Industrieproduktion: mehr Umsatz durch gestiegene Preise

5. Mai 2023 | Wirtschaft | Ein Kommentar

Im Jahr 2022 gab es einen deutlichen Anstieg der Industrieproduktion in Sachsen-Anhalt um 31,6 % – das klingt zunächst viel: die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes und des Bergbaus in der Region erreichten damit einen Produktionswert von 51.015 Milliarden EUR.

Gleichzeitig ist jedoch auch ein Anstieg der Erzeugerpreise in Deutschland um 32,9 % zu verzeichnen, was ebenfalls ein neues Maximum darstellt. Es drängt sich daher die Vermutung auf, dass gestiegene Einzelpreise für einen großen Teil des erhöhten Produktionswerts verantwortlich sind und weniger der Anstieg der physischen Produktionsmenge.

Dies bedeutet, dass die gestiegene Produktion möglicherweise durch höhere Preise pro Einheit, anstatt durch eine größere Menge an produzierten Gütern, erreicht wurde. Einzelne Erzeugnisse wie Kokerei- und Mineralölerzeugnisse zeigen jedoch eine Abweichung von dieser Tendenz, da eine Ausweitung der Produktion um 116,0 % mit einem Erzeugerpreisanstieg von 40,5 % einher ging.

Insgesamt wurden Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden befragt, die mindestens 20 Personen beschäftigen. In Bezug auf die Inflation kann ein Anstieg der Produktion zu höheren Preisen führen, wenn die Nachfrage nach den hergestellten Waren ebenfalls ansteigt, was zu einem Mangel an Angebot und damit zu höheren Preisen führt. Es ist jedoch auch möglich, dass andere Faktoren wie Material- und Arbeitskosten, Lieferkettenprobleme und eine allgemeine Preissteigerung die Erzeugerpreise beeinflusst haben.

 

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