in den Baumbestand aus „überwiegend öffentlichen Interesse“ notwendig sei“ Deswegen werden auch Bäume am Kanal und Pulverweiden geringelt/gefällt und nicht nachgepflanzt. Dann sollen halt Fuß- und Radweg wie im Park zusammengelegt werden. Am Steintor, in der Steinstraße endet der Radweg auch einfach, weil es zu schmal wird. Wo ist das Problem?