Amtswechsel im MDR: Intendantin Karola Wille übergibt an Ralf Ludwig

1. November 2023 | Vermischtes | 5 Kommentare

Mit dem gestrigen 31. Oktober endete offiziell die Amtszeit von MDR-Intendantin Karola Wille. Ab heute nun ist Ralf Ludwig ihr Nachfolger.  Wille übergab das Amt nach zwölf Jahren als MDR-Intendantin und insgesamt 32 Jahren im MDR. Bereits am 9. Oktober 2023 war sie vom MDR-Rundfunkrat und vom MDR-Verwaltungsrat verabschiedet worden.

Im November 1991 begann sie als Referentin in der Juristischen Direktion des MDR und übernahm deren Leitung 1996. Als Juristische Direktorin leitete sie während des ersten ARD-Vorsitzes des MDR 1997 und 1998 die Juristische Kommission von ARD und ZDF. Im Oktober 2011 wurde sie vom MDR-Rundfunkrat zur Intendantin gewählt.

Wenige Tage nach der Wahl übernahm sie das Amt am 1. November 2011 von Gründungsintendant Udo Reiter. Ihr Start erfolgte in einer Krisenzeit für den MDR und es gelang ihr, die Aufklärungsarbeit voranzutreiben und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Im Ergebnis wurde ein modernes und wirksames Compliance Management System etabliert.

In ihrer 12-jährigen Amtszeit leitete sie frühzeitig und strategisch den digitalen Wandel im MDR ein, um die Inhalte und Strukturen den sich verändernden Mediennutzungsbedürfnissen der Menschen anzupassen. Sie stellte den MDR konsequent als modernes trimediales Medienhaus auf.

Als ARD-Vorsitzende formulierte Karola Wille 2016 und 2017 folgende Leitgedanken: Glaubwürdigkeit und Dialog, Integration und Kooperation sowie Innovation und Kreativität. Während dieser Zeit brachte sie eine umfassende Strukturreform auf den Weg, mit insgesamt 20 Projekten aus den Bereichen Verwaltung, Technik, Produktion und Programmherstellung.

Prägend für die Amtszeit Karola Wille war der Stellenwert des MDR als „Stimme des Ostens“ in der deutschen Medienlandschaft: „Für das Selbstbewusstsein in Mitteldeutschland, für Vielfalt in Deutschland und für ein Europa der Regionen. Wir machen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in der ARD noch stärker sichtbar und setzen inhaltliche Akzente mit nationaler und internationaler Relevanz. Wir vernetzen uns im öffentlichrechtlichen Verbund in Deutschland und Europa“, heißt es dazu im MDR-Leitbild und Entwicklungsplan.

In ihrer Abschiedsrede am 9. Oktober 2023 vor dem MDR-Rundfunkrat und dem MDR-Verwaltungsrat hob Karola Wille noch einmal die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für eine demokratische Gesellschaft hervor:

Eine Frau steht an einem Rednerpult und spricht.
Karola Wille Bildrechte: MDR/Kirsten-Nijhof

„Es gibt keine moderne repräsentative Demokratie ohne freie und unabhängige Medien. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere demokratische Gesellschaft gerade jetzt und auch in Zukunft freie Medien, eine unabhängige Presse und einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der seinen gesellschaftlichen Auftrag mit bester Qualität erfüllt, braucht.“

Ihre Überzeugungen für die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medienhäuser formulierte Karola Wille in den inzwischen vier „Leipziger Impulsen“: „Darin findet sich das, was man heute die Essentials nennt – Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks denken, über Ländergrenzen hinweg, denn die Impulsgeber sind nicht nur ARD, ZDF und Deutschlandradio, sondern auch ARTE, der ORF und die SRG. Zu den Zukunftsthemen gehören Stichworte wie Innovationen für die öffentliche Meinungsbildung entwickeln, Qualität sichern und weiterdenken, Gemeinwohlnetzwerke knüpfen, Verantwortung für Transparenz übernehmen, Unabhängigkeit durch Einbindung sichern.“

Ihrem Nachfolger im Amt des MDR-Intendanten Ralf Ludwig wünscht sie Kraft, Zuversicht, kluge und mutige Entscheidungen und auch weiterhin eine hohe Akzeptanz und Relevanz der MDR-Angebote bei den Menschen im Sendegebiet und weit darüber hinaus.

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