Das Handwerk präsentiert sich digital
18. September 2020 | Bildung und Wissenschaft, Veranstaltungen, Wirtschaft | 4 Kommentare
Morgen findet der 10. Tag des Handwerks statt. Statt regionaler Veranstaltungen gibt es in diesem Jahr ein digitales Video-Projekt. Ab Samstag zeigt das Handwerk auf der Internetseite www.handwerk.de/tdh2020
mit mehreren hundert Videoclips, wie vielfältig und kreativ die Arbeit in den über 130 Ausbildungsberufen ist. Auch Handwerker aus Sachsen-Anhalt haben sich an dem Projekt beteiligt.
Für das Video-Projekt zum Tag des Handwerks waren Handwerkerinnen und Handwerker dazu aufgerufen, Aufnahmen von ihrer Arbeit auf einem Aktionsportal einzureichen. Vom frühmorgendlichen Brötchenbacken, über das Umlackieren eines SUV bis zum Verzieren eines Hoftors mit dem Plasmaschneider geben sie authentisch Einblick in die Arbeit des Handwerks.
Über ein digitales Ziffernblatt können sich die Besucher der Webseite zu beliebigen Uhrzeiten navigieren und sich dazu passende Videos aus den unterschiedlichen Gewerken anzeigen lassen.
Die Aktion soll aber nicht nur Unterhaltungswert haben. Ein kurzer Beschreibungstext erklärt, was zu sehen ist. Und wer mehr über das gezeigte Berufsbild erfahren möchte, wird direkt zur zugehörigen Ausbildungsbeschreibung geleitet. Denn traditionell ist der Tag des Handwerks auch eine Gelegenheit, um Jugendliche auf die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk aufmerksam zu machen.
Aktuell sind bundesweit noch 30.000 Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt. Die Auswirkungen des langen Home Schoolings und des Ausfalls von Berufsorientierungsangeboten hinterlassen ihre Spuren. Die Neuabschlüsse
von Ausbildungsverträgen sind verzögert angelaufen und werden sich bis in den Herbst hinein fortziehen. Der Bedarf an Fachkräften im Handwerk ist trotz Corona ungebrochen.
Betriebe und Handwerksorganisationen setzen daher alles daran, in den kommenden Wochen noch möglichst viele Ausbildungsplätze zu vermitteln.
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Hinzu kommt auch immer noch das Einkommensgefälle und die Tarifferne von Handwerksbetrieben. Wer geht schon ins Handwerk, wenn er in der Industrie und im Staatsdienst beser bezahlt wird?
„Frag mal … nach dem Ohmschen Gesetz. “ ich werde es mal testen an verschiedenen stellen.
„Man müsste zumindest das Niveau des Sekundarabschlusses deutlich anhegeben. Aber irgendwie will das niemand.“ ja, wollen evtl schon, aber das wäre ein zu mutiges, zu weitsichtiges, zu nachhaltiges, zu sehr über den tellerrand und wahlperiode hinausreichendes vorhaben- wer wollte schon wirklich veränderung; reicht doch, wenn wir uns über äpfel für die pause oder 1-2 schulsozialarbeiter mehr oder weniger verausgaben.
„Das ist übrigens ein Plädoyer für die Gemeinschaftsschule.“ unbedingt!!! gemeinschafts- oder gesamtschule!!! und gymnasium können alle dranhängen, die können und wollen.
Und was schlägst Du jetzt vor?
Frag mal Absolventen einer Sekundarstufe nach dem Ohmschen Gesetz. Zu einer Ausbildung als Elektriker wäre es aber Grundvoraussetzung. Man müsste zumindest das Niveau des Sekundarabschlusses deutlich anhegeben. Aber irgendwie will das niemand.
Auch Grundlagen der Algebra, der Grammatik und Rechtschreibung.. wäre geil, wenn Schüler mit Sekundarabschluss das überzeugend drauf hätten.
Ich wähle hier bewusst die maskuline Form, weil Mädchen aufgrund vorgelagerter Pubertät bessere Sekundarabschlüsse hinbekommen als Jungs. Das ist übrigens ein Plädoyer für die Gemeinschaftsschule.
hält jetzt corona für alles her?!
daß 30000 lehrstellen unbesetzt sind hat verschwindend mit dem universalalibi zu tun. vielmehr ist es ergebnis der schlechten bildungslandschaft in Dtl.
die hypertrophie der gymnasialen ausbildung führte dazu, daß die schichten sich mehr separierten. und nun bewirkt die soziale abgrenzungswut nach unten, daß das abi auf teufelkommraus die „normale“ lehrausbildung im statusverglecht schlecht dastehen läßt.
unter einem studium macht man’s nicht mehr, wer was auf sich hält.
und die spirale dreht sich weiter…