Startseite Foren Halle (Saale) Stasigebäude abgesoffen

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  • #66174

    Die MZ berichtet am 10.9. auf der Titelseite:
    „Stasi-Archiv zieht um
    FLUTFOLGEN Nach Hochwasser wird neuer Ort für Außenstelle der Unterlagenbehörde in Halle gesucht. Tausende Akten müssen getrocknet und restauriert werden…“

    Das Gebäude steht in Halle-Neustadt hinter dem Gimritzer Damm, während des Hochwassers ist das Grundwasser in den Keller eingedrungen und hat Karteikarten und Akten beschädigt.
    Der oberste Behördenleiter Jahn meint nun, das Gebäude sei bei Hochwasser nicht zu schützen und die Außenstelle Halle der BStU muß umziehen.

    Da frage ich mich doch, wie das die Chefredaktion auf der Titelseite ohne Rückfragen durchgehen lassen kann. Da gibt es doch Fragen:
    – Warum wurde das eindringende Grundwasser nicht abgepumt?
    – Warum wurden die Karteikarten und Akten nicht rechtzeitig aus dem Keller geborgen?
    – Wieso soll das Gebäude nicht geschützt werden können? Die Brunnengalerie wird ertüchtigt und ein neuer Damm wird gebaut, die Einwohner in Halle-Neustadt am Gimritzer Damm ziehen auch nicht um.

    Die MZ hat wieder mal nur berichtet, was andere sagen bzw. behaupten und nicht kritisch nachgefragt.

    #66176

    Warst du mal im Stasi-Archiv? Ich will dich mal alle Akten in 48 Stunden aus dem Keller holen sehen und dann noch woanders lagern, wo so viel Platz ist.

    #66177

    Auch hier zeigt sich, dass die Platzierung eines Kellerarchivs ebenso sinnvoll ist, wie ein offenes Feuer im Wald.

    #66179

    @100100100 Dazu gibt es einen Katastrophenstab, um das zu organisieren.

    #66181

    @ Wolli, um was soll sich denn der katastrophenstab noch kümmern. Du weißt sicher schon das dort der Strom abgestellt war und in dem Gebäude nix mehr ging.
    Dort hätten xx LKW im Weg gestanden die die Akten abtransportiert hätten, weil einfach in ein oberes Stockwerk hätte eventuell statische Probleme gegeben, nicht umsonst sind Archive in Kellern oder ebenerdig untergebracht.
    Aber stimmt schon, da niemand was in sachen Hochwasserschutz unternimmt und das ganze ausgesessen werden soll, kann es nur eine Entscheidung geben, weg dort.

    #66182

    Auch hier hat man aus dem Hochwasser 2011 nichts gelernt und die Akten erneut in sogenannte elektrisch zu betätigende Rollschränke im Keller untergebracht, die bei dem Stromausfall natürlich nicht mehr rechtzeitig zu bergen waren!

    #66226

    Es gibt bekanntlich fahrbare Notstromaggregate und benzingetriebene Motorpumpen. Die Bundeswehr hat das alles.

    #66229

    Die Außenstelle einer Bundesbehörde zieht um, weil das Gebäude hinter dem Gimritzer Damm nicht sicher sei, dessen Verteidigung laut Landesbehörde angeblich noch möglich sei, und für dessen Erneuerung oder Ersatz die Landesbehörde angeblich alles ordnungsgemäß und rasch in Bewegung setze.

    Nun zieht bitte mal die RICHTIGEN Schlüsse aus dieser Aussage…

    #66231

    Mirror

    Hier werden wieder Zusammenhänge konstruiert – hahnebüchend. Geht einfach davon aus, dass bei Bund, Land, etc. Personen in ihren Position entscheiden, die nicht in einem geheimen Kukuxklan-Netzwerk verwoben sind. Die Welt ist viel menschlicher.

    #66261

    Aus der Argumentation der BStU müßte man schlußfolgern, dass auch die Wohnblöcke am Gimritzer Damm geräumt werden müssen.

    #66267

    So ein Gewese um ein paar alte Stasi-Akten— schreddern und in die Papiermühle das Ganze. Und die dortigen Beschäftigten dürfen das Ganze abwickeln. Das ist insgesamt kein so großer Verlust, als daß wir ihn nicht verkraften könnten. Und wenn es so nicht machbar ist, dann vielleicht den ganzen Kram nach Berlin in die Normannenstr. verlagern. Dort sollte ja Platz sein…

    #66304

    – 05.06.2013 –

    P1070587

    #66311

    Jetzt ist es klar, das Gebäude war das eigentliche Ziel von „IM Hochwasser“.

    #66538

    Ich habe diese Fragen per email für hallespektrum an die BStU, Außenstelle Halle, gestellt:
    – Warum wurde das eindringende Grundwasser nicht abgepumt?
    – Warum wurden die Karteikarten und Akten nicht rechtzeitig aus dem Keller geborgen?
    – Wieso soll das Gebäude nicht geschützt werden können? Die Brunnengalerie wird ertüchtigt und ein neuer Damm wird gebaut, die Einwohner in Halle-Neustadt am Gimritzer Damm ziehen auch nicht um.

    Von der BStu kam bisher keine Antwort: bekanntlich ist keine Antwort auch eine Antwort.

    #66580

    Ich habe bereits am Dienstag, den 10.9. angefragt.

