Einwandern und Ankommen in Deutschland

11. April 2018 | Veranstaltungen | Keine Kommentare

Der erste Themenabend zum Jahresthema „Bewegte Zeiten. Zur Geschichte und Zukunft des Reisens“ in den Franckeschen Stiftungen findet in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung am

Mittwoch, 11. APRIL 2018, 18.00 UHR, im FREYLINGHAUSEN-SAAL

mit dem Thema „Einwandern und Ankommen in Deutschland“ statt.

Mit:

Firas Alshater, Berlin, syrischer YouTuber und Autor des Buchs „Ich komm auf Deutschland zu“

Prof. Dr. Jochen Oltmer, Osnabrück, Professor für Migrationsgeschichte

Moderation: Ellen Schweda, MDR Kultur

Firas Alshater, Cover seines Buches, Quelle: Ullstein Verlag

„Ja, wenn man sich anstrengt, kann man über alles lachen. Auch über Flüchtlinge. Über mich zum Beispiel […] Hass muss man trainieren, aber Humor nicht. Hass ist extrem anstrengend, Humor hingegen herrlich leicht.“ Firas Alshater lebt seit 2013 in Berlin. Der syrische Schauspieler und Filmemacher gehörte 2011 zu den Mitorganisatoren der Proteste gegen das Assad-Regime. Seinen Humor hat er trotz politischer Verfolgung, Flucht und Folter nicht verloren. Ihn nutzt er seit 2015, um auf seinem YouTube-Kanal „ZUKAR“ den deutschen Alltag und das Herantasten an eine fremde Kultur aufs Korn zu nehmen. Mit diesen klugen, witzigen und wertschätzenden »Zuckerstückchen« führt er den Deutschen die Schwierigkeiten des Ankommens in Deutschland vor Augen. Für den ersten Themenabend zum Jahresthema der Franckeschen Stiftungen „Bewegte Zeiten. Zur Geschichte und Zukunft des Reisens“ wird Firas Alshater aus seinem Buch „Ich komm auf Deutschland zu“ lesen und mit dem Publikum ins Gespräch kommen.

 Zukar von Firas Alshater

Zuvor wird der Historiker und Migrationsexperte Prof. Dr. Jochen Oltmer in einem Vortrag die aktuelle Migrations- und Flüchtlingspolitik in eine historische Analyse einbinden. Denn bereits seit dem 18. Jahrhundert wird Deutschland von Wanderbewegungen durchzogen, mal aus Deutschland weg, mal nach Deutschland hinein. Heute hat jeder fünfte Einwohner hierzulande einen Migrationshintergrund. Die Beweggründe, die eigene Heimat zu verlassen, sind verschieden: Krieg, Vertreibung und wirtschaftliche Gründe bilden historisch wie aktuell die Hauptursachen für Wanderbewegungen. Zur aktuellen Debatte um Migration, Flucht und Integration kann die Historische Migrationsforschung einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie den Bogen von historischen Migrationsbewegungen, ihren Ursachen und Folgen bis zu den aktuellen Herausforderungen der Asylpolitik und den Auswirkungen der verschiedenen Bewegungen von Menschen zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsräumen spannt.

Ellen Schweda, Journalistin bei MDR Kultur, wird die beiden so unterschiedlichen Gäste ins Gespräch bringen. Durch die persönlichen Flucht- und Interkulturalitätserfahrungen Alshaters und den wissenschaftlichen Blick Oltmers werden dem Publikum neue Perspektiven auf die „Bewegten Zeiten“ präsentiert. Dies lässt auch Raum für Fragen, Diskussionen und ein gegenseitiges Kennenlernen.

Bewegte Zeiten in den Stiftungen

WEITERE THEMENABENDE

Mittwoch, 30. Mai 2018, 19.30 Uhr

„Faszinierende Fremdheit. Von der touristischen Sehnsucht nach authentischen Erfahrungen“

Vortrag von Prof. Dr. Alfred Schäfer (Professor für Systematische Erziehungswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

Im Anschluss: Fahrradkino im Lindenhof

 

Mittwoch, 6. Juni 2018, 18.00 Uhr

„Le Mensch – Die Ethik der Identitäten“

Lesung mit Alfred Grosser, Moderation: Ellen Schweda (MDR Kultur)

Dienstag, 11. September 2018, 18.00 Uhr

„Die Zukunft der Mobilität im 21. Jahrhundert“

Vortrag von Prof. Dr. Stephan Rammler (Professor für Transportation Design & Social Sciences an der Hochschule der Künste in Braunschweig)

Zugleich Finissage der Jahresausstellung „Durch die Welt im Auftrag des Herrn. Reisen von Pietisten im 18. Jahrhundert“

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