Schönfelder Schlosskonzert der ChursächsischenCapelle

16. Januar 2017 | Kultur | Keine Kommentare

Schönefelder Schlosskonzert der ChursächsischenCapelle

Mit Telemann ins Jahr 2017

Ein Geheimtipp sind die Konzerte er „ChursächsischenCapelle Leipzig“ wohl nicht mehr; denn ihre Konzerte sind immer hervorragend besucht. Schon seit über 20 Jahren pflegt dieses Ensemble getragen vom „Verein für Alte Musik e.V.“ das musikalische Erbe der Barockzeit (s.u. (1)). Das erste Konzert im Jahr 2017 fand am 14.Januar statt und war Georg Friedrich Telemann gewidmet, dessen Todestag sich zum 250. Malejährt. Mehrere Telemann-Sonaten standen auf dem Programm: Sonate für 2 Violinen discordato TWV 42:d6 und TWVAnh. 42:A1, die Fantasie VII Es-Dur solo TWV 40:20. Weiterhin gab es von Georg Friedrich Händel, einem Freund Telemanns, die Sonate op. 2/1 für 2 Violinen und Basso continuo und von Carl Emanuel Bach, dem Patensohn Telemanns, gleichsam als Höhepunkt des Konzertabends, das „Gespräch zwischen einem Sanguineo und Melancholico“. Eröffnet und beschlossen wurde der Konzertabend mit Werken aus dem beliebten „Musikalischen Instrumentalkalender“ von Gregor Joseph Werner („Der Januar“, „Der Februar“).

Auch dieses erste Konzert im neuen Jahr war geprägt von der engagierten, gefühlvollen, begeisternden Musizierfreude der Ensemble-Mitglieder: Anne Schumann und Dorothea Vogel, Violine; Felix Görg, Violoncello; Sebastian Knebel, Cembalo.  Man spürt, diese Musiker lieben ihre Musik, engagieren sich, suchen und finden Harmonie im gemeinsamen Spiel. Aber auch als Solisten beeindrucken die Musiker. Hochkonzentriert, dennoch leicht und äußerst gefühlvoll, mit dem Klängen ihrer Violine fast verschmelzend brachte Anne Schumann Telemann´s Fantasie VII für Solovioline den Zuhörern ergreifend nahe. Ausdrucksstark gelang den beiden Violinen auch die Interpretation des von C.P.E. Bach komponierten und anschaulich beschriebenen „Streitgesprächs“. Zuvor  gab es dazu, wie bei einigen anderen Werken erläuternde Kommentare. Gut kamen auch die von den Musikern ausgewählten und rezitierten Telemann-Texte an.

Das nächste Konzert ist für den 11.März 2017 vorgesehen mit dem Thema: „Ein Deutscher in Italien – Johann David Heinichen“. Die Ticketpreise sind übrigens äußerst moderat: nur 12 EUR kostet der Eintritt!

 

  • Die „ChursächsischeCapelle Leipzig“ gründete sich 1994 aus Mitgliedern des Gewandhausorchesters Leipzig, des Händelfestspielorchesters Halle und freischaffenden Musikern. Das Ensemble spielt auf Originalinstrumenten des 17. und 18. Jahrhunderts. Besonderes Interesse gilt dabei den in Vergessenheit geratenen, bisher unveröffentlichten Werken der Barockzeit. Präsentiert werden diese und andere interessante Programme von der „ChursächsischenCapelle Leipzig“ im Rahmen der Schönefelder Schlosskonzerte. Ermöglicht werden die Schönefelder Schlosskonzerte durch den Verein „Alte Musik e.V.“, das Kulturamt Leipzig, den „Verein Schloss Schönefeld e.V.“, die „Förderschule Schloss Schönefeld“ sowie Spenden. Ausführliche Informationen und Hinweise auf Veranstaltungen findet man im Internet unter barockmusik-in-leipzig.de.
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