Startseite Foren Halle (Saale) Wird jetzt der Saalekanal dank der Logistikbranche doch gebaut?

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  • #47544

    Die Logistikregion Leipzig-Halle baut ihre Kooperation mit den Niederlanden aus. Das ist das Ergebnis eines Internationalen Transport Forums in Leipzig. Über 50 Verkehrsminister diskutierten drei Tage lang die künftige Verkehrsplanung in Mitteldeutschland. Dabei ging es u.a. auch um die stärkere Vernetzung von Logistikregionen per Bahn oder Schiffsanbindung. Leipzig-Halle sei beispielsweise hervorragend an niederländischen Seehäfen angebunden. Gleichzeitig sei die mitteldeutsche Logistikregion aufgrund ihrer geographisch günstigen Lage ein prädestinierter Standort für den Import von Waren aus den Niederlanden. In der Logistikregion Halle-Leipzig sind derzeit rund 19.000 Menschen tätig.
    Könnte diese positive Beurteilung der Anbindung der Saalehäfen an die niederländischen Seehäfen auch eine positive Auswirkung auf den Bau des Saalekanals hinterlassen haben?

    #47547

    Beschwöre es nicht…

    #47549

    Das Lied von der großen Seestadt Leipzig gibt’s jedenfalls schon:

    In der grossen Seestadt Leipzig (ha ha ha!)
    war einst eine Wassernot (ha ha ha!)
    Menschen stürzten ein wohl dreissig
    Häuser blieben mehr noch tot.

    Wogen rollen auf und nieder (ha ha ha!)
    Schollen stürzten hin und wieder (ha ha ha!),
    auf dem Dache sitzt ein Greis
    der sich nicht zu helfen weiss.

    Mütter ringen mit den Händen (ha ha ha!)
    Kinder krabbeln an den Wänden (ha ha ha!),
    und ein Kind liegt in der Wiege
    auf der Nase eine Fliege.

    Und die Kranken in dem Bette (ha ha ha!
    schreien Zeter um die Wette (ha ha ha!),
    auf der Leiter steht ein Mann
    der nicht höher steigen kann.

    Ach, wie sind die Wasser kuhle! (ha ha ha!)
    ach, wie duster ist das Grab! (ha ha ha!)
    Mich bewältigt mein Gefuhle
    drum brech ich mein Lied hier ab

    #47574

    Wieso? Man kann doch auch jetzt bereits von Rotterdamm nach Halle mit dem Schiff fahren. Ob das mit einem Ozeanriesen sinnvoll ist, sei mal dahin gestellt. Das ganze erinnert mich irgendwie an die Wahnsinnsdiskussion mit den Gigalinern. Wann wird die Transportbranche endlich mal begreifen, daß man die Transportgeräte nicht beliebig vergrößern kann?

    #47586

    ich glaube, da wird bloß etwas schön geredet

    Zitat „Leipzig-Halle sei beispielsweise hervorragend an niederländischen Seehäfen angebunden.“

    Mannheim ist noch besser „an niederländische Seehäfen“ angebunden, hier fließt der Rhein, selbst mit Kanal werden dort nie so große Schiffe, wie auf dem Rhein fahren können

    „Gleichzeitig sei die mitteldeutsche Logistikregion aufgrund ihrer geographisch günstigen Lage ein prädestinierter Standort für den Import von Waren aus den Niederlanden.“

    Hä? In Mannheim gibts nicht bloß Häfen verschiedener Qualität (Ölhafen, Containerhafen) sondern hier gibt es bereits einen der größten Güterbahnhöfe Deutschlands, von der Straßenanbindung reden wir da noch gar nicht.
    Hier näheres: http://www.hafen-mannheim.de/de/wissenswertes/infrastruktur-des-hafens.html

    Wie man da auf Halle/Leipzig kommt, ist mir schleierhaft…

    #47588

    Wenn die Logistikbranche in die Kanäle investiert ist doch alles in Ordnung…

    #47597

    @Schulze,
    dies wäre doch ein vernünftiger zukunftsträchtiger Gedankengang!

    #47619

    Eben, wenn die Allgemeinheit schon in Straßen investiert kann das hiermal anders geschehen…

    #47637

    Ich wüsste nicht, was an einer weiteren Verbauung unserer Umwelt und einem weiteren Flächenverbrauch in unserer Region für Verkehrswege zukunftsträchtig sein soll. Der Kanal ist ja nicht das einzige, was dann gebaut wird. Da werden dann noch momentan unbebaute Gebiete für Industrieansiedlungen verbaut und die Zersiedelung noch weiter vorangetrieben. Die Leute wollen dann ja auch wiederum irgendwie möglichst bequem und ohne viel Bewegung zu den Arbeitsplätzen gelangen, die ganz bestimmt nicht in den gut vernetzten Städten, sondern in irgendwelchen Industriegebieten im Nirgendwo entstehen. Mehr Straßen, mehr Verkehr, mehr Stress, mehr Probleme. Wir sägen selber an dem Ast, auf dem wir sitzen.

