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- Dieses Thema hat 58 Antworten sowie 14 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 4 Jahren, 7 Monaten von steffen aktualisiert.
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3. Januar 2020 um 09:30 Uhr #363941
@farbspektrum: Errare humanum est, ich wünsche m i r nichts. Jedoch stimme ich den 4 Worten, die am hallischen Gerichtsgebäude stehen, voll zu.
3. Januar 2020 um 10:04 Uhr #363947Wo hätte Ha-Neu denn sonst gebaut werden sollen?
Im Osten von Halle? Das stand jedenfalls damals zur Diskussion, Sindermann hatte sich aber m.W. über damals schon bestehende Bedenken hinweg gesetzt.
Während der DDR gab es keine Probleme mit dem Wasser.
Wie hoch stand denn das Wasser 1947? Ein cm hätte gefehlt…
Das hätte den Planern eigentlich eine Warnung sein können.3. Januar 2020 um 10:16 Uhr #363948
AnonymDirekt an ein großes Industriegebiet, ohne die geringste Naherholungsmöglichkeit? Sindermanns Entscheidung für höhere Wohnqualität ist hier nur zu begrüßen.
Sindermann konnte natürlich das unter eigenen Zielvorgaben gesteuerte bundesdeutsche Talsperren- und Hochwassermanagement und die bundesdeutsche Rechtsprechung samt einer Wohnbebauung auf der Peissnitz und einem Neubaugebiet Saline/Hafenstraße nicht vorhersehen. Inklusive der bundesdeutschen Unsitte der Bebauung in Überflutungsgebieten.
3. Januar 2020 um 10:25 Uhr #363949Inklusive der bundesdeutschen Unsitte der Bebauung in Überflutungsgebieten.
Halle-Neustadt wurde mitten in ein Überflutungsgebiet gesetzt.
3. Januar 2020 um 10:40 Uhr #363953Hei-wu, die Entscheidung für den Standort von Halle-Neustadt dürfte wohl bereits vor Sindermann gefallen sein, der erst 1963 nach Halle kam. Kriterien waren vor allem ein Standort, der keine Luftverschmutzung aufwies und gut zu erschließen war.
Ist gut dokumentiert im Buch über den Aufbau von Halle-Neustadt.
Hochwasservorsorge wie aus heutiger Sicht spielte damals wirklich keine Rolle.3. Januar 2020 um 10:44 Uhr #363955Das stimmnt hei-wi, früher war da der Passendorfer Kinderteich, aus dem der Storch sich die, zumindest älteren Hallenser und Hallenserinnen holte, um sie Leuten zu bringen, die das nicht immer wollten( es gab noch keine Babypille, aber den § 218 gab es).
Und GST- Flugplatz war früher ein richtiger, kann mich nicht entsinnen, in Erzählungen von Hochwassern gehört zu haben. Sonst hätte man dort auch nicht die Nachrichtenschule der Nazis errichtet.
3. Januar 2020 um 10:47 Uhr #363956
AnonymIch finde es spannend, wie schnell die Wendeprofiteure für die von ihnen begangenen Umweltsünden die DDR verantwortlich machen.
3. Januar 2020 um 11:42 Uhr #363959Zumal die DDR international für ihre hohen Umweltstandards bekannt war.
3. Januar 2020 um 12:31 Uhr #363961Halle-Neustadt wurde mitten in ein Überflutungsgebiet gesetzt.
Falsch! Und wenn du es noch so oft wiederholst, es bleibt falsch. Es drückt Grundwasser nach oben. Der Grundwasserspiegel wird durch die Pumpengalerie abgesenkt.
3. Januar 2020 um 12:39 Uhr #363967Dann kann man ja beruhigt sein. Dann braucht Halle-Neustadt auch keinen Deich.
3. Januar 2020 um 12:56 Uhr #363970Ohne Deich ist aber die Pumpengalerie bei Hochwasser nicht in der Lage, den Grundwasserstand in Halle-Neustadt zu halten.
3. Januar 2020 um 13:34 Uhr #3639743. Januar 2020 um 13:43 Uhr #363975Wer sich in der DDR über Luftverschmutzung beschwerte, wurde als staatsfeindlicher Mensch deklassiert.
