Prognose 2022: Mehr Jobs und weniger Arbeitslose in Sachsen-Anhalt

20. Oktober 2021 | Soziales, Wirtschaft | Keine Kommentare

Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben ihre regionalen Arbeitsmarktprognosen für das Jahr 2022 mit verschiedenen Rechenmodellen vorgelegt. In ihrem Mittelwertszenario gehen die Arbeitsmarktexperten weiter davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt im Jahresschnitt 2022 sinkt und gleichzeitig neue Jobs entstehen, wenngleich deutlich weniger als im Bundesschnitt.

Hierzu erklärte IAB-Wissenschaftler Dr. Per Kropp: „Wie alle ostdeutschen Flächenländer ist auch Sachsen-Anhalt besonders stark von der Alterung der Bevölkerung betroffen. Die Zahl der jährlichen Renteneintritte ist deutlich größer als die Zahl der Schulabsolventen. Perspektivisch wird es daher zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen kommen. Gleichzeitig führt die demografische Entwicklung zu einem deutlich stärkeren Rückgang der Arbeitslosigkeit als etwa in westdeutschen Ländern.“

Konkret rechnen die IAB-Forscher für das Jahr 2022 mit durchschnittlich 69.400 Arbeitslosen. Das entspricht einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 13,5 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2021 mit 80.200 Arbeitslosen. Deutschlandweit prognostizieren die Experten in der Mittelwertprognose einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 11,1 Prozent.

Dennoch thematisieren die Forscher auch das wichtige Thema „Zuwanderung“ und erklären, die Qualifizierung von Beschäftigten werde immer wichtiger. Um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, sei eine Zuwanderung von Fachkräften daher nötig.

„Vom Arzt über die Pflegekraft bis hin zum Bus- oder LKW-Fahrer, es wird in vielen Branchen an Fachkräfte fehlen. Diese Herausforderungen lassen sich perspektivisch nur lösen, wenn die Zuwanderung von Fachkräften forciert wird und auch Menschen mit unfreiwilliger Teilzeit länger arbeiten können. Weil auch das Potential der Arbeitslosen immer weiter zurückgeht, wird das Thema Weiterbildung und Qualifizierung von Ungelernten oder Geringqualifizierten in Unternehmen in dem Zusammenhang immer wichtiger.“, so etwa der Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens.

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