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27. Januar 2015 um 14:27 Uhr #135853
@saale view
ich weiß nicht, wo nun die kognitive Hürde liegt. Verkehr ist doch Mittel zum Zweck und nicht anders herum. Entsteht ein Aufkommenspunkt, eine Induzent, dann entstehen Verkehrsbedürfnisse. Das ist das Leben, das macht unsere Gesellschaft aus, das schafft Prosperität.
Wie beschreibst du die Unterschiede zwischen dem Vorhaben am Riebeckplatz und – als Gedankenbeispiel – das identische Vorhaben im Gewerbepark Queis? Finde 10 Unterschiede.
27. Januar 2015 um 14:55 Uhr #135856Wie beschreibst du die Unterschiede zwischen dem Vorhaben am Riebeckplatz und – als Gedankenbeispiel – das identische Vorhaben im Gewerbepark Queis? Finde 10 Unterschiede.
Es reicht ein Unterschied. Sollten die Planungen am Riebeckplatz mit neuen Büros und Kongresszentrum realisiert werden, induziert das neuen Verkehr auf der Merseburger (darüber reden wir doch?). Mobilität ist eben auch Bedarf: Ein Arbeitnehmer muss sich mit einem Verkehrsmittel zur Arbeit bewegen.
Die Wahl des Verkehrsmittels hängt von der individuellen Wahrnehmung ab. Im direkten Einzugsgebiet des S-Bahn-Tunnels in München mit 2 Minuten Taktrate fahren nur sehr Wenige mit dem Auto zum Marienplatz. Anderes Beispiel: Nachdem die Taktrate der Linie 21 nicht mehr Lieskau erreicht, ist der OBS mit unterschiedlichen Abfahrtszeiten nicht mehr so attraktiv.Im Zweifel dann wieder Auto.Ja, ein Plädoyer für dichte Taktraten im ÖPNV. Da wo dies nicht wirtschaftlich darstellbar ist, sollte der Staat den autofahrenden Steuerzahlern auch eine optimale Infrastruktur bereitstellen, um den Bedarf für Mobilität in einer erfühlten, guten Qualität anzubieten.
Abschließend: Ich erkenne keine kognitiven Hürden auf meiner Seite! (unverschämte Arroganz)27. Januar 2015 um 15:39 Uhr #135858Bei weitem ist das nicht unverschämt, sondern bitter nötig. Lies mal frühere Posts durch: Bei fast allen fachlichen Argumenten wurde so lange aus den kleinsten Nebensächlichkeiten sonstwas abgeleitet, wild Thesen eingeworfen, reine Bauchgefühle hingestellt usw. Sei es die Formulierung von „Zwängen“ oder oder oder.
Auch hier: Auf die wirklichen Unterschiede, welche auch all die Worte von Bedarf und Wirtschaft und Müssen aufklären, gehst du nicht ein. Ich helfe dir ein Stück weit:
Queis:
etwa einmal je Stunde ein Bus
nur Autobahnanschluss
fußläufig nicht angebundenHalle Riebeckplatz Halle:
mehrere Tramlinien ins gesamte Stadtgebiet
mehrere Regionalbuslinien ins nähere Umland
Alle Eisenbahnlinien, die Halle betreffen
S-Bahn S3, S5, S5x, S7, perspektivisch: S6, S8, S9
fußläufig aus angrenzenden Quartieren erreichbar
RadanbindungenEs reicht ein klitzeklein wenig Verständnis für verkehrliche Zusammenhänge, um zu erkennen, dass alle Nutzer des geplanten Zentrums am Standort Riebeckplatz eine ungleich größere Auswahl an Optionen haben und diese auch nutzen. Der Verkehrsmix wird also auch PKW-Verkehr beinhalten, jedoch im stadttypischen Anteil von rund 40 bis 45%. Dieser teilt sich in alle Himmelsrichtungen nahezu gleichförmig auf, so dass davon nur 25% gen Süden wollen und davon wiederum einige die Option Merseburger Straße nutzen. Nimm mal 2.000 ständige Nutzer und 10.000 temporäre Nutzer je Tag an, sind 12k Menschen = 24.000 Wege, so entfallen auf PKWs grob: 40% von 24.000 = 6.000 Fahrten, davon ca. 20% (etwas weniger als ein Viertel) auf die Merseburger = 1.200 Fahrten, je Richtung ganze 600. Und das in 24 Stunden. Von Problemen ist man da weit entfernt!
