HAVAG-Modellprojekt „Luftlinien-Tarif“ startet in Halle (Saale)
30. August 2022 | Umwelt + Verkehr | 8 Kommentare
Kathrin Jähnert (links) und Andreas Völker (mittig) von der HAVAG testen zusammen mit Paula Ruoff (rechts) von FAIRTIQ den neuen Luftlinien-Tarif in der FAIRTIQ-App. Quelle: Stadtwerke Halle GmbH
Die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) setzt ab dem 1. September 2022 eine weitere Maßnahme des ÖPNV-Modellprojekts STADTLand+ um – die Einführung eines ersten eTarifs im Mitteldeutschen Verkehrsverbund. Ü
ber die Ticketing-App „FTQ Lab“ des Schweizer Unternehmens FAIRTIQ können Nutzer den „Luftlinien-Tarif“ erstmals in der Tarifzone 210 „Halle (Saale)“ testen. Dazu checken sie beim Einsteigen in den Bus oder die Bahn ganz einfach per App ein und beim Ausstieg wieder aus und bezahlen nur die Luftlinien-Entfernung zwischen Start- und Zielhaltestelle. Die Erkenntnisse dieses Pilotprojektes fließen im Anschluss in ein Konzept ein, welches perspektivisch die Tariflandschaft des gesamten MDV-Gebietes weiter digitalisieren und vereinfachen könnte.
Beim gestrigen Pressetermin stellten die Projektpartner den neuen eTarif für Halle (Saale) vor. Dabei waren STADTLand+ Projektleiter Andreas Völker der HAVAG, Tarif- und Vertriebskoordinatorin Kathrin Jähnert-Elster sowie Paula Ruoff von FAIRTIQ.
Ziel von STADTLand+ ist es, CO2-Emissionen im Verkehrsbereich durch ein attraktiveres Angebot nachhaltig zu reduzieren. Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
Die Verkehrsunternehmen im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) streben bis spätestens 2030 an, den Anteil digitaler Vertriebswege beim Verkauf von Einzelfahrscheinen bis Monatsfahrscheinen maßgeblich zu steigern. Die Einführung des „Luftlinien-Tarifs“ in der Tarifzone 210 „Halle (Saale)“ unterstützt dieses Ziel und erhöht auch die Tarifgerechtigkeit für kurze Strecken, bei Baumaßnahmen und Umleitungen.
Ziel: Einfache und leicht verständliche Tarifmodelle und -produkte
Die Wirkung des „Luftlinien-Tarifs“ wird mittels verschiedener Testszenarien während der Projektlaufzeit getestet und bewertet. Die Erkenntnisse zur Nutzung des eTarifs – ein Tarif, der elektronisch bzw. digital berechnet wird – fließen in ein verbundweites eTarif-Konzept ein, dass Nutzungshemmnisse wie notwendige Tarifkenntnis oder Verfügbarkeit von Bezahlmethoden abbauen soll. Auch Neu- und Seltenkund*innen können so mit Hilfe der neuen digitalen Möglichkeiten in öffentliche Verkehrsmittel einsteigen, im Vertrauen darauf, das bestmögliche Ticket für die jeweilige Fahrt zu erhalten.
Besonders für Kurz- und Wenig-Nutzer attraktiv
Das neue Angebot in der App „FTQ Lab“ (blaues Icon) ist interessant für viele Gelegenheitsfahrende. Aufgrund der entfernungsabhängigen Berechnung des Fahrpreises ergibt sich auf vielen Verbindungen ein Preisvorteil gegenüber dem Regeltarif für die Tarifzone 210. Bei Vielfahrerenden bleibt weiterhin das ABO die günstigere Alternative.
Die Ticketing-App „FTQ Lab“ schlägt die nächstgelegene Haltestelle vor und berechnet dann über die Standortbestimmung im Smartphone nur die Luftlinien-Kilometer zwischen der Einstiegs- und Ausstiegshaltestelle bis der Tagesbestpreis erreicht ist. Für Fahrten innerhalb von 24 Stunden wird maximal der Preis einer 24-h-Karte berechnet. Der Grundpreis je Fahrt liegt bei 1,50 Euro. Für jeden Kilometer kommen 0,15 Euro hinzu. Der neue eTarif ist somit besonders für Kurz- und Wenig-Nutzer*innen geeignet.
Kommentar schreiben
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Es gibt auch Menschen, die vor konventionellen Fahrscheinautomaten scheitern.
Dann ist doch alles in Ordnung.
Gibt aber auch Leute die das nicht so gut können und am Verzweifeln sind.
Nutzt ihr die App? Für mich die komfortabelste und nutzerfreundlichste App. Ich weiß schon wieder in diesem Artikel nicht was die Tarifzone 210 sein soll. Wenn ich FAIRTIQ einfach nur starten muss, habe ich immer das richtige Ticket.
Irgendwann ist die Luft raus und dann ist nix mehr mit Linie.
Die können doch nicht voraussetzen, dass jeder so ein Mobilquakofon hat und sich mit Apps rumärgert.
Ich empfehle ja demnächst einfach den Tarif zu Würfeln wie in diversen Kneipen. Ist vermutlich einfacher und gerechter als die aktuellen Nummern.
Eine wahre L U F T N U M M E R.
Der Quatsch wird immer quätscher bis er quietscht.
HAVAG fahrn is wie wennze fliechst.
Luftnummer für Rentner!