Startseite Foren Halle (Saale) Marode Brücken: Halle braucht 47 Millionen Euro

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  • #40587

    Marode Brücken: Halle braucht 47 Millionen Euro

    Wie will die Stadt Halle den bisher aufgelaufenen Brücken-Sanierungsstau von 47 Mio € abbauen, wenn im Haushaltsplan 2013 zumindest bis 2016 jährlich eine weitere Million hinzu kommt?
    Es ist traurig und zugleich bedenklich, wie die Stadt ohne ein konkretes Brücken-Sanierungsprogramm die nächste Jahrzehnte überstehen will.
    Wo das hinführt, kann man an dem Brückenzustand der „Blauen Brücke“ in der Merseburger Straße sehen.
    Wenn kein zusätzliches Geld für die Bereitstellung des enormen Finanzbedarfs zu beschaffen ist, dann müssten Abstriche bei anderen Projekten durch Mittelumschichtungen, wie bei der fraglichen Osttangente (4.BA), gemacht werden.

    Was sagen denn die Stadtratsfraktionen der Stadt Halle zu dieser nicht länger zu verantwortenden Situation und was sagt insbesondere der SPD-Verkehrsexperte Thomas Felke, der auch im Landtag ein Brücken-Sonderprogramm gefordert hatte.

    #40635

    SPD ist sprachlos… nur nicht beim Sparen… und natürlich ihrer ureigensten Funktion seit 1914 …

    #40743

    Anonym

    Ich hatte diesbezüglich schon zwei Anfragen an die Stadtverwaltung gestellt, die wurden bislang trotz aller versprochenen Transparanz nicht beantwortet. Die jetzt zitierten Unterlagen sind auch nur still und leise verteilt worden, ohne dass sie in einem Protokoll auftauchen… aber man redet ja miteinander… 😀

    #40748

    Welche Brücke ist denn jetzt noch als Schlafplatz geeignet?

    #40753

    Die Aussagen der Stadtverwaltung zu den Brückensanierungen werden immer widersprüchlicher.
    Entweder werden die Vorhaben in die vordringliche Planung und Realisierung aufgenommen, die es von der Priorität auch verdient haben oder man sollte gleich kapitulieren.
    Wie sagte doch der ehemalige Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre vor 6 Jahren:
    „Ausgaben in die Verkehrsinfrastruktur sind immer auch Investitionen in die Sicherheit“
    Wenn man diesen Grundsatz ignoriert und sich nicht um die zeitgerechte Bereitstellung der notwendigen Mittel bemüht, dann setzt man die Sicherheit der halleschen Verkehrsinfrastruktur aufs Spiel.
    Ich verweise hier noch einmal auf die hier geführte Diskussion zur Sanierung der Hochstraßenbrücken über den Franckeplatz:

    Hochstraße (Brücken über den Franckeplatz) ist im Bestand gefährdet


    Es kann nicht sein, dass dieses an erster Stelle stehende Verkehrvorhaben auf den Zeitraum nach 2016-2017 verschoben werden soll und stattdessen 2014 die Planungen für die Sanierung der Schleusenbrücken zur Realisierung in den Jahren 2015-16 in die Haushaltsplanung aufgenommen wurden.
    Auch geht aus der neuerlichen Antwort der Stadtvervaltung nicht hervor, dass im Haushaltsplanentwurf für 2013 bereits 105 200 € für die Planung der Sanierung der „Giebichensteinbrücke“ enthalten sind und für die Realisierung bis 2015 insgesamt 1.563.000 € eingeplant sind.
    Desweiteren hat die Stadtverwaltung in diesem Jahr für die Uferbefestigung am MMZ mittels Bohrpfahlwand und Errichtung eines öffentlichen Bootsanlegers 70.000 € eingeplant. Die Realisierung soll im Jahr 2014 mit einem Invetitionsvolumen von 1.530.000 € erfolgen. Die unbedingte Notwendigkeit dieses Vorhabens ist nach langer Untätigkeit nicht nachgewiesen, genauso kann man über die in diesem Jahr beginnende Planung zur Erneuerung der Stützmauer im Bereich der Saline einschließlich eines weiteren Bootsanlegers mit 50.000 € sowie einer 2014 geplanten Realisierung mit 535.000 € nachdenken.

    #40763

    Ist wohl die geplante Planlosigkeit in der Stadtverwaltung eingekehrt…

    #40893

    Wenn die Stadt Halle für die nächsten 10 Jahre mit einem Instandhaltungsbedarf von 47 Mio € für die 139 Brücken rechnet, so sind dort mit ca.24 Mio € insgesamt 37 Spannbetonbrücken enthalten, die in den 60`er bis 81`er Jahren mit einem sprödbruchgefährdeten Spannstahl errichtet worden sind.
    Auf diese Besonderheit hatte vor 3 Jahren schon der ehemalige Baudezernent Dr.Pollack hingewiesen.
    Dieser Spannstahl kann beim Versagen zu einem plötzlichen Einsturz der Bauwerke ohne vorheriges Ankündigungsverhalten (AKV) führen, weshalb gemäß einer Bundesrichtlinie dieser Spannstahl ab 1981 nicht mehr eingesetzt werden darf und auch schon ohne nachweisliche Rissbildungen ab einer „Note 3“ infolge der Brückenermüdung dringenden Handlungsbedarf erfordert.
    Die Stadtverwaltung hat zwar auf Grund des verwendeten Spannstahls für einen Großteil der Brücken das Ankündigungsverhalten berechnen lassen, aber es gibt eine Reihe von Bauwerken, bei denen sich das Ankündigungsverhalten nicht nachweisen läßt.
    Dazu zählen vorallem die besonders gefährdeten Brückenbauwerke mit BT 70-Fertigteilträgern der ersten Bauart, analog wie sie in den bereits ausgewechselten Trägern der Brücke (BR 028) Carl-Robert-Straße eingesetzt worden waren.
    Nachfolgende Brückenbauwerke ohne ausreichendes Ankündigungsverhalten sind bereits jetzt erkennbar und der dafür erforderliche Finanzbedarf muß vorrangig abgesichert werden:

    – TU 011 Tunnel Waisenhausring
    – BR 016-019 Schleusenbrücken
    – BR 020-021 Holzplatzbrücken
    – BR 022-023 Elisabethbrücken
    – BR 024 Brücke Rennbahnkreuz östlich
    – BR 025 Brücke Rennbahnkreuz westlich
    – BR 074 Steintorbrücke

    Da diese Spannbetonbrücken ausschließlich der Steintorbrücke (diese liegt auf der derzeitigen Umleitungsstrecke für die hallesche Umweltzone) sämtlich auf der B80-Route durch die Stadt liegen, dürfte eine zeitgleiche Koordinierung mit den sofort zu beginnenden Hochstraßenbrücken über den Franckeplatz (BR 012 und 013) unbedingt erstrebenswert sein.
    Die Stadt muß daher in den nächsten 5 Jahren für die Erhaltung der Verkehrssicherheit des Straßenabschnittes der B80 von der Waisenhausapotheke bis zum Rennbahnkreuz einen Gesamtbetrag von mindestens 12,3 Mio € bereitstellen.

    #40895

    Das sitzen die doch glatt aus…

    #41036

    Aber nicht, wenn man sich wegen Unterlassung von Rechts wegen verantworten muß!!!

    #41049

    Kenno, es gehört zum Plan der Stadt, dass niemand Verantwortung tragen muss.

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