Der aktuelle Beitrag bringt erfreulich auch ein paar Zahlen: 1.400 in der Spitzenstunde. Per Faustformel Spitzenstunde mal 10 = Tagesbelastung: 14.000. Kinder, das ist winzig! Selbst wenn die früheren Werte von 1.700 / h max angesetzt werden, ist es immer noch weit vom verkehrstechnischen Abwicklungsproblem via einer Spur je Richtung entfernt!
Warum stellst du die Münchener S-Bahn mit ihrer dichten Zugfolge im Zentrum als so ein Maß dar, welches erst erreicht sein muss, damit ein Erwähnen des ÖV „zulässig“ ist. Das ist doch Unfug! Je nach Aufgabe sind Takte unterschiedlich attraktiv: Innerhalb des dichten Stadtgebietes sollte es stets öfter als 10 minütlich sein, geht es in die Region sind bis 30 Minuten-Takte immer noch attraktiv und werden landauf landab ab diesen Maßen sehr rege genutzt. Selbst 60er Takte können tauglich sein. Für die Angebotsqualität sind Kommunen/Landkreise (Tram/Bus) oder das Land (Eisenbahn) verantwortlich.27. Januar 2015 um 15:55 Uhr #135865Und: Erhöhst du die Durchlassfähigkeit für das Maximum, also für 1, vlt. zwei Stunden des Tages, so wird diese Angebotslücke automatisch durch Wachstum wieder ausgefüllt und auf höherem Niveau als vorher wird die Straße belastet.
Zurück zum Anfang. Trotz umfangreicher (wenig qualifizierter) Ausführungen zum Thema, bleibt das Statement Unsinn. Ich rechne dies nicht Deinen fehlenden kongnitiven Fähigkeiten zu, sondern einem zusammengegoogelten Halbwissen, das mit viel Text auch nicht besser wird.
27. Januar 2015 um 15:59 Uhr #135869In Merseburg sind nicht die Ideologen an der Macht. Da wurde eine alte Eisenbahnbrücke abgerissen, um die B91 2012 vierspurig ausbauen zu können.
http://www.mz-web.de/merseburg-querfurt/merseburg-abschied-vom-nadeloehr,20641044,17571022.html
Die haben auch den Chemiepark Leuna. Kein Vergleich mit dem industriell rückgebauten Halle.27. Januar 2015 um 16:04 Uhr #135870
Anonym@radler rechnete:
„40% von 24.000 = 6.000 Fahrten“
naja, fast….27. Januar 2015 um 16:05 Uhr #135871@saale view
Gerne gönne ich dir die Thesen. Kannst du Belege liefern? Vor allem Belege, dass die Ereignisse der letzten 40 Jahre Ost wie West offenbar gar nicht stattgefunden haben?
27. Januar 2015 um 16:08 Uhr #135873@Psychofred
stimmt, verkopfrechnet 😉 bei der grob geschätzten Nutzung sind es 10k PKW Fahrten/d, welche vermutlich eintreten. Davon rund 20% die Merseburger entlang. Sind nicht 600 je Richtung sondern 1.000 Man möge es geändert lesen.
27. Januar 2015 um 16:22 Uhr #13587427. Januar 2015 um 16:52 Uhr #135885Merseburg B91 vor den Umbau:
http://www.mz-web.de/merseburg-querfurt/merseburg-abschied-vom-nadeloehr,20641044,17571022.html
Nach dem Umbau
http://www.mz-web.de/merseburg-querfurt/merseburg-freie-fahrt-auf-der-b-91,20641044,21197208.html
Dir ist aber schon klar, daß am Rosengarten noch Züge über die Brücke fahren, oder?
Auch das Zitat
„Stadt und Kreis drängen nun auf den Bau der Südumfahrung, die die Autobahn 38 bei Beuna mit dem Gewerbegebiet verbinden und den Schwerlastverkehr aus der Stadt holen soll“
verschweigst du mal geflissentlich. Würde es doch analog dafür sprechen, die Merseburger Straße zu entlasten, indem man (bereits geplante) Umgehungsstraßen-Projekte weiter vorantreibt. Ergo die Vierspurigkeit an der Brücke noch weniger sinnvoll ist …Da sieht man mal wieder, wie Desinformationen durch gezieltes Verschweigen von Fakten produziert werden soll.
