Sachsen-Anhalt wird noch besser an deutsches Wasserstoffkernnetz angebunden

26. August 2024 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Die Pläne zum Aufbau eines klimaneutralen Wasserstoffnetzes in Deutschland schreiten voran. Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) haben ihre ursprünglichen Entwürfe überarbeitet und einen finalen Antrag bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Sachsen-Anhalt profitiert von den neuen Planungen erheblich, wie Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann am Montag mitteilte.

„Das Energieministerium hat die Entwicklung des Wasserstoffkernnetzes von Beginn an eng begleitet. Wir freuen uns sehr, dass unsere Hinweise nunmehr vollständig in den Planungen berücksichtigt worden sind“, erklärte Willingmann.

Für Sachsen-Anhalt sind in der überarbeiteten Planung der FNB mehrere neue Leitungsabschnitte vorgesehen. Besonders der Burgenlandkreis wird von den Änderungen profitieren: Der Anschluss des „H2-Cluster-Burgenlandkreis“ durch eine Leitung zwischen Profen und Zorbau ist nun fest eingeplant. Hinzu kommt eine Pipeline zwischen Profen und Kleindalzig, die eine Verbindung zur Fernleitung „Green Octopus“ sicherstellt. „Bereits im Sommer vergangenen Jahres haben wir in Berlin für den Anschluss des Clusters geworben“, erläuterte Willingmann. „Nachdem der Anschluss im November 2023 noch keine Berücksichtigung fand, freue ich mich umso mehr, dass es jetzt geklappt hat.“

Darüber hinaus sieht die überarbeitete Planung eine neue Stichleitung von der Pipeline „doing hydrogen“ nach Piesteritz (Lutherstadt Wittenberg) sowie eine zweite Leitung zwischen Magdeburg und Helmstedt vor. Diese Ergänzungen unterstreichen laut Willingmann die Bedeutung Sachsen-Anhalts im künftigen Wasserstoffnetz: „Dass nunmehr sogar eine zweite Pipeline geplant wird, unterstreicht, wie wichtig es war, hier am Ball zu bleiben.“

Mit diesen neuen Plänen sieht sich Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich gut positioniert. „Sollten keine Verzögerungen eintreten, könnte das Kernnetz in Sachsen-Anhalt bereits als eine der ersten Regionen in Deutschland und Europa erschlossen werden“, so der Minister weiter. Nach den Planungen der FNB sollen die meisten Wasserstoffleitungen in Sachsen-Anhalt bis Ende 2028 in Betrieb genommen werden.

Die Bundesregierung unterstützt den Aufbau des Wasserstoffkernnetzes in Sachsen-Anhalt mit rund 126 Millionen Euro, das Land Sachsen-Anhalt steuert weitere 54 Millionen Euro bei. Bereits im Juli wurden in Berlin Förderbescheide an den Fernleitungsnetzbetreiber Ontras sowie an den Energieinfrastrukturbetreiber VNG übergeben.

Das Potenzial der Wasserstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt ist groß: Eine Studie des Beratungsunternehmens r2b energy consulting prognostiziert, dass bis 2045 rund 27.000 zusätzliche Arbeitsplätze im Land entstehen könnten. Zudem wird ein jährlicher Zuwachs an Wertschöpfung von 1,5 Milliarden Euro erwartet.

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