Halle-Foto der Woche

In den Jahren 1927 – 29 entstanden rund um den Lutherplatz 166 neue Häuser. Die „Siedlungsgesellschaft für den Reichsbahndirektionsbezirk Halle“ und der „Bauverein für Kleinwohnungen“ bauten ca. 2000 Wohnungen in den drei- bis viergeschossigen Häusern. Damit stieg die Zahl der Wasserabnehmer in Halles Süden enorm an. Der alte Wasserturm (Historische Aufnahme, Stadtarchiv) aus dem Jahre 1867 war den höheren Anforderungen nicht mehr gewachsen. So entstand 1927/28 unter der Leitung des Stadtbaurates Wilhelm Jost der neue Wasserturm Süd. Mit 46 Meter Höhe war er fast doppelt so hoch wie sein Vorgänger (26,5 m). Auch das Fassungsvermögen von 2.000 Kubikmeter übertraf die Speicherkapazität des alten Wasserturmes (464 Kubikmeter) um ein Vielfaches.

Der polygonale Turm in Form eines Zehnecks ist mit Buntklinkern verkleidet. Der Wasserbehälter ruht auf 20 Stahlbetonpfeilern, wobei durch seine Mitte eine Wendeltreppe führt. Nach 189 Stufen erreicht man eine Aussichtsplattform, von der man nicht nur einen wunderbaren Blick auf das Lutherviertel hat, sondern auch auf den Südteil der Saalestadt. Bei guter Fernsicht kann man am Horizont sogar das Leipziger Völkerschlachtdenkmal oder die Halden des Mansfelder Landes ausmachen.

Der Wasserturm Süd ist der Siedlungsmittelpunkt des Wohngebietes am Lutherplatz, der ein sechsstrahliges Straßenkreuz bildet, von dem die Straßen strahlenförmig in alle Himmelsrichtungen ausgehen.