27. Januar 2015 um 16:53 Uhr #135887^^ sehr schöne Vorher – Nachher Vergleiche.
Und ich bin mir sicher, dass entlang der Halleschen Merseburger Straße „alternativlos“ so schön gestaltete Wände drei Stockwerke hoch vor die Häuser gestellt werden müssen. Wenn das ein Zielzustand mit städtischer (Lebens)Qualität sein soll, dann Gute Nacht!
27. Januar 2015 um 17:10 Uhr #135895Gucki schrieb:“Dir ist aber schon klar, daß am Rosengarten noch Züge über die Brücke fahren, oder?“
Richtig erkannt. Und würden über die Brücke in Merseburg noch Züge fahren, hätte man eine breitere Brücke gebaut. Aber die gibt es schon. Die hat man in der DDR schon ein paar hundert Meter weiter gebaut.
Gucki schrieb:“ verschweigst du mal geflissentlich“
Unsinn, du hast es doch selber zitiert.
Gucki schrieb: „Stadt und Kreis drängen nun auf den Bau der Südumfahrung, die die Autobahn 38 bei Beuna mit dem Gewerbegebiet verbinden und den Schwerlastverkehr aus der Stadt holen soll“
Ja und? Das ist vergleichbar mit der Europachausse und hat nichts mit der B91 zu tun. Die Südumfahrung soll die L181 entlasten.27. Januar 2015 um 17:19 Uhr #135901@Gucki,
du weißt doch aber, dass sich die Verkehrsplaner der Stadt Halle schon längst von großen Umgehungsstraßen-Projekten verabschiedet haben und mit der HES und der zurückgebauten Delitzscher Straße nur noch ein nicht mehr nutzbares Fragment übrig geblieben ist.27. Januar 2015 um 17:50 Uhr #135905Gucki schrieb:”Dir ist aber schon klar, daß am Rosengarten noch Züge über die Brücke fahren, oder?”
Richtig erkannt. Und würden über die Brücke in Merseburg noch Züge fahren, hätte man eine breitere Brücke gebaut.Das weißt du genau woher?
Aber die gibt es schon. Die hat man in der DDR schon ein paar hundert Meter weiter gebaut.
Und wo ist das Pendant zur Rosengartenbrücke?
Du versuchst hier Stimmung mit zwei vollkommen unterschiedlichen Projekten zu machen. Das ist dir zwar klar, du machst es aber dennoch.
Gucki schrieb:” verschweigst du mal geflissentlich”
Unsinn, du hast es doch selber zitiert.
Gucki schrieb: “Stadt und Kreis drängen nun auf den Bau der Südumfahrung, die die Autobahn 38 bei Beuna mit dem Gewerbegebiet verbinden und den Schwerlastverkehr aus der Stadt holen soll”
Ja und? Das ist vergleichbar mit der Europachausse und hat nichts mit der B91 zu tun. Die Südumfahrung soll die L181 entlasten.Die Südumfahrung soll (Schwerlast-)Verkehr aus der Stadt holen. Und nichts anderes sollte bei der Merseburger auch passieren durch eine entsprechende Umfahrung. Also ist die Zielsetzung doch identisch.
@Gucki,
du weißt doch aber, dass sich die Verkehrsplaner der Stadt Halle schon längst von großen Umgehungsstraßen-Projekten verabschiedet haben und mit der HES und der zurückgebauten Delitzscher Straße nur noch ein nicht mehr nutzbares Fragment übrig geblieben ist.Eine Fehlentscheidung meiner Meinung nach und deshalb für mich keine Diskussionsgrundlage. Natürlich muß es eine vernünftige Verkehrsführung von der B91 zur B100 geben. Und zwar nicht über Riebeckplatz und Dessauer Brücke.
27. Januar 2015 um 17:56 Uhr #13590727. Januar 2015 um 18:12 Uhr #135908Wenn man von dem Fragment der Osttangete/Europachaussee für eine Teilentlastung der Merseburger Straße noch etwas retten will, dann muß morgen im Stadtrat für die geplante Brückenaufweitung am Rosengarten gestimmt werden, damit zumindest der B91 LKW-Verkehr von der Kreuzung Dieselstraße auf den 4-spurigen Abschnitt der Europachaussee bis zur Grenzstraße geleitet werden kann.
