SPD-Vorschlag: Landesgesellschaften sollen private Fernsehsender unterstützen
22. Juli 2014 | Vermischtes | 7 KommentareLandeseigene Unternehmen oder Firmen mit Landesbeteiligung sollen stärker als bisher bei den lokalen Fernsehsendern wie TV Halle werben. Das schlägt der hallesche SPD-Stadtrat und Landtagsabgeordnete Thomas Felke vor. Eine direkte finanzielle Unterstützung ist nicht möglich. Doch Felke sieht eine Alternativmöglichkeit.
Die lokalen, privaten Rundfunkanbieter seien ein wichtiger Teil der sachsen-anhaltischen Medienlandschaft. Dazu hätten sich auch die Koalitionsfraktionen im Koalitionsvertrag bekannt. Dort heißt es unter anderem, dass „zu einer funktionierenden Medienlandschaft auch die lokalen, privaten Rundfunkanbieter“ gehören. Es gelte daher, die regional verwurzelten Fernsehsender zu unterstützen.
„CDU und SPD hatten sich darauf verständigt, den privaten Rundfunkanbietern mehr Werbemöglichkeiten zu eröffnen. Einen Beitrag dazu kann die Landesregierung leisten, indem sie geeignete Maßnahmen ergreift, um die wirtschaftliche Basis der privaten Rundfunkanbieter im Land nachhaltig zu unterstützen“, so Felke. „Wir sehen gerade in den Werbemaßnahmen der Unternehmen mit Landesbeteiligung eine Möglichkeit, langfristig die Einnahmesituation der privaten, lokalen Fernsehsender zu befördern. Aus der Antwort auf eine kleine Anfrage aus dem letzten Jahr zu dem Thema ging hervor, dass gerade hier einige Möglichkeiten schlummern.“ Die Frage bleibt dann jedoch, wie unabhängig ein Programm ist, dass in einem nicht unerheblichen Maß indirekt von Landesgeldern abhängig ist.
Daneben könnten sich so auch die Unternehmen mit Landesbeteiligungen ein erhebliches zusätzliches werberelevantes Potential erschließen, meint Felke. Allein in Magdeburg und Halle würden fast eine Viertel Millionen Haushalte im Sendegebiet erreicht. Das seien Größenordnungen, die ein zusätzliches Engagement der Unternehmen mit Landesbeteiligung auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten rechtfertigen.
Daher fordern wir die Landesregierung auf, an dieser Stelle ihren Einfluss in den Gremien der Unternehmen mit Landesbeteiligungen zu nutzen, um die Geschäftsführungen für diesen Weg der regional wirksam werdenden Werbe- bzw. Öffentlichkeitsarbeit zu sensibilisieren. Von parlamentarischer Seite werden wir diesen Prozess aufmerksam begleiten.
Kommentar schreiben
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Nun, erste Aufgabe des Senders (siehe auch Eigendarstellung auf dem Internetauftritt)ist natürlich die Information über regionale kulturelle, sportliche oder politische Höhepunkte. Das ein Privatsender versucht, dieses Unterfangen kostendeckend bzw. gewinnbringend zu gestalten ist selbstverständlich. Niemand wird gezwungen den Sender zu schauen bzw. die beworbenen Produkte zu kaufen!
Thomas Felkes Vorschlag ging, soweit ich es verstanden habe, dahin, die gewünnschte Vielfalt der Medienlandschaft zu fördern. Dies soll (da direkte Subventionen nicht möglich sind!) über geschaltete Werbeblöcke von Landesbetrieben geschehen. Die darin versteckten Gefahren wurden von anderen und mir schon in früheren Kommentaren beschrieben.
Und ich werde ja in TV-Halle ständig bepflastert, dass ich mein Gold verkaufen soll.Ich habe aber keins. Als Tochter der MZ dient TV-Halle anscheinend nur dem Zweck, zusätzliche Werbeeinnahmen zu generieren.
Noch stärkere Werbung in Halle und für Halle – vor allem für Tabak und Alkohol. Das ist jetzt schon an allen Haltestelle von Bahn und Bus zu haben. Nachholebedarf wäre da noch bei Halle-TV. Werbung für Knoblauchprodukte (kaum stelle ich den Sender an kommt sie auch schon)ist da natürlich zu wenig.
Thomas Felke ist nicht mehr im halleschen Stadtrat vertreten!
Seinen Vorschlag finde ich überdenkenswert, aber auf den ersten Blick auch mit Gefahren/Schwierigkeiten verbunden. Die mögliche (verdeckte) zweite Fernsehgebühr wurde schon angesprochen, aber wahrscheinlich müsste man noch mehr über die Finanzierung solch kleiner Fernsehsender wissen, um eine echte Bewertung abgeben zu können!?
Guckt jemand TV-Halle? Welche Einschaltquoten hat es denn?
Für mich ist es so grauenhaft, dass ich es nicht mehr einschalte.
Das Arbeitsamt könnte doch Werbung im Halle TV schalten. Oder so eine Interviewsendung starten wie damals mit Frau S.!
Könnte das Standing des OB Kanditaten der SPD stark verbessern.
So mit Spielenachmittage für Al. und so.
wer finanziert die landeseigenen Gesellschaften? Muß der gemeine Steuerzahler neben den Zwangsgebüren für ARD/ZDF jetzt auch indirekt Privatsender subventionieren?
oder wollen sich Politiker nur positive Medenpräsenz erkaufen?
Oder will die SPD ihre eigenen Privatsender subventionieren lassen?