    Weiterhin wird der Ausbau des Kanals und sämtliche damit zusammenhängende Verkehrsinfrastruktur wohl kaum von der Logistikbranche bezahlt und unterhalten, und auch die Industrie siedelt sich in Deutschland nicht mehr ohne ausreichend staatliche Fördermittel an. Zukunftsträchtig ist allein die Wunschvorstellung, denn solange sich hier gesellschaftlich und wirtschaftsethisch nichts ändert, wird unsere Region keine rosige Zukunft haben.

    #47642

    ja wenn man wie Du vom Staat alimentiert wird, aknn man so etwas natürlich nicht nachvollziehen….

    #47681

    Lieber salat, es wird in D keine Industrieansiedlungen mehr in den gut vernetzten Städten geben. Da hat der Gesetzgeber vorgebaut und die Kommunen weisen keine Flächen für Industrieansiedlungen in Städten mehr aus. Was glaubst du sonst, warum alle Firmen aus der Stadt ins Umland verschwunden sind? Doch nicht aus Jux und Dollerei. Industriegebiete wie Thüringer Str, Turmstr, Merseburger Str. etc. sind Geschichte… Es wird alles raus aus der Stadt gedrängt, bestenfalls noch in nicht erreichbare Randgebiete, meist aber in den Saalekreis …

    #47682

    Man sollte froh sein das die Saale und Elbe noch genügend Raum geboten wird und in die Saale noch nicht eingegriffen wurde.
    Ohne massive Eingriffe wird die Saale selbst für kleine Schleppkähne nienmal durchängig das gesamte Jahr befahrbar sein. Die Saale ist 5 Monate im Jahr überhaupt von kleinen Frachterschiffen befahrbar, bei kalten Winter oder langer Trockenheit noch weniger.

    Selbst am Rhein-Main-Donau ist das Frachtvolumen um 3/4 seit 1990 eingebrochen, und der milliardenteure Kanal muß im Jahr mit 20 Millionen bezuschußt werden. Wir sprechen hier von Süddeutschland und von 2 der bedeutendsten europäischen Flüsse.

    Hier spielt man mit den Hochwasserschutz nur um ein paar hundert Tonnen auf den Fluß zu bewegen.

    #47684

    In deine Kenntnis von Rechtschreibung und Grammatik muß noch massiv eingegriffen werden… 😉

    #47694

    Roshi, Du hast keine Ahnung.
    Die Saale wurde bereits ausgebaut, es fehlt letztlich bloß noch der Saalekanal Tornitz.

    Letztlich ist ein weiterer Ausbau der Saale aus wirtschaftlichen Gründen überflüssig

    #47781

    Es ist also wie bei der A143. Wir bauen erstmal los, dann kann beim letzten Stück auch keiner mehr nein sagen. Ein Skandal sondergleichen. Aber der LRH ist ja leider anderweitig beschäftigt.

    #47789

    Der Kanal muß deshalb bei Tornitz gebaut werden, weil die Saale kurz vor der Einmündung in die Elbe stark mäandert, sonst knallen die ganzen Kähne wegen der Strömung gegen das Ufer oder gegen eine Untiefe.

    Außerdem liegt der Durchscnittspegel der Saale an vielen Stellen nur bei 2 Metern. Die kleinsten Kähne die auf den Flüssen fahren, haben einen Kiel von 1,80 m ohne Beladung.
    Es gibt von diesen kleinsten Kähne mit einer Kieltiefe von 1,80m in der BRD noch nicht einmal 10 Stück, weil es sich nicht wirtschaftlich lohnt, und selbst diese kleinsten Kähne können nur bei guten Wassenständen die Saale befahren und das auch nur, wenn sie nur zur Hälfte beladen sind.

    Man müüste also komplett die Saale ausbaggern oder eine ganze neueen Schiffstyp palnen und bauen der er schafft ganzjährig die Saale zu befahren, ohne auf Grund zu stoßen noch wegen der Breite gegen das Ufer zu knallen.

    Und die Saale ist erst seit 1932, seit der Errichtung der Saalekaskade überhaupt gebämdigt.

    #47794

    Die Saale von der Mündung in Barby bis nach Trotha ist als Binenwasserstraße IV klassifiziert. Somit ist die Saale für Europaschiffe (Abmessungen: Länge 85 m × Breite 9,50 m × Tiefgang 2,50 – 3,00 m.) befahrbar.
    (Wie oft ist eine andere Frage)

    Aber das Problem stellt sich nicht, auf Saale ist einfach nicht mit einem wirtschaftlich notwendigen Schiffsverkehr zu rechnen, der den Saalekanal in Tornitz rechtfertigen würde.

