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normalbürger.
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6. August 2016 um 22:35 Uhr #262765
Ab 1. August gibt es das Flüchtlingsintegrationsprogramm der Bundesregierung, wonach 100 000 Maßnahmen gemeinnütziger Tätigkeiten von Flüchtlingen bei Kommunen und Freien Trägern finanziell gefördert werden. Die Stadt Halle sollte dieses Programm nutzen, auch damit Flüchtlinge nicht beschäftigungslos sein müssen.
Die Flüchtlinge bekommen eine Aufwandsentschädigung von 80 Cent/h (1,05 Euro/h stehen an anderer Stelle).
Flüchtlingen könnten also z.B. die Bänke am Hansering streichen, wozu sich die Stadt momentan nicht in der Lage sieht.
Details zum Programm stehen hier:
http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Thema-Arbeitsmarkt/richtlinie-fluechtlingsintegrationsmassnahmen.pdf;jsessionid=8571A34B61C6027A0D860C5FA41AFBD9?__blob=publicationFile&v=27. August 2016 um 06:00 Uhr #262775Gauweiler fordert das heute in der „Welt“ auch.Ich finde das gut.
7. August 2016 um 07:49 Uhr #262777Das Gesetz sieht Freiwilligkeit der Flüchtlinge vor, Gauweiler fordert Pflicht.
Übrigens war das vor diesem Gesetz auch schon möglich, aber da musste die Stadt für die Aufwandsentschädigung und alle sonstigen Kosten aufkommen, jetzt tut das der Bund.7. August 2016 um 10:23 Uhr #262780Ihr halte es für wichtiger, dass die Leute richtige Arbeit für richtiges Geld vermittelt bekommen. Alles andere ist sekundär und verplemperte Zeit.
7. August 2016 um 10:38 Uhr #262781
AnonymBeschäftigung an sich ist erstmal nicht sinnlos. Langeweile ist dagegen ein sehr großes Problem. Das gilt auch unabhängig von der Herkunft. Auch (Langzeit)Arbeitslose, die den Gentest bestehen, sind genauso schwer in den Arbeitsalltag zu integrieren. Jede Form der regelmäßigen und vielleicht sogar belohnnten Tätigkeit ist erstmal zu begrüßen.
Wenn danach nichts kommt, ist es natürlich – zumindest aus ökonomischer Sicht – „verplempert“.
7. August 2016 um 11:39 Uhr #262783
Anonymund warum gilt für die Flüchtlinge nicht der Mindestlohn?
7. August 2016 um 11:55 Uhr #262784
AnonymDer Mindestlohn gilt für alle. So lautet §1 Abs.1 MiLoG:
„Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer hat Anspruch auf Zahlung eines Arbeitsentgelts mindestens in Höhe des Mindestlohns durch den Arbeitgeber.“
Im oben verlinkter Bekanntmachung im Bundesanzeiger (gelesen?) findet sich auch:
„Für dieses Arbeitsmarktprogramm gelten die Vorschriften des §421a SGB III (…)“
Aus §421a SGB III:
„Arbeiten in Maßnahmen, die durch das Arbeitsmarktprogramm Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen bereitgestellt werden, begründen kein Arbeitsverhältnis im Sinne des Arbeitsrechts und kein Beschäftigungsverhältnis im Sinne des Vierten Buches“
(Hervorhebungen von mir)
7. August 2016 um 13:01 Uhr #262786heiwu schrieb:
„Ihr halte es für wichtiger, dass die Leute Srichtige Arbeit für richtiges Geld vvermittelt bekommen. Alles andere ist sekundär und verplemperte Zeit. “Einer sofortigebn Aufnahme von richtiger Arbeit für richtiges Geld steht nichts im Wege, das neue Integrationsgesetz erlaubt dies.
Nur wo sind solche Arbeitsplätze für Menschen ohne Berufsausbildung und ohne Sprachkenntnisse?7. August 2016 um 13:18 Uhr #262789
AnonymNur wo sind solche Arbeitsplätze für Menschen ohne Berufsausbildung und ohne Sprachkenntnisse?
Ein kleines Beispiel aus Thüringen. Mein Tochter hat in der ev. Kirchenfreizeit eine Freundin aus Eritrea gefunden (ca. 16 Jahre). deren Vater hatte ein dreimonatiges (evtl. auch 6 monatiges) Praktikum in einer Tischlerei bekommen. Danach durfte er das Praktikum nicht weiterführen und auch dort keine Lehre machen, wegen Zeitüberschreitung. Nun hat er jetzt ein andere Tischlerei gefunden und das ganz Spiel geht von vorne los. Für ihn war wohlalles besser als weiter tatenlos in der Flüchtlingsunterkunft abzuhängen.
