Frauen in Führungspositionen: Sachsen-Anhalt liegt über Bundesschnitt

6. März 2024 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Sachsen-Anhalt weist im Vergleich zum Bundesdurchschnitt eine höhere Quote von Frauen in Führungspositionen auf, doch trotzdem bleibt der Anteil vergleichsweise niedrig. Laut einer aktuellen Datenauswertung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen wurde jede dritte Leitungsposition im Jahr 2023 von einer Frau besetzt. Dies entspricht einem Anstieg im Vergleich zu 2013, jedoch ist der bundesweite Frauenanteil in leitenden Tätigkeiten mit 28 Prozent nach wie vor ausbaufähig. In Ostdeutschland liegt dieser Wert immerhin bei 35 Prozent.

Karrierechancen in verschiedenen Sektoren

Besonders erfreulich sind die Karrierechancen für Frauen im Bildungs- und Gesundheitssektor. In den Bereichen Erziehung und Unterricht sowie im Gesundheits- und Sozialwesen lag der Frauenanteil in Leitungspositionen bei rund 65 beziehungsweise 63 Prozent. Auch in „Erbringung sonstiger Dienstleistungen“, darunter Gewerkschaften, Sozialverbände sowie Friseursalons und Kosmetikstudios, betrug der Frauenanteil knapp 58 Prozent. Hingegen war die Führungsebene im Bergbau und Baugewerbe mit lediglich 6 bzw. 7 Prozent weiblicher Besetzung besonders unterrepräsentiert.

Regionale Unterschiede und Einkommensungleichheit

Regionale Unterschiede zeigten sich ebenfalls. In Städten wie Dessau-Roßlau, Halle und Magdeburg lag der Frauenanteil in Leitungspositionen mit 38 Prozent am höchsten, während er im Saalekreis mit 27 Prozent und in der Börde mit knapp 28 Prozent am niedrigsten ausfiel. Zudem verdeutlichten die Daten eine geschlechtsspezifische Einkommenskluft in Führungspositionen: Männer verdienten im Schnitt rund 4.800 EUR monatlich, während Frauen mit durchschnittlich 4.300 EUR weniger erhielten.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, betonte die anhaltenden Benachteiligungen von Frauen in Führungsposten. Er verwies auf die Doppelrolle vieler Frauen, die neben dem Job auch familiäre Verantwortungen übernehmen. Um dem entgegenzuwirken, mahnte er an, dass Gleichberechtigung nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben dürfe. Flexiblere Arbeitszeitmodelle und Homeoffice könnten dazu beitragen, gut qualifizierte Frauen auf Leitungsebene zu fördern, insbesondere in Zeiten des Fach- und Führungskräftemangels.

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