Süße Krise: Konflikt um Zuckerlöhne bedroht Versorgung in Halle

21. März 2024 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Die süße Lebensweise in der Saalestadt könnte bald einen bitteren Beigeschmack bekommen, da ein heftiger Tarifstreit die Zuckerindustrie bedroht. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) warnte daher nun vor einem möglichen „Zucker-Defizit“ in den kommenden Wochen. Hintergrund des Konflikts ist die Forderung der NGG nach höheren Löhnen für die rund 230 Beschäftigten bei Pfeifer & Langen in Könnern.

Die Gewerkschaft fordert ein Lohn-Plus von 9,8 Prozent sowie eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung. Bisher haben die Arbeitgeber jedoch nur 4 Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung von 1.000 Euro angeboten, was laut NGG nicht ausreicht, um die gestiegene Inflation auszugleichen.

Drohende Warnstreiks könnten die Produktion in den Zuckerwerken lahmlegen, was zu einem Engpass bei Zucker und damit verbundenen Produkten wie Schokolade und Limonade führen könnte. Die NGG betonte jedoch, dass es noch Hoffnung auf eine Einigung gäbe, da Ende März eine weitere Tarifrunde stattfinden werde.

Trotz des Streits hob die NGG die Bedeutung der Zuckerindustrie als wichtigen Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor hervor, insbesondere für die Landwirtschaft. Die heimische Zuckerproduktion werde dabei schließlich als Alternative zum importierten Rohrzucker gelobt, der unter oft fragwürdigen Bedingungen hergestellt würde.

Letztlich betonte die Gewerkschaft, dass der Konsum von Zucker eine individuelle Entscheidung ist, jedoch auch soziale Aspekte berücksichtigt werden müssen.

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