Sie hätten ihn in der ersten Tischlerei wohl auch übernommen wenn es ihnen rechtlich möglich gewesen wäre.
Appropo Ausbildung: Die Berliner Wasserwerke bilden wohl bis zu 10 Flüchtlinge aus. Und die IHK in Halle bzw. Sachsen-Anhalt jammert über die ganzen unbesetzten Lehrstellen.
7. August 2016 um 13:26 Uhr #262790fractus schrieb:
„Sie hätten ihn in der ersten Tischlerei wohl auch übernommen wenn es ihnen rechtlich möglich gewesen wäre. “Da die Vorrangprüfung in fast allen Arbeitsamtsbezirken mit dem neuen Integrationsgesetz ausgesetzt wurde, ist die Übernahme in der Tischlerei vermutlich jetzt möglich, wenn er nicht ausreisepflichtig ist.
7. August 2016 um 13:33 Uhr #262793
Anonymich werde meine Tochter bei Gelegenheit mal fragen. Den Kontakt zu ihrer Freundin hält sie ja noch.
7. August 2016 um 17:41 Uhr #262818Die Berliner Wasserwerke bilden wohl bis zu 10 Flüchtlinge aus.
Da muss man schon ein bisschen tiefer stochern:
„Nun hilft er, Pumpen auszuwechseln und die Wasserqualität von Brunnen zu testen.“
„Man kann die Jugendlichen nicht einfach in den Betrieb schicken, dann sind sie oft nach kurzer Zeit wieder draußen“
“ Langzeitpraktikum “
„ein Unterrichtstag pro Woche, an dem die Teilnehmer Deutsch, Mathe und Physik lernen, “
Was ich schon schrieb, längere Ausbildung und berufsbegleitende Maßnahmen. Und wie viele durchhalten und wie viele einen Job bekommen erfährt man nur mal aus vereinzelten Reportagen.7. August 2016 um 17:55 Uhr #262822
AnonymDie Berliner Wasserwerke bilden wohl bis zu 10 Flüchtlinge aus. Und die IHK in Halle bzw. Sachsen-Anhalt jammert über die ganzen unbesetzten Lehrstellen.
Solche Einstiegsqualifizierung für die darauf folgende, reguläre Ausbildung ist es, was den meisten Ausbildungsbetrieben fehlt. Die brauchen eben „fertige“ Azubi-Anwärter. Da ist das Angebot an Eingeborenen ja schon, naja, überschaubar.
7. August 2016 um 18:25 Uhr #262829Ich hatte da so einen Verdacht, wo die Deutsche Post die 50 Flüchtlinge beschäftigt…
Ich bin fündig geworden und mein Verdacht wurde bestätigt:
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/integration-junge-fluechtlinge-arbeiten-fuer-die-deutsche-post-14367005.html7. August 2016 um 18:36 Uhr #262831
AnonymIch hatte da so einen Verdacht … und mein Verdacht wurde bestätigt
Sie arbeiten im „Knuffbereich“. So wie 99% ihrer Kollegen. Vorstandsposten werden nicht so oft frei. 🙂
Aber ist rumlungern und Stütze kassieren etwa besser?
7. August 2016 um 18:38 Uhr #262832Pakete umladen sind aber keine gemeinnützigen Tätigkeiten, dort müssten die Flüchtlinge m.E. mit normalem Lohn bezahlt werden.
7. August 2016 um 18:46 Uhr #262842Pakete umladenn sind aber keine gemeinnützigen Tätigkeiten, dort müssten die Flüchtlinge m.E. mit normalem Lohn bezahlt werden.
Werden sie auch, wird im Beitrag erwähnt: „über 11€/h“.
Das waren also 50, der 54 von den DAX-Unternehmen eingestellten Flüchtlinge. Nach den restlichen 4 suche ich nicht, sie decken sicher woanders den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Es wird ja immer betont, dass es an Unqualifizierten nicht mangelt.7. August 2016 um 18:57 Uhr #262845
AnonymIch weiß nicht, warum du immer auf dieser einen Umfrage(!) der FAZ rumreitest. Aber bitte bedenke, dass im DAX lediglich 30 der ingesamt weit über 3 Millionen Unternehmen in Deutschland aufgeführt werden.
Falls du das Original gar nicht kennst:
Dort findest du auch, wo die anderen 4 untergekommen sind. Die Auswertung zu den Ausbildungs- und Praktikumsplätzen (es sind mehr als 54) überlasse ich dir oder anderen.
7. August 2016 um 19:15 Uhr #262850Ich hätte gern eine Statistik der Bundesregierung:
Wie viele Flüchtlinge gibt es in Deutschland, die erfasst sind (Wie viele es wirklich gibt, weiß man ja immer noch nicht.)
Wie viele davon sind zu welchem Einkommen beschäftigt?
