Älter und weniger: Sachsen-Anhalts Bevölkerungszahl schrumpft bis 2040 deutlich

10. April 2024 | Vermischtes | Keine Kommentare

Die neuesten Prognosen des Datenportals „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann Stiftung verdeutlichen einen deutlichen Bevölkerungsrückgang in Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2040. Gemäß den Schätzungen wird die Einwohnerzahl um 12,3 Prozent auf 1,9 Millionen Menschen zurückgehen. Besonders stark betroffen ist der Landkreis Mansfeld-Südharz mit einem prognostizierten Rückgang von 21,1 Prozent. Im Vergleich dazu sind die Rückgänge in den beiden größten Städten des Landes, Magdeburg und Halle (Saale), mit 1,9 Prozent bzw. 2,5 Prozent vergleichsweise moderat.

Diese demografische Entwicklung stellt viele Kommunen in Sachsen-Anhalt vor große Herausforderungen. Ältere Menschen haben andere Bedürfnisse an die Infrastruktur als jüngere Bevölkerungsgruppen, was eine Anpassung der kommunalen Einrichtungen erfordert. Der Ausbau von Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen sowie die Anpassung an steigende Pflegebedarfe sind hierbei von zentraler Bedeutung.

Besonders bedeutsam sind die Auswirkungen auf die Alterssicherungssysteme und den Arbeitsmarkt. Während der Anteil der Personen im Rentenalter deutlich steigen wird, nimmt das Erwerbspersonenpotenzial, also die Zahl der Personen im arbeitsfähigen Alter, stark ab. Dies stellt nicht nur die Alterssicherungs- und Bildungssysteme vor Herausforderungen, sondern hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.

Sachsen-Anhalt weist im Vergleich zu anderen Bundesländern eine besondere Dynamik in den älteren Bevölkerungsgruppen auf. Der Anteil der 65- bis 79-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wird deutlich steigen, ebenso wie die Zahl der über 80-Jährigen. Dadurch wird die Zahl der Erwerbstätigen abnehmen, während die Zahl der Leistungsbezieher im Alter steigt.

Das Medianalter, das die Bevölkerung in zwei gleich große Hälften teilt, wird bis 2040 in Sachsen-Anhalt auf etwa 52,1 Jahre steigen. Im Vergleich dazu wird für die gesamte Bundesrepublik ein Medianalter von 47,1 Jahren erwartet. Die Spanne zwischen den Landkreisen wird beträchtlich sein, von 56,1 Jahren im ältesten Kreis Mansfeld-Südharz bis zu 43,3 Jahren in der jüngsten Stadt Halle (Saale). Lediglich in den drei kreisfreien Städten Halle (Saale), Magdeburg und Dessau-Roßlau wird das Medianalter sinken.

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