Um nach Halle zurückkehren zu können, musste ich mich in BUNA bewerben, kein anderer Betrieb hätte mir eine Wohnung bereitstellen können. Zunächst konnte ich im Wohnheim unterkommen (neue Wohnung in der Südstadt, 2 1/2 Wg. bewohnt von 5 Frauen). 1. Wohnungsangebot v. Buna: in Schkopau. Mein Einwand mit der Dreckluft: Luft haben Sie doch überall kostenlos….
Das Erste, was ich bei Aufnahme meiner Tätigkeit in Buna bekam, war ein Staubtuch und den Rat, das mehrmals täglich zu benutzen, um den Schreibtsch, möglichst nass, abzuwischen, sonst knirschelte es in den Papieren…
Büroräume wurden von den Angestellten selbst gereinigt, Toilettenräume nicht. Dort aber herrschten Zustände, die ich nicht beschreiben möchte. Das Spülwasser für die Toletten war originales Saalewasser- man mag es nicht glauben, aber ich habe es erlebt.- Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren, 7 Monaten von Elfriede.
3. Januar 2020 um 15:21 Uhr #363980Ist doch vernünftig, für die Toilettenspülung Brauchwasser zu verwenden. Von Anbeginn bis heute entnimmt Buna/DOW Saalewasser und bereitet es als Brauchwasser auf, Sicherlich ist das Saalewasser heute sauberer als damals, um aber Kacke wegzuspülen muss man kein Trinkwasser nehmen.
3. Januar 2020 um 16:30 Uhr #363983@Hei-wu,
das muß so sein für den Grundwasssabfluss außerhalb von Hochwasserereignissen. Der oberflächlich angelegte Deich bzw. Mauer kann aber trotzdem das zeitlich begrenzt anstehende Hochwasser abhalten.3. Januar 2020 um 19:40 Uhr #363989Mehrere Dinge werden hier unzulässigerweise vermischt oder verwechselt:
Zum einen Hochwasser, i.e. Überflutung, und durchdrückendes Grundwasser
zum anderen ein Flugplatz der Luftwaffe und ein Flugplatz der GST. Das schon sind zwei verschiedene Dinge, die nur am Rande miteinander zu tun hatten. Der spätere GST-Flugplatz befand sich auf dem Areal an der Magistrale (früher Eislebender Chaussee Ecke Gimritzer Damm) mit seinen Gebäuden, die aus der Vorzeit einer halleschen Fliegergruppe des NSFK übernommen wurden. Dieses Geländestück hatte zu keiner Zeit mit Hoch- oder Grundwasser Probleme, eher eben mit Stauwasser nach der Schneeschmelze.
Der nördlicher(!) gelegene Flugplatz der Luftwaffennachrichtenschule hatte auch kein Hochwasserproblem (sonst wäre er nicht angelegt worden), aber eines mit durchdrückendem Grundwasser in den Randbereichn zum Gimritzer Damm. Deshalb wurden schon in den Aufbaujahren umfangreiche Aufschüttungen, aber abseits(!) vom Gimritzer Damm vorgenommen, um hier trockene Füße (und Fahrwerke) bei Starts und Landungen zu bekommen. Durch den Landeanflug über Stadt und Saale war der Randbereich für größere Maschinen ohnehin nicht „interessant“, mußte doch auch noch die Oberleitung der Straßenbahn in Sicherheitshöhe überflogen werden, sodaß eine Landung immer erst auf Höhe Feldschlößchen erfolgte3. Januar 2020 um 21:56 Uhr #363992
AnonymZumal die DDR international für ihre hohen Umweltstandards bekannt war.
Entschuldige, aber bei diesem Argument verstehe ich weder den Sachbezug zum Thema noch ist mir eine Motivation dahinter plausibel?
3. Januar 2020 um 22:07 Uhr #363994@Kenno, wie Schulze anmerkte, mischen sich in unserer Diskussion verschiedene Dinge.
1. Drückendes Grundwasser: Das wird nicht von einem Deich abgehalten. Dazu bedarf es der Pumpen, und keines Weiches. Ein Deich, der Grundwasserströme sperrt, wäre widersinnig, da sind wir uns sicher klar drüber.