Anstatt Zahlen zu veröffentlichen wird nur eine glanzvolle Zukunft an die Wand gemalt (Wer denkt da nicht an die Wandbilder des Sozialismus) und ansonsten werden Nebelkerzen geworfen.
Diejenigen, die noch vor Monaten von qualifizierten Arbeitskräften für den bedürftigen Arbeitsmarkt gesprochen haben, sind kleinlaut geworden und sprechen nur noch von Ausbildungsförderung.7. August 2016 um 19:28 Uhr #262851
AnonymLöblich, dass du dir ein komplettes Bild machen möchtest. Auch wenn du dir bereits ohne dies ein umfassendes (und unumstößliches?) Werturteil gebildet hast. 🙂
Aber wenn irgendwer irgendwen damit beauftragt und das Ganze mit irgendwelchen Mitteln finanziert – welchen Fortschritt erhoffst du dir davon?
Um zu sagen, „Wir müssen mehr tun!“ oder vielleicht auch „IHR müsst mehr tun!“ brauchst du keine (weiteren) Zahlen und Statistiken.
7. August 2016 um 21:41 Uhr #262868Dieses ganze Integrationsgequatsche ist doch blanke Heuchelei. Man kann Integration nicht „von oben“ forcieren, und schon gar nicht, indem man Ausländer – unter dem Deckmantel der Freiwilligkeit – als schlechtere Hilfsarbeiter mit deutschen Langzeitarbeitslosen konkurrieren lässt. Auf ähnliche Weise wurden früher „Gastarbeiter“ in die BRD geholt, die jetzt genau die Parallelgesellschaften bilden, die für so manche soziale Probleme in unserem Land verantwortlich sind. Und auch eine vereinzelte Freundschaft aus der „Kirchenfreizeit“ ist kein Beispiel für das Gesamtproblem.
Wer sich wirklich integrieren will, der integriert sich von selber und braucht keine staatlichen Förderprogramme. Den anderen ist auch mit solchen Programmen nicht zu helfen. Und je mehr Ausländer aus den gleichen Ländern kommen, umso weniger ist die Motivation da, sich an die vorherrschende Kultur und Gesellschaftsordnung anzupassen. Man sieht schon in Teilen Halle-Neustadts, wie dort bestimmte Nationalitäten bzw. Kulturkreise nur unter sich sind (selbst wenn sie Arbeit haben). Von evangelischen Kirchenfreizeiten in diesen Vierteln habe ich allerdings noch nichts gehört.
Integration kann nur gelingen, wenn es so wenige Ausländer an einem Ort gibt, dass sie ansonsten nur mit Einheimischen in Kontakt kommen und somit darauf angewiesen sind, sich zu integrieren – und wenn es für die Einheimischen quasi etwas besonderes ist, dass da ein „Fremdling“ in ihren Reihen ist und sie sich nicht plötzlich als Minderheit vorkommen. Bei einem Massenauftreten von Ausländern, erst recht aus den gleichen Ländern, funktioniert das nicht, das kann ich schon jetzt vorhersagen. Da bilden sich unter Ausländern wie Einheimischen nur segregierte Gruppen. Wir können ja in zwanzig Jahren nochmal darüber sprechen.
7. August 2016 um 21:50 Uhr #262871Wer sagt denn, dass Integration nur mit Anpassung an tradierte „deutsche“ Werte verbunden ist? Dann hätte es nie Veränderung gegeben. Integration kann auch bedeuten, sich innerhalb einer Gruppe nicht deutschstämmiger anzupassen und im übrigen nicht weiter aufzufallen. Siehe nur China-Town in vielen Großstädten der USA.
7. August 2016 um 22:37 Uhr #262878Nur wo sind solche Arbeitsplätze für Menschen ohne Berufsausbildung und ohne Sprachkenntnisse?
Tja, da kann man dann schon fragen, wo Arbeitsplätze für Menschen mit anerkannter Berufsausbildung und ausgezeichneten Sprachkenntnissen sind…
7. August 2016 um 22:48 Uhr #262880Nur wo sind solche Arbeitsplätze für Menschen ohne Berufsausbildung und ohne Sprachkenntnisse?
Die gibt es kaum, das musstest du ja selbst erleben. Aber es gibt probate Mittel, die nennen sich Lernen, Umschulen, Studieren, Fortbilden.
8. August 2016 um 04:54 Uhr #262891Die gibt es kaum, das musstest du ja selbst erleben.
Schon wieder eine Beleidigung.
Die gibt es kaum, das musstest du ja selbst erleben. Aber es gibt probate Mittel, die nennen sich Lernen, Umschulen, Studieren, Fortbilden.
Und das kostet Geld, Steuergeld. Und das für Wirtschaftsflüchtlinge? Nein!
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