27. Januar 2015 um 18:18 Uhr #135909Und nichts anderes sollte bei der Merseburger auch passieren durch eine entsprechende Umfahrung.
Nur macht sie das nicht so, weil die Umsetzung absolut dilletantisch erfolgte.
27. Januar 2015 um 19:07 Uhr #135925Du meinst, auf deine wilden Behauptungen mit Fakten und Argumenten zu antworten? Dann ziehst du dich zurück, weil die die Argumente fehlen? OK, kann man machen …
@Kenno Nein, die richtige Lösung ist, den LKW-Verkehr bereits vor der Rosengartenbrücke auf die Tangente abzuführen. Und zwar über die Industriestraße. Dann braucht man nämlich gar keine breite Brücke. Aber ich unterstelle mal, daß dir diese Fakten durchaus bewußt sind.
@Schulze Volle Zustimmung. Also muß die Umsetzung korrigiert werden. Insbesondere die Fortführung zur B100 ist zwingend anzugehen. Erst dann ergibt sich ein wirklicher Mehrwert und eine Entlastung der Innenstadt.27. Januar 2015 um 19:26 Uhr #135927@Kenno Nein, die richtige Lösung ist, den LKW-Verkehr bereits vor der Rosengartenbrücke auf die Tangente abzuführen. Und zwar über die Industriestraße. Dann braucht man nämlich gar keine breite Brücke. Aber ich unterstelle mal, daß dir diese Fakten durchaus bewußt sind.
Eben nicht, weil dieser zweispurige Abschnitt der Europachaussee mit den Ampelanlagen für LKW-Schwerverkehr nicht geeignet und unattraktiv ist, sonst würden er jetzt schon dort langfahren, um zum Riebeckplatz zu kommen, denn um den Verkehr geht es.
27. Januar 2015 um 19:38 Uhr #135928Eben nicht, weil dieser zweispurige Abschnitt der Europachaussee mit den Ampelanlagen für LKW-Schwerverkehr nicht geeignet und unatraktiv ist, sonst würden sie jetzt schon dort langfahren.
Warum sollte aktuell ein LKW-Schwerverkehr dort langfahren? Ich unterstelle den allermeisten, daß sie das Ziel B100, A14/A9 haben. Deshalb haben sie mit dem Ende auf der Delitzer Straße nichts gewonnen. Würde die Tangente bis zu B100 durchgeführt werden, wußte ich als LKW-Fahrer nicht, warum ich mich durch die Innenstadt mit deutlich mehr Ampeln und mehr Stau quälen sollte.
27. Januar 2015 um 19:49 Uhr #135929@Gucki,
weil dieser Verkehr eben nicht zur B100 will, sondern als Lieferverkehr in die Innenstadt oder nach Halle-Neustadt und wenn dann der 4.BA. der HES mal fertig sein sollte und der Durchgangsverkehr und der Umweltzonenumleitungsverkehr dazu kommen sollte,dann sind > 42 485 Kfz/24 h für die HES viel zu viel!!27. Januar 2015 um 20:30 Uhr #135932Wer billig baut, baut zwei mal!
Eure Kinder und Enkel werden es euch danken.
27. Januar 2015 um 20:34 Uhr #135933Warum soll sich Lieferverkehr über die Merseburger quälen? Nur um Maut auf der A38/143 zu sparen?
27. Januar 2015 um 21:24 Uhr #135947Wer billig baut, baut zwei mal!
Eure Kinder und Enkel werden es euch danken.
Nach den Debakeln am Berliner Hbf, der Elbphilharmonie und diverser anderer öffentlicher Bauprojekte sollte eigentlich jeder gemerkt haben, dass teuer auch automatisch nicht haltbarer ist.
27. Januar 2015 um 22:09 Uhr #135953Warum soll sich Lieferverkehr über die Merseburger quälen? Nur um Maut auf der A38/143 zu sparen?
Weil bei einer Benutzung der B91 ab Weißenfels (von der A9 kommend) neben der Maut auch noch rund 15km Strecke gespart werden. Dank Orstumgehung Weißenfels und einigermaßen intelligenter Ampelschaltungen in Merseburg gelingt das teilweise sogar in einem Rutsch, trotz mehrerer Kreuzungen. 15km hin und 15km zurück, das Ganze 5x in der Woche macht mal eben 150km gesparte Kilometer. Soviel kannste gar nicht mehr verbrauchen, damit sich das nicht rechnet.
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