2. Der Deich oder die jetzt höher ausgelegte Hochwasserschutzwand soll gegen überströmendes Oberflächenwasser schützen. Dagegen sind Pumpen wiederum machtlos.
Die Diskussion ist: hätte der in den 1930er Jahren angelegte Deich ( der ungefähr dem heutigen Ist-Stand entspricht) Halle-Neustadt vor einem HQ100 geschützt? Ich behaupte: Nein. Es war russisches Roulette, Halle-Neustadt bei dieser Deichhöhe zu errichten.
4. Die Begründung für die Erhöhung des Deiches nach Ha-Neu ist: die Hochwassergefahr sei gestiegen. Da sollte man doch mal überlegen, warum das so ist, und wie dem zu begegnen wäre.
Erklärungsvsrianten:
a) HHa-Neu hat in den letzten 50 Jahren nur Glück gehabt -> Also Plaunungsfehler bei der Standortwahl, die werden jetzt auf Kosten der gegenüberliegenden Flussseite korrigiert
b) die Hochwassergefahr ist durch die Privatisierung der Staustufen gestiegen, und deshalb muss jetzt ein Deich gebaut werden, der nur Ha-Neu schützt.
Weil man sich nicht traut, die Privatisierung rückgängig zu machen, weil ein Konzern Geld für teure Rechtsanwälte hat?
Dass man kein teures Geld für Rechtsanwälte braucht, weil der Rechtsstaat auch die berechtigten Interessen kleinerer Privatleute berücksichtigt, damit hat man nicht gerechnet.c) oder liegt es an den gestiegenen Flächenversiegelungen und am menschengemachten Klimawandel? Wird ja von Deichbaubefürwortern aus der konservativen Ecke immer wieder abgestritten. Auch da gibt es Handlungsbedarf, der sich auf die Bekämpfung der Ursachen konzentrieren muss, so unpopulär das sein mag.
d) es fehlt an einer länderübergreifenden Gesamtschau. Ausgerechnet der Linke Ramelow hat offenbar den Freizeitwert voller Talsperren in seinem Bundesland mehr im Blick als die sich dadurch ergebende Hochwassergefahr der Unterlieger in den anderen Bundesländern.
3. Januar 2020 um 22:48 Uhr #363997Das Gut Gimritz wurde mitten ins Überschwemmungsgebiet gebaut, das war allen Gutsbesitzern durchaus geläufig… blablabla.
Später kam ein Flughafen, SA Baracken und das Unglück nahm seinen Lauf.
Es wurde durch die Betriebe Buna und Leuna tausende von Wohnungen gebraucht und man nutze, soweit wie möglich, vorhandene Infrastruktur.
Mann könnte den KÖLNER VORFAHREN AUCH VORWÜFE MACHEN, was aber bringt das? unsere tatkräfitges LWvA und der Landesbetrieb werden das Kind schon in altbewährter Weise absaufen lassen.3. Januar 2020 um 23:11 Uhr #363999Ach hei-wu, vielleicht solltest du dich nicht in Spekulationen zu DDR-Planungen verstricken. Da hattest du noch nie ein gutes Gefühl für.
Die Hochwassergefahr ist nach den heute geltenden Berechnungsgrundlagen „gestiegen“. Das ist nicht wegen Planungsfehler der DDR oder des deutschen Reiches so, sondern wegen dem heutigen Willen an höherer Sicherheit.
Zum Zeitpunkt des Baus von Halle-Neustadt entsprach der Hochwasserschutz dem Stand der Technik nicht nur der DDR, sondern wohl allgemein auch der westlichen Welt. Denn, wie hier bereits angedeutet, wurden mindestens in der BRD ähnliche Planungen genau so umgesetzt. Im Falle von Halle-Neustadt wurde dabei sogar auf eine Deichlinie aus den 1930ern zurück gegriffen. Dagegen wurden noch in den 1990ern in Deutschland Deichlinien enger an die Flüsse gezogen.