    #47798

    @Braegel,
    es gibt aber auch flachgehende Schiffe oder Schubverbände mit Leichtern, die auf der Elbe und auch auf der Saale eingesetzt werden können z.B.das flachgehende Stromschubschiff SSS Elbe.
    Dies ist mit seinem niedrigen Tiefgang von 0,85 Metern darauf ausgerichtet, auch besonders flache Wasserstraßen zu befahren. Das Binnenschiff hat eine Länge von 28,70 Metern und eine Breite von 10,26 Metern. Der Antrieb mit 2 x 220 KW bzw. 2 x 447 KW (entspricht 2 x 300 PS bzw. 2 x 600 PS) sorgt für eine ausreichende Leistung, um auch größte Schubverbände zu schieben.

    #47801

    Einmal im Jahr kommt ja ein Kahn die Saale hochgeschippert. Die Saale ist also, zumindest von talentierten Kapitänen, befahrbar.
    Nur weil die Ausbildung heute so schlecht ist, muss für die Hilfskaptäne ein Kanal gebaut werden. Für zig Millionen. Nach dem Motto: jedem Dorf seine Autobahn.

    #47805

    Noch nie so einen Quatsch von dir gelesen.
    Du kannst doch nicht von der derzeitigen Situation ohne Seitenkanal Tornitz darauf schließen, dass es immer so bleiben wird!!
    Von dem engsten Kettenglied haßt du wohl noch nie was gehört?

    #47812

    Und an der Elbe ist dann bei Niedrigwasser Schluss. Sehr sinnvoll.
    An besten gleich einen Kanal bis Hamburg. 🙂

    #47817

    @Redhall,
    was denkst du, warum das flachgehende Stromschubschiff „SSS Elbe“ diesen Namen erhalten hat? Richtig, und wenn dieses mit einer Tauchtiefe von 0,85 m auf der Elbe fahren kann, dann wohl allemal auf der tiefer ausgebauten Saale.

    #47971

    Gibt es denn überhaupt realistische Schätzungen, wieviele Transporte über die Saale zu erwarten sind? Also nicht aus einem Gutachten, welches von denen gesponsort wird, die sich da Fördergelder erhoffen?

    #47981

    Es gibt eines vom Prof. Zabel von 2008 und ein aktuelleres vom Bundesministerium beauftragtes (Planco Consulting)auf dessen Grundlage das Projekt in Frage gestellt wurde. Dort ist von 230.000 bis 560.000 Tonnen/adie Rede.

    Das Problem mit den Schiffen die @Kenno erwähnt und die es natürlich gibt bzw. welche Problemlos gebaut werden könnten ist doch das jemand privat ein Risiko eingehen müsste und investieren. Warum das nicht geschieht sagt doch viel mehr aus als irgend welche Gutachten -> es lohnt einfach nicht

    #47983

    Wenn sich nichts an der grundsätzlichen Ideologie und wirtschaftspolitischen Ausrichtung in der Gesellschaft ändert, wird da gar nichts zu erwarten sein. Man kann nicht einen Kanal oder Flüsse ausbauen wollen und gleichzeitig immer mehr Autobahnen bauen (und dann noch über die Zulassung sog. „Gigaliner“ nachdenken), da macht man sich ja selbst Konkurrenz und setzt vor allem noch die falschen Prioritäten, denn der LKW wird immer Vorrang vor dem Schiff bekommmen, wenn die gleichen Wegbeziehungen herrschen.

    Wer also Transporte per Schiff oder Bahn will, und zwar ohne zusätzliche staatliche Subventionen, der muss Bedingungen schaffen, dass der Transport per LKW unattraktiver oder unmöglich wird. Den Transport per Schiff gab es historisch nur, weil das früher die einzige Möglichkeit war, größere Mengen auf ökonomischste Weise von A nach B zu transportieren. Eisenbahn gab es noch nicht und per Pferdekarren ging es auch nicht so einfach. Heutzutage ist der Vorteil des Schiffstransports marginal und wenn einzelne Betriebe, wie z. B. die Mühle in Bernburg, einen Vorteil davon haben, dann sind das noch lange nicht genug Betriebe, um einen derart teuren Ausbau zu rechtfertigen.

    Aber es herrscht ja in unserer Verschwendungsgesellschaft auch die Ideologie: „Wir bauen erstmal und dann werden wir schon irgendeinen Nutzen finden“ (ich sag’ nur „City-Tunnel“ – oder eben Saale-Elster-Kanal)

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