    #66653

    Die MZ hat meinen Leserbrief heute ungekürzt gebracht, obwohl ich die MZ darin kritisiert habe, weil sie nicht kritisch nachgefragt hat, das muß ich anerkennen, denn ich hatte es nicht erwartet.

    #66659

    @Wolli,
    da wird auch keine Antwort kommen, denn dann müßte man ja zugeben, dass man sich auf die von der Stasi bewirkte engere Anordnung der Brunnen vor dem Stasigebäude verlassen hatte und auch in Auswertung des Versagens der Brunnengalerie beim Hochwasser 2011 kein eigenes Hochwasserschutzkonzept erarbeitet worden ist.

    #66991

    Die Vorstellung, man könnte mal eben so in 48 Stunden ein Kellerarchiv räumen, ist schon sehr drollig.
    Hingegen hat die Bundesbehörde verstanden, dass dieses Gezerre zwischen Magdeburg und Halle, zwischen „Wir sparen uns früher dumm.“ und „Ich allein kann und weiß alles.“ auf längere Sicht wie bisher nicht zu Hochwasserschutz führen wird.

    #66994

    Und mit Wasser bis zur Kellerdecke und mehr als dem Höchststand von 2011 haben ja auch die Fachleute zunächst nicht gerechnet.

    #67007

    Da ist kein Tsunami in den Keller geschwappt, sondern Grundwasser eingedrungen. Die BStU ist eine große Bundesbehörde, da erscheint es mir sehr fraglich, dass da keine Hilfe zum Abpumpen des Wassers organisiert werden konnte.
    Es mag ja sein, dass keine Rettung möglich war, aber über die Bemühungen dazu müßte zumindest berichtet werden.

    #67014

    Jeder konnte sich live ansehen, wie das Wasser aus den defekten Brunnen auf die Wege lief; wie, frage ich dich, sollte man bei so einem Druck noch die tiefen Keller trocken halten ohne das Gebäude zu gefährden?

    #67015

    Das mag ja sein, dass es nicht ging, Du weißt es offenbar genau.
    Wenn aber ein Artikel auf der ersten Seite der MZ gebracht wird, hätte es gesagt werden müssen, dass der Keller aus statischen Gründen geflutet werden mußte wie beim MMZ oder die Tiefgarage auf Gut Gimritz.

    #67118

    Soeben erhielt ich folgende Auskunft von der BStU:

    „Zunächst jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass die MZ-Angabe über einen 2 m hohen Wasserstand im Gebäude nicht den Tatsachen entspricht. Wir hatten im Keller nach dem Grundwassereintritt durchgehend eine Wasserhöhe von 40 cm. In einem Kellerraum der tiefer liegt, als der übrige Keller – und in dem die großen Karteipaternostergeräte stehen, in denen Unterlagen durch Wasserschäden in Mitleidenschaft gezogen wurden – war der Wasserstand 1,30 m.

    Nun zu Ihren Fragen.

    Warum hat man das Grundwasser nicht abgepumpt?

    Das Grundwasser wurde mit dem Eintritt in den Keller am 04.06.13 erfolgreich abgepumpt. Am 05.06.13 wurde durch die Polizei gegen 13.00 Uhr die komplette Evakuierung des Gebäudes angeordnet und danach auch der Strom im Gebäude abgeschaltet. Damit war ein weiteres Abpumpen nicht mehr möglich, da die Pumpen Strom brauchen.

    Warum hat man die Karteikarten nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht?

    Die bisherigen Erfahrungen mit vordringendem Grundwasser (2002 und 2011) waren dergestalt, dass die im Keller vorhandenen stationär eingebauten Pumpen in der Lage waren, vordringendes Wasser zu beherrschen, so dass eine unmittelbare Gefährdung der Karteien im Tiefkeller nicht bestand.
    Das Zusammentreffen von rasantem, weit höheren Anstieg des Saalepegels als je vorher und die amtlich angeordnete Evakuierung des Gebäudes inklusive Stromabstellung haben weitere Maßnahmen für einen Zeitraum von knapp zwei Tagen nicht möglich gemacht. Die Außenstellen-Leitung konnte aber die Einsatzleitung der Feuerwehr und Polizei davon überzeugen, dass es notwendig ist, trotz Evakuierung in die Außenstelle zu gehen und bei nachlassender Gefährdung die vom Wassereintritt betroffenen Unterlagen schnellstmöglich zu bergen. So konnte eine erste Ortsbesichtigung während der noch bestehenden Evakuierungsanordnung am 6.6. stattfinden. Ab dem 7.6. wurde durch die Feuerwehr mit dem Abpumpen begonnen, so dass am 9.6. unsere Bergungsmaßnahmen beginnen konnten. Am selben Tag konnte auch am späten Nachmittag der Strom wieder zugeschaltet und das eingedrungene Wasser unter Zuhilfenahme der hauseigenen Pumpen weiter abgepumpt werden.“

    Wurde demnach mit allen Mitteln gegen das Eindringen des Grundwassers gekämpft ???

    #67141

    Wenn man das so liest, ist die (m.E. unsachgemäße) Zwangsmaßnahme der Polizei Ursache der Schäden. Man hat erwachsenen, vernunftbegabten Menschen verboten, das Gebäude zur Rettung von Kulturgütern zu betreten.

    #67146

    Oder anders ausgedrückt, welcher Mensch der Polizei oder Einsatzleitung konnte die Stromabschaltung veranlassen ohne vorher das Fremdabpumpen durch Feuerwehr oder THW in Gang zu setzten???

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