Der aktuelle Gimritzer Damm entspricht im übrigen immer noch der Höhe des aktuell geltenden HQ-100 (wenn die Angaben auf http://www.gimritzer-damm.de stimmen).Und bitte hör endlich auf, Märchen zu verbreiten wie „die Hochwassergefahr ist durch die Privatisierung der Staustufen gestiegen ….“
Die Talsperrenverwaltung in den Ländern liegt in öffentlicher Hand. Hier für dich die Adresse des angeblichen bösen Konzerns in Thüringen:
„Thüringer Fernwasserversorgung, Anstalt des öffentlichen Rechts
Haarbergstraße 37, 99097 Erfurt“
Kleiner Tipp, ein Wasserkraftwerk ist nicht dasselbe wie eine Staumauer.- Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren, 7 Monaten von HansimGlück.
4. Januar 2020 um 00:05 Uhr #364002Und bitte hör endlich auf, Märchen zu verbreiten wie „die Hochwassergefahr ist durch die Privatisierung der Staustufen gestiegen ….“
Ich möchte mich für diese Aussage in aller Öffentlichkeit entschuldigen. Insbesondere bei der älteren Generation der Volksvertreter, die sich damals zum Wohle des Volkes für die Privatisierung der Daseinsvorsorge eingesetzt haben.
4. Januar 2020 um 06:10 Uhr #364005???Privatisierung der Staustufen???bitte erklären!!
4. Januar 2020 um 06:17 Uhr #364006Hallo, D i r e k t i o n, ich kriege alle Beiträge doppelt zugesandt-
Zeit- und Stromvergeudung. Bitte Erklärung!!4. Januar 2020 um 07:34 Uhr #364007Zumal die DDR international für ihre hohen Umweltstandards bekannt war.
Entschuldige, aber bei diesem Argument verstehe ich weder den Sachbezug zum Thema noch ist mir eine Motivation dahinter plausibel?
Die Umweltsäue unser Brüder und Schwester brachten ihren Müll auf Grund der hohen Umweltstandards zur Deponie Schönberg
und kauften gern im VEB Chemische Werke BUNA ein, im vollem Bewußtsein um die hohen Umweltstandards in der DDR.- Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren, 7 Monaten von redhall.
4. Januar 2020 um 11:06 Uhr #364010Also jetzt mal meine Meinung:
Den Planungen von Halle-Neustadt ging die Untersuchung von 13 Standorten um Halle voraus und bei der Entscheidung für Ha-Neu spielte das Hochwasser z.B. im Jahre 1963 wohl nicht die entscheidende Rolle, denn sonst hätte man nicht nur die Brunnengalerie errichtet. Man konnte damals, und ich konnte das bei den damals noch stattfindenden Autorennen auf der Halle-Saale-Schleife persönlich feststellen, dass der Gimritzer Hochwasserdamm noch frei ohne Baumbestand zu sehen war, darauf vertrauen, die „Wasserwirtschaftdirektion Saale-Weiße Elster“ Vorort in Halle in der Geschwister-Scholl-Straße ansässig zu haben und diese hätte es auch geschafft, den Hochwasserfall des Jahres 2013 mit der heutigen Deichhöhe zu managen.
Leider hat man den Baumwuchs auf dem Deich zugelassen und auch nicht an eine Ertüchtigung gedacht, die spätestens nach dem Hochwasser 2011 hätte erfolgen müssen.
Ferner wurden mit dem Bau des B80-Hochstraßendamms und den massiven Bauschuttaufschüttungen am Sandanger Ende 1970 und auf den Pulverweiden 1980 der Saale soviel Retentionraum genommen, dass der Saale-wasserspiegel zwangsweise gegenüber 1963 ansteigen mußte und es zu dem Beinahe-Dammbruch 2013 gekommen wäre. Nicht vergessen werden darf dabei, dass uns das sächsische Wasserversorgungsregime durch Flutung der Elsteraue und Tagebaue geholfen haben, dass in Halle ca. 500 m3/s weniger Hochwasser ankam.- Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren, 7 Monaten von Kenno.
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