Stadtbahn Halle: Vorzugsvariante für Elsa-Brändström-Straße liegt vor; Schwerpunkt Barrierefreiheit
6. Mai 2022 | Umwelt + Verkehr | 9 KommentareNach bereits zwei erfolgreichen Bürger*innendialogen zur frühzeitigen Einbeziehung aller Beteiligten zu den Vorhaben in der Südstadt im Rahmen des STADTBAHN-Programms, informieren Stadt Halle und Stadtwerke Halle über den Planungsfortschritt zur Elsa-Brändström-Straße. Unter Berücksichtigung der Anforderungen aus dem Programm STADTBAHN Halle, der örtlichen Gegebenheiten, der Interessen aller Anspruchsgruppen und der Meinungen aus den Bürgerdialogen wurde durch das Planungsbüro eine Vorzugsvariante erarbeitet, die im Planungsausschuss des halleschen Stadtrates vorgestellt werden soll.
Diese Pläne sind vorab auf den Stadtbahn-Seiten unter www.havag.com/Stadtbahn/Projekte/Halle-Suedstadt/Allgemein veröffentlicht.
Im Frühjahr 2020 startete das STADTBAHN-Projekt Südstadt mit den Teilprojekten Elsa-Brändström-Straße, Paul-Suhr-Straße, Vogelweide und Damaschkestraße mit einem Bürger*innendialog in der Franziskus-Grundschule. Noch vor Planungsbeginn und Konzeptentwicklungen wurden die Bürgerinnen und Bürger gefragt, wie sie sich die Straßenabschnitte vorstellen. Sie diskutierten gemeinsam mit Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplanern unter anderem folgende Fragestellungen: Wie können die Interessen aller Anwohnenden und Verkehrsteilnehmenden beim künftigen Straßenbau berücksichtigt werden? Sollte dem Autoverkehr mehr Platz eingeräumt oder lieber die Grünflächen vergrößert werden? In einem weiteren Bürgerdialog im April 2021, pandemiebedingt digital über TV Halle ausgetragen, wurde erläutert, was seit den Vorplanungen passiert ist.
Nun wurde eine Vorzugsvariante erarbeitet, die folgende Punkte auch aus den Bürger*innendialogen berücksichtigt:
· Gesicherte Querungen mittels Lichtsignalanlagen zu allen Straßenbahnhaltestellen
· Ausstattung aller Querungen mit taktilen Elementen für Blinde und Sehbehinderte sowie entsprechende Bordabsenkungen für Rollstuhlfahrende, Blinde und Sehbehinderte
· Verschiebung der Haltestelle Breiter Pfuhl/Kurt-Freund-Straße für eine sichere Wegeführung der Kindergarten- und Schulkinder
· Erhalt der Platanen im Nordabschnitt
· Aufwertung durch neue Baumstandorte im Südabschnitt
· Neuordnung der Verkehrsführung am Knoten Murmansker Straße / Theodor-Neubauer-Straße durch eine kreisverkehrsähnliche Lösung, die auch die Passierbarkeit für LKW berücksichtigt
· Ausbau der Radverkehrsanlage in Form von durchgängigen Radfahrstreifen mit durchgängigen Bordabsenkungen (Hinweis aus Bürgerdialog)
Die Vorzüge dieser Variante
Ein wesentlicher Gesichtspunkt der Maßnahme ist die durchgängige Herstellung eines barrierefreien Verkehrsraumes mit optischen und taktilen Leitsystemen für Sehbehinderte und Blinde einschließlich gesicherter Querungen zu den Straßenbahnhaltestellen mittels Lichtsignalanlagen.
Die verbesserte Linienführung der Straßenbahn sowie die optimierte Lage der Haltestellen insbesondere im Knoten Vogelweide/Damaschkestraße sollen die Zugangsbedingungen optimieren und die Aufenthaltszeiten in den Haltestellen deutlich verringern. Die Straßenbahntrasse wird außerhalb der Haltstellenbereiche mit Rasengleis errichtet.
Im Nordabschnitt der Elsa-Brändström-Straße bleibt die Platanenreihe erhalten. Im Südabschnitt wird der Abschnitt durch zusätzliche Baumstandorte aufgewertet. Am Knoten Murmansker Straße/Theodor-Neubauer-Straße kann der Verkehrsfluss durch die kreisverkehrsähnliche Lösung deutlich optimiert werden. Für den Radverkehr werden durchgängige Radfahrstreifen errichtet.
Fragen und Anregungen zu der vorgestellten Variante mögen Bürger*innen an stadtbahn@stadtwerke-halle.de senden.
Die Dokumentation der bisherigen Bürger*innendialoge und alle Fragen und Antworten daraus finden Interessierte hier: www.havag.com/Stadtbahn/Projekte/Halle-Suedstadt/Baustellentagebuch?id=59656
Die Baumaßnahme wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt (MLV) gefördert.
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Jemand, dem das Totengedenken nichts wert ist, ist selbst nichts wert!
Jetzt wird Barrierefreiheit beerdigt!
Dadurch das sich der Weg zu den Gräbern sich ins unendliche verlängert. Bei deder Planung merkt man wieder, das nie ein Verantwortlicher vor Ort war.
Schämt Euch, ihr Familienfeinde in der Stadtverwaltung!
Lioness schrieb:
„Es gibt auch Arbeitsplätze, die nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind“.
Im Allgemeinen ist das sicher richtig. Aber im konkreten Fall ja nun gerade NICHT. Denn hier ist ja die Bahntrasse gleich nebenan.
Die Parkplätze an der Friedhofsmauer werden gebraucht. Radfahrer benutzen eh lieber den Fußgängerweg. Es gibt auch Arbeitsplätze, die nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind, lasst den Autofahrern die Möglichkeit ihr Auto am Fahrbahnrand abzustellen.
Das wird die Neue Endstation. Von der frohen Zukunft zum Friedhof. Barrierefrei.
Als nächstes wird der Südfriedhof überbaut?
Es sind halt Kompromisslösungen. Was hätte man anders lösen sollen?
Allerdings grundsätzlich gut gedacht. Spannend könnte es für Radler in Richtung Süden werden, wenn Autofahrer ausparken und Radler übersehen. Der berühmte tote Winkel
Und ca 50 bis 60 Parkplätze auf der Fiedhofseite fallen weg!